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BRAUNBUCH - Volksbetrug.net

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anderen Überfällen und Aggressionen, die ohne das Wirken der Völkerrechtsverbrecher aus<br />

der Wilhelmstraße undenkbar gewesen wären.<br />

Darüber hinaus führten das Auswärtige Amt, seine Botschaften und Abteilungen spezielle<br />

Handlungen zur Ausweitung des zweiten Weltkrieges aus. Es gab Versuche, den Kreis der<br />

kriegführenden Staaten zu erweitern und die wenigen neutralen Staaten in den Krieg zu<br />

ziehen. Die Hitlerdiplomaten mischten sich in die Neutralität dieser Staaten ein und<br />

versuchten, sie für die Kriegführung Hitlerdeutschlands zu mißbrauchen.<br />

SIE WEITEN DEN KRIEG AUS…<br />

Charakteristisch dafür war z.B. die Planung und direkte Vorbereitung der Eroberung des<br />

Vorderen Orients. Die Pläne zum militärischen Einmarsch in dieses Gebiet wurden vom<br />

Auswärtigen Amt Ende 1941/Anfang 1942 forciert. Damals hielt die faschistische Wehrmacht<br />

ganz Europa besetzt. Die nazistische Führung gab sich noch der Illusion hin, die Sowjetunion<br />

niederwerfen zu können. Zu diesem Zeitpunkt wurden zwei Sonderstäbe gebildet: Der vom<br />

OKW organisierte „Sonderstab F“ unter Leitung des Generals Felmy, der in Griechenland<br />

militärische Kader auf den Wüstenkrieg in Vorderasien vorbereitete, und der „Sonderstab von<br />

Grobba“ beim Auswärtigen Amt. Ihm oblag die politische und organisatorische Vorbereitung<br />

der Besetzung dieser Gebiete. Er wählte die vorgesehenen „Herrscher“ dieser Staaten aus,<br />

schuf Kontakte zu „geeig<strong>net</strong>en Kreisen“ und organisierte eine 5. Kolonne. Über die Aufgaben<br />

dieses „Stabes“ unter Leitung des Gesandten von Grobba heißt es in einer geheimen Notiz<br />

vom 6. November 1941 aus dem Ribbentrop-Amt:<br />

„Seine Aufgabe ist die politische Vorbereitung des deutschen Vormarsches in den arabischen<br />

Raum und nach erfolgtem Einmarsch die Durchführung der deutschen Politik an Ort und<br />

Stelle nach den vom Auswärtigen Amt gegebenen Weisungen.“ (Dokumentations-Zentrum<br />

der staatlichen Archivverwaltung der DDR, Nr. 368142)<br />

Noch deutlicher wurden diese Aufgaben in einer Aufzeichnung des damaligen<br />

Unterstaatssekretärs Woermann vom 6. November 1941 genannt:<br />

„Dabei werden die dauernde Ausschaltung Englands aus dem vorderasiatischen Raum und<br />

die dauernde Sicherung deutschen Einflusses auf die dortigen Erdölvorkommen die<br />

Hauptziele sein.“ Und an anderer Stelle: „Die Frage der Auswahl der Herrscher und der<br />

sonstigen Führerpersönlichkeiten wird dabei eine besondere Rolle spielen.“<br />

Der „Sonderstab von Grobba“ war also das Instrument des Auswärtigen Amtes, mit dessen<br />

Hilfe das englisch-französische Kolonialregime in den arabischen Staaten in ein zweifelsohne<br />

noch brutaleres, faschistisches Regime verwandelt werden sollte. In einem Dokument sind<br />

unter anderm die „politischen Mitarbeiter“ dieses Stabes verzeich<strong>net</strong>:<br />

„Der Stab des Bevollmächtigten des Auswärtigen Amtes für die arabischen Länder<br />

(Gesandter Dr. Grobba).<br />

a) Politische Mitarbeiter:<br />

Gesandtschaftsrat Dr. Granow, z.Zt. Verbindungsmann zum Stab Felmy in Athen (war mit<br />

mir in Bagdad, spricht arabisch); Leg.-Sekr. Mirow, z. Zt. beim Sonderverband 280 in<br />

Laurion (Griechenland), (war in Jerusalem); Vizekonsul Dr. Seydel, z. Zt. beim Konsulat in

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