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323<br />

GESTAPO-MITARBEITER LEITEN DIE OSTABTEILUNG<br />

Franz Krapf, der ehemalige Leiter der Ostabteilung des Bonner Auswärtigen Amtes und<br />

jetzige Botschafter in Tokio, gehörte zu den Ribbentrop-Diplomaten, die besonders eng mit<br />

dem SD zusammenarbeiteten. Er war SS-Untersturmführer. In einem Aktenvermerk eines<br />

SD-Beauftragten über den Ausbau der sogenannten Reichsbahnwerbezentrale und deren<br />

„Niederlassung“ in Japan - eine Tarnbezeichnung für die Zentrale des SD zur Spionage und<br />

zur Durchführung von „Sonderaufgaben“ in Japan - heißt es über Krapf:<br />

„Der Unterzeich<strong>net</strong>e wurde am 24.3.1941 zu einer Besprechung zwischen SS-Stubaf. Finke,<br />

SS-O’Stuf. Winter, Leiter der Reichsbahnwerbezentrale, und Dr. Jörn Leo, Leiter der<br />

Niederlassung der Reichsbahnwerbezentrale Tokyo, hinzugezogen… Es ist beabsichtigt, daß<br />

Dr. Leo mit der Zusammenfassung des Nachrichten<strong>net</strong>zes in Japan beauftragt wird… Mit<br />

folgenden Personen wird Dr. Leo in Verbindung treten: SS-Untersturmführer Franz Krapf,<br />

Attaché an der Deutschen Botschaft in Japan. K. wurde als ehrenamtlicher Mitarbeiter der<br />

ehemaligen Zentralabteilung III/1 seinerzeit SS-Stubaf. von Vietinghoff-Scheel namhaft<br />

gemacht, bisher jedoch nicht zur Mitarbeit herangezogen. Da sich beim hiesigen Referat keine<br />

Personalakten befanden, wurde der Referent VI C 3 erst jetzt auf ihn aufmerksam. Krapf wird<br />

von hier aus brieflich über die Kurierpost verständigt werden.“<br />

Zu den Diplomaten, die die „Versetzung“ Krapfs nach Tokio in die Wege leiteten, gehörte der<br />

damalige Legationssekretär und Verantwortliche für die nazistische Ostasienpropaganda in<br />

der Presseabteilung des Auswärtigen Amtes (P VIII), Hilmar Basier. Er schrieb am 27. April<br />

1940 an Krapf: „Sehr verehrter, lieber Herr Krapf! In zwei Zeilen will ich Ihnen nur<br />

mitteilen, daß unser Plan mit Ihnen nach Tokio geglückt zu sein scheint. Mir wurde es gestern<br />

telefonisch von Kempe, zunächst privat, als Absicht der Personalabteilung mitgeteilt. Meinen<br />

allerherzlichsten Glückwunsch! Lassen Sie diese Angelegenheit aber unter uns bleiben!<br />

Botschafter Ott hat von mir Kenntnis erhalten. Heil Hitler Uhr gez. Baßler.“<br />

Heute ist Baßler ebenfalls eine Schlüsselfigur in der Politischen Abteilung des Bonner<br />

Auswärtigen Amtes, und zwar als Leiter des Ostasienreferates. Vor 1945 gehörte er wie Krapf<br />

zum Kreis der Vertrauten des SD und des Amtes IV (Gestapo) im Reichssicherheitshauptamt.<br />

Mit zahlreichen Anfragen und Aufträgen wandte sich die Gestapo an ihn. Das geschah auch<br />

im Dezember 1940. Das Reichssicherheitshauptamt, Amt IV, B 4a, brauchte damals seine<br />

Meinung für Unternehmen in China. In anderen Fällen vermittelte Baßler den Kontakt zum<br />

Reichssicherheitshauptamt:<br />

„Ref. P VIII Berlin, den 3. August 1943<br />

Baßler<br />

Notiz!<br />

Wegen Frl. Lee kann zur Zeit kein Bescheid gegeben werden, da wegen der allgemeinen<br />

Luftschutzmaßnahmen Akten und Unterlagen irgendwo herumschwirren. Der Sachbearbeiter<br />

dafür ist Polizeihauptmann Kettenhofer im Reichssicherheitshauptamt, Berlin-Steglitz,<br />

Wrangelstraße 6/7. Es empfiehlt sich, daß Sie sich direkt an ihn, unter dem Stichwort<br />

‚Schutzhaftsache Lee’ wenden. Hiermit Herrn von Studnitz.“<br />

Baßler gehörte auch zu jenen Fanatikern, die den Überfall auf die UdSSR begeistert<br />

begrüßten. Selbst als sich die militärische Niederlage Hitlerdeutschlands bereits abzeich<strong>net</strong>e,

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