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besorgte die Ausplünderung dieser Unglücklichen. Er sammelte das Vermögen und die Habe<br />

der Ermordeten und machte sie dem faschistischen Regime für die Durchführung neuer<br />

Mordtaten nutzbar.<br />

Am 16. März 1943 wies Vialon in einem Geheimerlaß - er betraf die „Ablieferung der durch<br />

die Polizei beschlagnahmten jüdischen Vermögenswerte“ - den Generalkommissar in Minsk<br />

an, „daß die Zahlstellen des Befehlshabers der Sicherheitspolizei und des SD“ die<br />

beschlagnahmten Wertgegenstände und Gelder an die Amtskassen der Generalkommissare<br />

abzuführen haben. Schon am 2. Mai 1943 rügte Vialon den Befehlshaber der<br />

Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes Ostland dafür, daß „die in Aussicht gestellte<br />

Ablieferung beschlagnahmter Vermögenswerte in Höhe von über einer Million Reichsmark …<br />

noch nicht eingegangen sei“. Er verlangte zu wissen, wann mit der Ablieferung „an meine<br />

Hauptkasse gerech<strong>net</strong> werden kann“. (Zentralarchiv der Lettischen SSR, Riga, Bestand:<br />

Reichskommissariat für das Ostland - siehe auch Tafel 15)<br />

Vialon organisierte nicht nur den Raub jüdischen Vermögens, er war auch an der „Endlösung<br />

der Judenfrage“ beteiligt. Am 31. Juli 1943 ord<strong>net</strong>e er an: „Die Leitung dieses zu<br />

errichtenden Konzentrationslagers soll nach meinem Wunsch vom Generalkommissar Riga<br />

übernommen werden… Der finanzielle Ertrag soll, wie bisher, meinem Haushalt zufließen.“<br />

(Siehe Tafel 16)<br />

Im April 1942 bewilligte er, um den Widerstand der lettischen, estnischen und bjelorussischen<br />

Bevölkerung gegen die faschistische Zwangsherrschaft zu brechen und neue Arbeitssklaven<br />

zusammenzutreiben, dem „Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes<br />

Ostland“ nicht weniger als 25000 RM für die sogenannte Bandenbekämpfung. Der<br />

„Befehlshaber“ hatte diese Summe bei Vialon für die „zusätzliche Betreuung der zur<br />

Bandenbekämpfung eingesetzten… Hilfskräfte“ beantragt. Diese Terroraktionen gegen die<br />

Partisanen, die für die Befreiung ihrer Heimat kämpften, bedeuteten: Aussiedlung,<br />

Evakuierung der Bewohner zur Zwangsarbeit, Abbrennen von Dörfern, öffentliche<br />

Exekutionen. Vialon wußte nicht nur von der Ermordung sowjetischer Partisanen, er<br />

organisierte sie als Leiter der Finanzabteilung mit seinen Haushaltsmitteln.<br />

1963 leistete Vialon wider besseres Wissen einen Meineid, als er in einem Strafverfahren<br />

gegen den SS-Massenmörder Hausser aussagte: „Ich verneine ausdrücklich die Frage nach<br />

meinem Wissen von Judenvernichtungsaktionen.“<br />

Trotz neuen Belastungsmaterials und der bereits vor Jahren veröffentlichten Dokumente<br />

wurde Vialon nicht zur Verantwortung gezogen.<br />

Hettlage, Karl-Maria<br />

SS-HAUPTSTURMFÜHRER UND RÜSTUNGSEXPERTE<br />

heute:<br />

Staatssekretär für Sonderaufgaben im Bundesfinanzministerium und Mitglied der Hohen<br />

Behörde der Montanunion.<br />

Prof. Dr. Karl-Maria Hettlage avancierte 1934 zum Stadtkämmerer von Berlin. In den<br />

folgenden Jahren setzte er seinen ganzen Ehrgeiz daran, die faschistische Aufrüstung durch<br />

rigorose Eintreibung von Steuern zu forcieren. Im August 1935 gab er die Weisung, „daß die<br />

Steuergesetze nach nationalsozialistischer Weltanschauung auszulegen sind“. Vorher hatte er

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