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heute:<br />

Mitglied des „Sudetendeutschen Rates“, Vorsitzender des Rechtsausschusses und Mitglied<br />

des Presseausschusses und der „Bundeversammlung“ der SL, Geschäftsführer der „Union<br />

der Vertriebenen“ in der CSU und Sekretär des „Collegium Carolinum“, eines Zentrums der<br />

imperialistischen Ostforschung; hauptamtlich ist er im Auswärtigen Amt der Bonner<br />

Regierung tätig.<br />

Seit 1935 war Dr. Hans Neuwirth Abgeord<strong>net</strong>er der sudetendeutschen Nazi-Partei, seit 1936<br />

Mitglied der Hauptleitung und Mitglied des Rechtsamtes. Der Kriegsverbrecher Henlein<br />

bezeich<strong>net</strong>e Neuwirth als den „politischen Rechtsanwalt“ seiner Partei. Die Gauleitung<br />

Reichenberg (Liberec) der NSDAP charakterisierte ihn wie folgt: „Da er vertraglich die<br />

Verpflichtung zur Führung von politischen Prozessen übernommen hatte, wurde ihm vom<br />

VDA ein fixes Gehalt von RM 1000,- gezahlt. In Nikolsburg habe er scharf gegen die<br />

Verjudung gerade des dortigen Bezirks Stellung genommen.“ (Zentrales Staatsarchiv der<br />

CSSR, Prag, Bestand: Gauleitung Reichenberg)<br />

Nach der Annexion des Sudetengebietes durch die Hitlerfaschisten beschäftigte sich Neuwirth<br />

mit Plänen der Vernichtung des tschechischen Volkes. Seine Vorschläge zur faschistischen<br />

Ausrottungspolitik legte er in einem Memorandum vom 15. Oktober 1938 unter dem Titel<br />

„Bemerkungen zur tschechoslowakischen Frage“ dem Auswärtigen Amt Ribbentrops vor.<br />

Dort heißt es:<br />

„Vordringlich ist die Klärung der Hauptfrage: was soll mit dem Reststaate geschehen? Zwei<br />

Möglichkeiten erscheinen gegeben: A) Man überlädt die Tschechen sich selbst, riegelt den<br />

Reststaat wirtschaftlich ab, übersteigert in Ausmaß und Tempo die wirtschaftlichen und<br />

sozialen Schrumpfungserscheinungen, befördert dadurch die Verselbständigungsbestrebungen<br />

der Slowaken und Ukrainer bis zur staatspolitischen Separation und nimmt endlich nicht zu<br />

vermeidende Unruhen auch sozialer und wirtschaftlicher Schwierigkeiten zum Anlaß, um aus<br />

dem Titel der für das Reich unvermeidlichen Ordnungsherstellung rein machtmäßig die<br />

historischen Länder zu übernehmen und unter die direkte Hoheitsverwaltung des Reiches zu<br />

stellen. Nach der machtmäßigen Einverleibung der Gebiete der historischen Länder müßte<br />

jedenfalls eine reine obrigkeitliche Verwaltung eingerichtet werden, die ohne schärfste<br />

Anwendung polizeilicher Pressionsmittel mit dem Ziel persekutiver Verdrängung nicht<br />

auskommen könnten. Diese Politik ist grundsätzlich möglich, muß jedoch mit allen<br />

Konsequenzen und gegebenenfalls erbarmungslos gewollt werden…“ (Zentrales Staatsarchiv<br />

der CSSR, Prag, Bestand: Auswärtiges Amt, Nr. D 497783ff.)<br />

Nach der faschistischen Okkupation auch der restlichen Gebiete der ČSR wurde Neuwirth<br />

von dem berüchtigten Kriegsverbrecher Heydrich beauftragt, den jüdischen Petschek-Konzern<br />

zu liquidieren. Die vom SD gemeinsam mit Neuwirth vollzogene Arisierung dieses Konzerns<br />

führte zur Ermordung von 12 Angestellten. Die „arisierten“ Petschek-Unternehmen wurden<br />

zum Teil dem faschistischen „Hermann-Göring-Konzern“ einverleibt. Dabei hatte sich<br />

Neuwirth als ein besonders geeig<strong>net</strong>er Fachmann für den Raub jüdischen Vermögens<br />

erwiesen und wurde mit der „Reorganisation“ eines weiteren Zweigunternehmens des<br />

Petschek-Konzerns, der „Montan- und Industrialwerke AG“ im Falkenauer Gebiet, beauftragt.<br />

Nachdem Neuwirth alle jüdischen Teilhaber verdrängt und der Gestapo übergeben hatte, trat<br />

er als Mitglied in den Vorstand des „arisierten“ Unternehmens ein.<br />

Zoglmann, Siegfried<br />

DEM „FÜHRER“ VERSCHWOREN

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