05.11.2013 Aufrufe

BRAUNBUCH - Volksbetrug.net

BRAUNBUCH - Volksbetrug.net

BRAUNBUCH - Volksbetrug.net

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

37<br />

Jahrelang konnte sich Dr. Heinrich Lübke der westdeutschen Bevölkerung als Verfolgter des<br />

Naziregimes präsentieren, bis im Jahre 1965 von der DDR an Hand von Originaldokumenten<br />

der ehemaligen Gestapo-Leitstelle Stettin vor der internationalen Presse nachgewiesen werden<br />

konnte: Heinrich Lübke war zumindest seit 1940 Vertrauensmann der Gestapo. Als<br />

Stellvertreter des Leiters der „Baugruppe Schlempp“ - zu Kriegsbeginn ein Rüstungsbaustab<br />

des „Generalbauinspekteurs für die Reichshauptstadt“, später des NS-Rüstungsministers<br />

Speer innerhalb des sogenannten Jägerstabes - war Lübke an der Errichtung eines<br />

„Sonderlagers der Geheimen Staatspolizei Peenemünde“ beteiligt. Er drohte, arbeitsunwillige<br />

Belegschaftsmitglieder dorthin einzuweisen. Die Gestapo-Leitstelle notierte dazu, „daß in der<br />

weiteren Bearbeitung des Vorganges besonders… auf Lübke zurückgegriffen werden kann“.<br />

(Siehe Tafel 10)<br />

1934 wurde Lübke auf Grund eines faschistischen Gesetzes über die Gewährung von<br />

Straffreiheit erstmals Nutznießer des Hitlerregimes. Eine Strafkammer beim Landgericht<br />

Berlin beschloß, ein Strafverfahren gegen Lübke und Komplicen wegen „Veruntreuung,<br />

Urkundenbeseitigung und anderen groben Unredlichkeiten“ einzustellen. Dabei wurde jedoch<br />

ausdrücklich betont, daß „das Verfahren weder ihre Unschuld ergeben noch dargetan hat,<br />

daß gegen sie ein begründeter Verdacht nicht vorliegt.“ (Siehe Tafel 11, Mecklenburgisches<br />

Landeshauptarchiv, Bestand: Mecklenburgisches Staatsministerium, Siedlungsgesellschaft<br />

Bauernland AG, S. 47)<br />

Seit dieser Zeit gehört Lübke zu denen, die den Faschismus bis zur bedingungslosen<br />

Kapitulation ebenso bedingungslos unterstützten.<br />

Als Organisator geheimster und kriegswichtigster Rüstungsvorhaben der faschistischen<br />

Führung war Lübke maßgeblich am massenweisen Einsatz von KZ-Häftlingen beteiligt. Er<br />

arbeitete als stellvertretender Leiter der „Baugruppe Schlempp“ beim Aufbau der<br />

Produktionsstätten der berüchtigten V-Waffen. Im Raum von Peenemünde leitete er 40<br />

Baustellen persönlich!<br />

1944 wurde Lübke der Aufbau der Außenlager Leau und Neu-Staßfurth des<br />

Konzentrationslagers Buchenwald, eine besonders wichtige und äußerst geheime Aufgabe,<br />

übertragen. Um den verheerenden Verlusten der faschistischen Luftwaffe zu begegnen, war<br />

im Frühjahr 1944 ein sogenannter Jägerstab gebildet worden. Der „Jägerstab“ erhielt von<br />

Kriegsverbrecher Speer die Aufgabe, die Rüstungsbetriebe der Flugzeugindustrie aus den<br />

bombengeschädigten oder gefährdeten Betrieben in unterirdische Produktionsstätten zu<br />

verlagern und die Produktion mit allen Mitteln auf Hochtouren zu bringen. Ihm wurde auch<br />

die „Baugruppe Schlempp“ mit ihrem stellvertretenden Leiter Lübke zugeteilt.<br />

Hierzu forderte Lübke als oberster Bauführer dieser Baugruppe 2000 KZ-Häftlinge aus dem<br />

KZ Buchenwald an, die in Peißen bei Bernburg schwerste Betonierungs- und<br />

Transportarbeiten unter Tage in zwei Schichten zu je 12 Stunden ausführen mußten. Die<br />

ersten Häftlinge wurden Ende August 1944 in Zelten untergebracht. Die katastrophalen<br />

Verhältnisse begünstigten eine Ruhrepidemie. Viele Häftlinge starben. Für die weiteren<br />

Häftlinge wurde ein Konzentrationslager in 400 Meter Tiefe angelegt. Hier siechten 500<br />

Menschen unter grausamen Bedingungen dahin. Anläßlich einer Besprechung auf dem<br />

Gelände des KZ Leau, Anfang September 1944, die Lübke leitete, wurde mit Genugtuung<br />

festgestellt, daß „die Arbeiten nunmehr auf breitester Front sichtbare Fortschritte machen“.<br />

(Siehe Tafel 12, Archiv des VEB Kaliwerk Bernburg, Bestand: Kali-Werk Friedenshall) Die<br />

in dem Dokument über diese Besprechung genannte Firma ATG Leipzig gehörte dem<br />

Kriegsverbrecher Flick.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!