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Prof. Dr. Peter-Heinz Seraphim stammt aus einer Familie, die sich seit Generationen mit der<br />

„wissenschaftlichen“ Begründung der Eroberungspolitik des deutschen Imperialismus<br />

beschäftigt.<br />

1937 wurde er in Königsberg Dozent und Stellvertretender Direktor des Instituts für<br />

osteuropäische Wirtschaft. Dieses Institut unterstand nominell der Königsberger Universität,<br />

betrieb in Wirklichkeit jedoch Spionage- und Wühltätigkeit in den osteuropäischen<br />

Nachbarstaaten. 1941 rief man Seraphim an die Universität Greifswald. 1943 wurde er<br />

geschäftsführender Direktor des auf seine Initiative gegründeten „Oder-Donau-Instituts“. Das<br />

Institut hatte die Aufgabe, genaue Unterlagen über die Wirtschaft Südeuropas in Form<br />

„vertraulicher Berichte“ zur besseren Versorgung der faschistischen Wehrmacht zu<br />

beschaffen. Mit einer großen Anzahl von Aufsätzen und Büchern unterstützte Seraphim die<br />

faschistische Rassentheorie. 1938 veröffentlichte er ein groß aufgemachtes antisemitisches<br />

Werk: „Das Judentum im osteuropäischen Raum“. In diesem Buch nimmt er zur gesamten<br />

jüdischen Bevölkerung im osteuropäischen Teil der Sowjetunion, in Polen, Lettland, Litauen,<br />

Ungarn, Rumänien und in der ČSR Stellung. Statistiken gaben darüber Auskunft, wie sich die<br />

jüdische Bevölkerung altersmäßig, sozial und beruflich zusammensetzte. In umfangreichem<br />

Kartenmaterial wurde der genaue „Standort“ der Juden festgestellt. Seraphim lieferte damit<br />

detaillierte Unterlagen zur „Endlösung der Judenfrage“. Mit diesem Buch hatte er sich als<br />

Experte für „jüdische Probleme“ qualifiziert und hielt als einer der ersten am neugegründeten<br />

„Institut für deutsche Ostarbeit“ in Krakau (Krakow) einen Vortrag über „Die Juden in<br />

Polen“. Er beeinflußte wesentlich den Charakter dieses Instituts, dessen Präsident der<br />

Kriegsverbrecher Hans Frank war. Als 1941 das „Institut zur Erforschung der Judenfrage“<br />

von Alfred Rosenberg als Außenstelle der „Hohen Schule der NSDAP“ in Frankfurt a. M.<br />

gegründet wurde, trug Seraphim als Korrespondierendes Mitglied dieses Instituts auf einer<br />

Arbeitstagung (26. bis 28. März 1941) seine Thesen zur Judenfrage vor. Hier prägte er den<br />

Begriff „jüdischer Volkstod“ und bot drei Thesen zur Durchsetzung seiner Theorie an:<br />

1. Die Dissimilierung ohne räumliche Ausgliederung aus dem Gastvolk.<br />

2. Die Ghettoisierung in einem Teil Europas.<br />

3. Ihre Entfernung aus Europa durch eine planmäßige Umsiedlungsaktion. Bei der<br />

Begründung seiner Thesen ging Seraphim von der wirtschaftlichen<br />

Überlegung aus, daß „in Osteuropa … der Jude durch Rechtsprechung und<br />

Verwaltungsmaßnahmen in dem Tempo in den Städten durch Nichtjuden zu ersetzen sei, als<br />

qualifizierte Nichtjuden für diesen Einsatz zur Verfügung stehen“. (Weltkampf, 1941, 1/2,<br />

S. 44 f.)<br />

Alle diese Pläne gingen von der Überlegung aus, die Juden zu beseitigen, und leisteten ihrer<br />

physischen Vernichtung Vorschub.<br />

1941 arbeitete Seraphim als Oberkriegsverwaltungsrat der Rüstungsinspektion Ukraine an der<br />

„Endlösung der Judenfrage“ mit. Zur gleichen Zeit war er Chefredakteur der Zeitschrift<br />

„Weltkampf“, dem zentralen Organ des Antisemitismus in Deutschland.<br />

Seraphim gehört wie Globke zu jenen Schreibtischmördern, die in Bonn straffrei ausgehen.<br />

Bis heute hat er sich noch nicht von seinen antisemitischen Theorien und Praktiken<br />

distanziert. In seiner Funktion als Studienleiter hat er maßgeblichen Einfluß auf die Erziehung<br />

der künftigen Beamten des Bonner Staates.

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