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Damit ließ Trettner erstmalig in großem Ausmaß praktizieren, was er selbst als Angehöriger<br />

der „Legion Condor“ in Spanien geübt hatte. Er bestand seine Bewährungsprobe und wurde,<br />

da er „den Einsatz der Truppe mustergültig vorbereitete, im persönlichen Einsatz bei der<br />

abgesetzten Truppe die Führungsunterlagen beschaffte, und die Verbindung aufrechterhielt“,<br />

von Hitler auf Vorschlag Görings mit dem Ritterkreuz ausgezeich<strong>net</strong>.<br />

Nunmehr plante und organisierte Trettner weitere Einsätze der Fallschirmjäger. So gegen<br />

Großbritannien, Kreta, Malta, die Sowjetunion und, nach dem Sturz der Mussolini-Regierung,<br />

gegen Rom, Monte Rotondo und Gran Sasso.<br />

Der Totengräber von Florenz<br />

Am 22. Januar 1944 landeten die Alliierten bei Anzio-Nettuno südlich von Rom. Dorthin<br />

wurde die von Trettner im November 1943 aufgestellte und befehligte<br />

4. Fallschinnjägerdivision verlegt. Nach ihrer Niederlage hinterließen die faschistischen<br />

Truppen auf Befehl Trettners eine tote Zone zerstörter Dörfer und Städte, darunter Frosinone,<br />

Itri, Fondi, Velletri, Gaeta, Tivoli, Capua und Littoria. Horst Zabel aus Dessau, ehemaliger<br />

Angehöriger der 4. Fallschirmjägerdivision erklärte dazu:<br />

„Der Rückzug vollzog sich von Ardea aus über Albano, Rom, Bracchiano, Orvieta,<br />

Montepulciano, Perugia, Florenz, Futa-Paß, Bologna und Castel St. Pietro … Beim Rückzug<br />

durch Rom wurde diese Stadt wegen Partisanentätigkeit 48 Stunden zur Plünderung<br />

freigegeben… Auf dem weiteren Rückzugsweg wurden alle strategisch wichtigen und für die<br />

Versorgung der Bevölkerung bedeutsamen Objekte, z. B. Wasserwerke, Elektrizitätswerke<br />

usw., in einer Tiefe von 20 km zur Hauptkampflinie gesprengt. Desweiteren mußte die<br />

Zivilbevölkerung in einer Tiefe von 5 km ohne wesentliche Mitnahme von Nahrungsmitteln<br />

das Gebiet verlassen und sich auf größere Städte zurückziehen … In Ausübung dieser Befehle<br />

kam es im Bereich der 4. Fallschirmjägerdivision, deren Kommandeur Generalmajor<br />

Trettner war, zu vielen Verbrechen.“<br />

Mitte Juli 1944 übernahm die 4. Fallschirmjägerdivision den Abschnitt Florenz. Über diese<br />

Zeit vermerkte der konservative Florentiner Rechtsanwalt Gastano Casoni in seinem<br />

Tagebuch:<br />

„Sonnabend, 22. Juli: Die deutschen Streitkräfte in Florenz bestehen jetzt aus Linientruppen,<br />

d. h. aus Fallschirmjägern und Sprengkommandos. Die Fallschirmjäger haben einen noch<br />

schlimmeren Ruf als die SS. Sie betragen sich in der Tat wie Menschen, die drauf und dran<br />

sind, das Feld zu räumen, und nun soviel Beute wie möglich mitgehen lassen wollen, eine<br />

große Spur von Zerstörung und Trauer hinterlassend.“<br />

Obwohl Florenz von Hitler selbst zur „Offenen Stadt“ erklärt worden war, begannen Ende<br />

Juli unter dem Oberbefehl Trettners umfangreiche Sprengvorbereitungen und<br />

Zerstörungsmaßnahmen. Wohnviertel mit einer Bevölkerung von 50000 Menschen mußten<br />

innerhalb von 24 Stunden geräumt werden.<br />

In der Nacht vom 3. zum 4. August 1944 wurden fünf Brücken und viele der schönsten<br />

Bauwerke, darunter das Machiavelli-Haus, die Türme von Girolami-Gheradini und Parte<br />

Guelfa, das Accianiuoli-Palais sowie weltberühmte Kirchen gesprengt. Das<br />

Vernichtungswerk ging nach der Räumung der Stadt weiter. Der ehemalige Angehörige der<br />

4. Fallschirmjägerdivision Leutelt aus Wernigerode berichtete, „daß auf den Höhen nördlich

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