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322<br />

vor der Wiederverwendung von Ribbentrop-Diplomaten im außenpolitischen Dienst der<br />

Bonner Regierung. Im März 1959 legte der Ausschuß für Deutsche Einheit Tatsachenmaterial<br />

über die faschistische Vergangenheit von über 80 führenden westdeutschen Diplomaten vor.<br />

Im September 1961 wies das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der DDR in der<br />

Dokumentation „Von Ribbentrop bis Adenauer“ die Wiederverwendung von über 180 Nazi-<br />

Diplomaten im Auswärtigen Dienst Bonns nach und belegte diese ungeheuerliche Tatsache<br />

mit einer Fülle dokumentarischen Materials.<br />

520 NAZI-DIPLOMATEN IM AUSWÄRTIGEN AMT<br />

Doch anstatt die Mitschuldigen an den Naziverbrechen aus dem Staatsdienst zu entfernen und<br />

gerecht zu bestrafen, wurden die Experten des Kriegsverbrechers Ribbentrop immer<br />

zielstrebiger in die entscheidenden Funktionen der Bonner außenpolitischen Institutionen<br />

geschoben. In dem bisher erschlossenen Archivgut befinden sich Unterlagen über die<br />

Tätigkeit von mehr als 520 ehemaligen Nazi-Diplomaten und anderer getreuer Beamten des<br />

faschistischen Staatsapparates, die wieder führende Positionen im Bonner Auswärtigen Amt<br />

innehaben. In den Spitzenfunktionen, als Abteilungs- oder Referatsleiter bzw. als deren<br />

Vertreter, sind mehr als 30 ehemalige Ribbentrop-Diplomaten oder andere führende Nazis<br />

tätig.<br />

Einer der einflußreichsten Leute im Bonner Auswärtigen Amt ist der ehemalige SA-<br />

Rottenführer und heutige Staatssekretär Rolf Lahr. Lahr, seit April 1933 Mitglied der Nazi-<br />

Partei, spielte von 1934 bis Kriegsende als Regierungsrat im faschistischen<br />

Reichswirtschaftministerium (Abt. V, Referat 7, Italien, Türkei) eine unrühmliche Rolle bei<br />

der Ausbeutung solcher sogenannter verbündeter Staaten, wie Ungarn und Italien, für die NS-<br />

Kriegsproduktion. Zusammen mit der Handelspolitischen Abteilung des Ribbentrop-Amtes<br />

zwang er beispielsweise 1941/42 unter räuberischen Zahlungsbedingungen die Ungarische<br />

Regierung zu kriegswichtigen Bauxitlieferungen an das Nazi-Reich (Deutsches Zentralarchiv<br />

Potsdam, Bestand: Auswärtiges Amt, Nr. 67916). Später gehörte er zu dem Gremium von<br />

Nazi-Experten, die für den Fall der geplanten Unterwerfung und Kolonisierung der arabischen<br />

Staaten die wirtschaftliche Ausplünderung des Irak mit vorbereiteten. So erwarb Lahr jene<br />

„Erfahrungen“, die ihn heute zum Exponenten der neokolonialistischen „Entwicklungspolitik“<br />

Bonns machen.<br />

Zu ihnen gehört auch der bisherige Staatssekretär im Bundespräsidialamt und jetzige<br />

Botschafter in Rom, Dr. Hans Herwarth von Bittenfeld, Diplomat Ribbentrops bis 1941.<br />

Danach beteiligte er sich als Ausbilder und Aufsichtsoffizier der Wlassow-Armee an den<br />

Raubzügen in der Sowjetunion und den Greueltaten gegen sowjetische Armeeangehörige.<br />

Nach 1945 zunächst Regierungsdirektor in der Bayerischen Staatskanzlei, gehörte er ab 1950<br />

als Ministerialdirigent im Bonner Auswärtigen Amt zu jenen Drahtziehern, die die Besetzung<br />

der leitenden Posten dieses Amtes mit Nazi-Diplomaten organisierten.<br />

Unter den leitenden Diplomaten des Bonner Auswärtigen Amtes befindet sich z. B. von<br />

Mirbach, ursprünglich Sonderbotschafter bei Bundesaußenminister Schröder, inzwischen<br />

Botschafter in Indien. Er war der persönliche Referent des im Wilhelmstraßen-Prozeß<br />

verurteilten Staatssekretärs von Steengracht und ist für zahllose Verbrechen<br />

mitverantwortlich. Sein Vorgänger - als „Botschafter z.b.V.“ des Bundesministers - war<br />

Granow, unter Ribbentrop die rechte Hand des Gesandten von Grobba bei der Vorbereitung<br />

der Aggression gegen die arabischen Staaten und zeitweise auch Generalsekretär der<br />

Informationsstelle XIV. („Antijüdische Aktion“). 1964 ging er in den Ruhestand.

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