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319<br />

verhaftet, in Konzentrationslager geworfen oder ermordet wurden, fertigten meist Gestapo,<br />

SD und die faschistischen Diplomaten gemeinsam aus. Schließlich wurden die Diplomaten<br />

auch über die Ergebnisse solcher Aktionen genau informiert. Dutzende von Mordlisten gingen<br />

durch ihre Hände und wurden an das Büro Ribbentrop und die zuständigen Länderreferate<br />

weitergeleitet. (Siehe Tafel 36)<br />

GESTAPO-TERROR WAR IHNEN ZU MILD<br />

Vielfach gehörten die Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes zu den Scharfmachern. So schrieb<br />

der damalige Konsul in Algerien, Auer (bis 1964 westdeutscher Botschafter in Ceylon), als<br />

„persönliche Stellungnahme“ Ende 1942 an die Wilhelmstraße:<br />

„Der militärische Sieg über Frankreich müßte noch vervollständigt werden in moralischer<br />

Niederwerfung der Franzosen im besetzten Gebiet. Erst durch solche Zwangsmaßnahmen<br />

würde der deutschfeindlichen Einstellung… die Angst zugesellt werden, der<br />

Besiegtenstandpunkt bei den französischen Behörden erzwungen werden und damit erst der<br />

notwendige Respekt gegenüber Forderungen und Anweisungen der deutschen Behörden…<br />

erreicht werden.“ (Deutsches Zentralarchiv Potsdam, Bestand: Auswärtiges Amt, Nr. 61134)<br />

Zu dem Zeitpunkt, da der Zusammenbruch Hitlerdeutschlands für jeden sichtbar wurde und<br />

die Völker in den befreiten Gebieten Verräter vor ordentliche Gerichte stellten, bemühten sich<br />

die Rechtsabteilung des Auswärtigen Amtes unter Albrecht und die Politische Abteilung<br />

einschließlich der Länderreferate, noch in deutscher Haft befindliche Patrioten aus den<br />

okkupierten Ländem hinrichten zu lassen. Durch diese Repressalien sollten Gerichtsverfahren<br />

gegen profaschistische Kollaborateure und Kriegsverbrecher verhindert werden.<br />

Am 22. Dezember 1944 forderte die Abteilung Pol II in einem von Steengracht<br />

unterzeich<strong>net</strong>en Schnellbrief an das Reichssicherheitshauptamt und andere faschistische<br />

Stellen, Verfahren gegen gaullistische Häftlinge, „die mit schwerer Strafe enden müßten“,<br />

einzuleiten und Begnadigungen, die bei einigen Todesurteilen gegen französische Patrioten<br />

ausgesprochen worden waren, rückgängig zu machen. (Siehe Tafel 37)<br />

„ZWECKDIENLICH“ UND „VERTRAUENSVOLL“<br />

Von den weiteren Formen und Methoden, zu denen sich - wie es in einer Aufzeichnung der<br />

Abteilung „Deutschland“ vom 8. August 1940 heißt - „eine zweckdienliche, enge und<br />

vertrauensvolle Zusammenarbeit“ zwischen den Diplomaten des Ribbentrop-Amtes, der<br />

Gestapo und dem SD entwickelte, können nur einige wesentliche genannt werden:<br />

Ganze Kompanien von SS-Offizieren wurden zeitweise mit „Spezialaufträgen“ - meist für die<br />

Spionage- und Sabotagetätigkeit und zum Aufbau der 5. Kolonne - in den außenpolitischen<br />

Apparat eingebaut. In einer Geheimen Reichssache des Amtes VI des<br />

Reichssicherheitshauptamtes vom 6. August 1943 an das Auswärtige Amt heißt es, daß die<br />

„Entwicklung“ den „verstärkten Einbau von Mitarbeitern“ des RSHA bei den diplomatischen<br />

Vertretungen vor allem in den „heute noch neutralen Ländern“ erfordert. Weiter wurde im<br />

einzelnen festgelegt, unter welchen diplomatischen Tarnbezeichnungen die SD-Leute an den<br />

verschiedenen Auslandsvertretungen, z. B. in Bern, Genf, Mailand, wirken sollten. Unter<br />

anderen waren SS-Sturmbannführer Elling für die Botschaft am Vatikan und SS-<br />

Sturmbannführer Dr. Haas für den Quirinal vorgesehen.

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