05.11.2013 Aufrufe

BRAUNBUCH - Volksbetrug.net

BRAUNBUCH - Volksbetrug.net

BRAUNBUCH - Volksbetrug.net

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

334<br />

Überfall auf die Sowjetunion, und das „Unternehmen Marita“, den Plan für den Überfall auf<br />

Jugoslawien.<br />

In krassem Gegensatz zu seinen Erklärungen vor dem Nürnberger Gerichtshof, er habe keinen<br />

Einfluß auf Befehlserlasse und Anweisungen gehabt (NG, Fall XI, Bd. XCV, S. 677 ff.)<br />

erwirkte er in zahlreichen Fällen Erlasse des Auswärtigen Amtes oder Befehle des OKH -<br />

beispielsweise einen Befehl zur Einsetzung von Vertretern des Auswärtigen Amtes bei den<br />

Armeen, die am Überfall auf Jugoslawien und an der Besetzung des Landes beteiligt waren.<br />

Von Etzdorf war auch mitverantwortlich für die Tätigkeit des Sonderkommandos der Waffen-<br />

SS unter Leitung des SS-Sturmbannführers von Künsberg. Im Auftrage des Auswärtigen<br />

Amtes raubte von Künsberg in den zeitweilig besetzten West- und Ostgebieten Archivgut und<br />

Kunstschätze. Er schrieb in einer „Geheimen Kommandosache“ vom 7. Juli 1941:<br />

„Deshalb habe ich sofort nach Kenntnis der Schwierigkeiten, die einzelnen VAA’s durch den<br />

genannten OKH-Befehl entstanden, den VAA beim OKH, Rittmeister v. Etzdorf, gebeten,<br />

den Erlaß eines Befehls zu erwirken, in dem die AOK’s darauf hingewiesen werden, daß die<br />

Arbeitsgebiete und Zuständigkeiten der VAA’s und der ‚Gruppe Künsberg’ voneinander<br />

unabhängig sind, sowie daß die Tätigkeit der VAA’s durch den genannten OKH-Befehl, der<br />

die Tätigkeit der ‚Gruppe Künsberg’ regelt, nicht eingeschränkt wird. Darüber hinaus ist es<br />

jedoch im Interesse der von den VAA’s und der ‚Gruppe Künsberg’ gemeinsam ausgeübten<br />

Tätigkeit für das Auswärtige Amt notwendig, eine engere Zusammenarbeit zu schaffen, um<br />

zu gewährleisten, daß alles erreichbare Feindmaterial, das für das Amt von Interesse ist, erfaßt<br />

wird …“<br />

In einer Notiz vom 26. August 1940, die durch von Etzdorf als VAA beim Oberbefehlshaber<br />

des Heeres gestempelt und abgezeich<strong>net</strong> wurde, wird geschrieben:<br />

„Handsch.<br />

Kunstschätze<br />

Abetz hat Weisung vom R.A.M. fortzufahren, d. h. jüdischen und öffentlichen Kunstbesitz<br />

weiterhin … zu erfassen. (Abtransport werde nur nach vorheriger Fühlungnahme mit OKH<br />

erfolgen.) Lammers Erlaß betreffe nicht Frankreich, wofür Abetz ausdr. Auftrag Führers<br />

habe.“ (Deutsches Zentralarchiv Potsdam, Bestand: Nürnberger Gericht, Nr. 090) Ein<br />

weiteres Dokument besagt:<br />

„Für Protokoll von Künsberg (Sonderempfang Gruppe Künsberg)<br />

Kunstschätze im Schloß Chambon sind sichergestellt. Umfang 410 Kisten, 139 sonstige<br />

Gemälde, 67 Ballen Tapisserien, 216 Stück Möbel. Verbringung der Gegenstände nach<br />

Berlin nur auf Grund einer schriftlichen Verfügung der Militärverwaltung in Frankreich<br />

möglich. Entsprechenden Antrag habe ich gestellt. Er wird beschleunigt behandelt. Für<br />

Abtransport sind unsere LKW ungeeig<strong>net</strong>. Bitte Fachunternehmen dort für Ausführung<br />

vorsehen. Nitsch“ (Deutsches Zentralarchiv Potsdam, Bestand: Nürnberger Gericht,<br />

Nr. 3662)<br />

Der Nazi-Diplomat von Etzdorf ging im Mai 1965 in den Ruhestand, aber nur, um seinen<br />

Platz einem anderen Mitarbeiter Ribbentrops freizumachen. Der Nazi-Diplomat Blankenhorn,<br />

seit 1. Dezember 1936 Mitglied der NSDAP, bis 1943 an Auslandsvertretungen des<br />

faschistischen Auswärtigen Amtes in Athen, Washington und Bern, dann als Legationsrat in

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!