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wurden schließlich darin gefunden, daß man auf Vorschlag der Rechtsabteilung gar keine<br />

Mitteilungen mehr abschickte. Daraufhin hörten die schwedischen Proteste auch auf.<br />

Ähnlich war es mit der Handels- bzw. Wirtschaftspolitischen Abteilung des Auswärtigen<br />

Amtes. Hier befaßte man sich ständig mit der Regelung der Vermögensfragen der deportierten<br />

und hingerichteten ausländischen Juden.<br />

INTRIGENSPIEL UM 7000 JÜDISCHE KINDER<br />

Schließlich gab es wichtige Probleme, die den jeweiligen Abteilungen zumindest bekannt<br />

waren oder gemeinsam gelöst wurden. Das war in einem abscheulichen Intrigenspiel mit dem<br />

Leben von 7000 rumänischen Judenkindern der Fall.<br />

Auf Grund eines englischen Angebotes - und mit Zustimmung der Rumänen - sollten die<br />

Kinder die Erlaubnis zur Auswanderung erhalten. Um dieses Angebot zu vereiteln und<br />

trotzdem propagandistisch für sich zu nutzen, arbeiteten über viele Wochen hinweg die<br />

Gruppe Inland II, die Politische, Kulturpolitische, Rundfunkpolitische, Presse- und<br />

Rechtsabteilung auf das engste zusammen. Ihr Ziel war, eine geeig<strong>net</strong>e provokatorische<br />

Antwort zu finden. Gemeinsam mit von Thadden, Wagner, Killinger und Eichmann waren an<br />

diesem Vorgang beteiligt: Heinburg als Länderreferent der Politischen Abteilung, Henke und<br />

von Erdmannsdorf als Verantwortliche der Politischen Abteilung, Albrecht von der<br />

Rechtsabteilung, von Mirbach als Persönlicher Referent des Staatssekretärs von Steengracht,<br />

Rühle von der Rundfunkpolitischen Abteilung und Sonnleithner vom Büro Ribbentrops. (Von<br />

Mirbach ist seit Jahren Sonderbotschafter des Bundesaußenministers Schröder und soll in<br />

naher Zukunft als Botschafter in Indien eingesetzt werden!) Es handelt sich um jenen<br />

Vorgang, von dem im Urteil des Wilhelmstraßen-Prozesses gesagt wird:<br />

„…das Auswärtige Amt und sein Staatssekretär hatten hier endlich einmal Gelegenheit, zum<br />

Guten und nicht zum Bösen zu raten -, hier hätte darauf hingewiesen werden können, daß es<br />

zur Verbesserung der außenpolitischen Beziehungen Deutschlands und zur Wiederherstellung<br />

seines Ansehens in der Welt beitragen würde, wenn man duldete, daß wenigstens Kinder vor<br />

der Vernichtung bewahrt würden. Doch alle vom Außenamt unternommenen Schritte, alle<br />

seine Ratschläge hatten das Ziel, die Bemühungen angesehener neutraler und feindlicher<br />

Länder zunichte zu machen, die die Kindlein zu sich kommen lassen wollten; das Werk der<br />

guten Samariter sollte vereitelt, ihr Angebot in nationalsozialistische Propaganda verdreht<br />

werden.“ (NG, Fall XI, Bd. CCXLIII, S. 27893)<br />

TODESLISTEN AUSGEFERTIGT<br />

Eine Kette weiterer Verbrechen begingen Ribbentrop-Diplomaten bei der Ausübung der<br />

Gewaltherrschaft über die verschiedensten Völker Europas, besonders in den zeitweilig<br />

okkupierten Gebieten. Im System des Terrors hatten das Auswärtige Amt, seine Organe und<br />

Beamten festumrissene Aufgaben. Vor allem oblag es ihnen, jede patriotische, demokratische<br />

Regung, jeden Widerstand gegen die faschistische Gewaltherrschaft zu unterdrücken. Auch<br />

dabei arbeiteten die sogenannten Bevollmächtigten des Reiches, die Vertreter des<br />

Auswärtigen Amtes (VAA) bei den verschiedensten Behörden, z. B. bei der „Regierung des<br />

Generalgouvernements“, mit den Befehlshabern der Sicherheitspolizei und des SD, den<br />

Kommandos der Gestapo und den Militärbefehlshabern eng zusammen.<br />

Ein bestimmter Personenkreis im Auswärtigen Amt wurde regelmäßig über die Massenmorde<br />

der berüchtigten SD-Einsatzkommandos informiert. Die Listen mit den Namen Tausender, die

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