24.12.2013 Aufrufe

Gutachtliches Landschaftsprogramm Mecklenburg-Vorpommern

Gutachtliches Landschaftsprogramm Mecklenburg-Vorpommern

Gutachtliches Landschaftsprogramm Mecklenburg-Vorpommern

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

- <strong>Landschaftsprogramm</strong> <strong>Mecklenburg</strong>- <strong>Vorpommern</strong>-<br />

II.GRUNDLAGEN<br />

2 DIE NATURGÜTER<br />

Nutzung/<br />

Funktion<br />

Verteilungsmuster<br />

¥ integrativ<br />

o segregativ<br />

Instrumente für Flächenmanagement<br />

P Planung 1<br />

G Gebietsschutz<br />

(rechtsverbindlich)<br />

P § 7(2) Nr. 2 ROG<br />

Anforderungen an<br />

Raumkontinuität<br />

++ hoch<br />

+ mittel<br />

- gering<br />

Großräumig übergreifende Freiräume<br />

∞<br />

u. Freiraumschutz<br />

Arten- und Biotopschutz ∞ / o P §§ 13 - 17 BNatSchG<br />

++<br />

G §§ 22 - 33, 38 BNatSchG<br />

Landschaftspflege ∞ P §§ 13 - 17 BNatSchG<br />

G §§ 22, 25 - 29 BNatSchG +<br />

Erholung, Naturerlebnis ∞ P §§ 13 - 17 BNatSchG<br />

G §§ 22, 25 - 27 BNatSchG ++<br />

Grünzug ∞ P Landesplanungsgesetze +<br />

Jagd ∞ P/G -- ++<br />

Landbau o P §§ 5, 9 BauGB + / ++<br />

Waldbau o / ∞ P §§ 6, 7 BWaldG<br />

++<br />

G Landeswald-G<br />

Wasserwirtschaft/ Gewässerschutz ∞ / o P §§ 36, 36 b WHG<br />

G § 19 WHG +<br />

(Gärtnerische) Grünfläche o P §§ 5, 9 BauGB −<br />

Freizeitanlage (o. Bebauung) o P §§ 5, 9 BauGB −<br />

Wild-/Tiergehege o P §§ 5, 9 BauGB −<br />

Tagebau o P § 75 BBergG<br />

G § 107 BBergG<br />

Tab. 38: Nutzungsorientierte Freiraumfunktionen, Verteilungsmuster, spezial-rechtliche Gestaltungsmöglichkeiten<br />

und Anforderungen an die Flächenkontinuität<br />

Vor allem für mobile Arten entwickeln sich bei einer Verdichtung des Straßen- und Wegenetzes erhebliche<br />

"Raumwiderstände", die bei einer Unterschreitung kritischer Größen bis zur Auslöschung<br />

von Populationen führen können. Durch Einwanderung von "Allerwelts-Arten" erfolgt zunächst eine<br />

qualitative Verschiebung des Artenspektrums. Spezialisten werden durch Generalisten ersetzt. Eine<br />

weitere Verkleinerung und Segmentierung der unzerschnittenen Freiräume, vor allem derjenigen mit<br />

naturnaher Ausprägung, führen dann im Regelfall auch zu einer Abnahme der Artenzahl.Die Verdrängung<br />

sensibler Arten durch Freiraumsegmentierung und Störeinflüsse hat insgesamt eine Nivellierung<br />

der Artenbestände zur Folge. Eine großräumig übergreifende Freiraumstruktur gewährleistet<br />

die notwendige Durchgängigkeit der Landschaft.<br />

Landschaftsbild und Erholung<br />

Vielfalt, Eigenart und Schönheit des Landschaftsbildes ergeben sich durch die Art der Ausprägung<br />

von Landschaftselementen und deren Verteilung. Unangepasste Hochbauten, Zersiedlung, Verkehrsanlagen<br />

und Freileitungen sind bei Landschaftsbildbewertungen grundsätzlich belastende Elemente.<br />

Unzerschnittene Freiräume sind daher Voraussetzung für höherwertige Landschaftsbildräume (vgl.<br />

Kap. II 2.5).<br />

Die Landschaftsbildqualität ist eng mit der Eignung einer Landschaft für landschaftsgebundene und<br />

naturorientierte Erholungsformen gekoppelt. Eine entsprechende Wechselbeziehung ist selbst für<br />

Erholungsarten nachzuweisen, die zerschneidungsarme Naturlandschaften oder naturnahe Landschaften<br />

nur als Kulisse verwenden. Über 80 % der deutschen Bevölkerung wollen in Urlaub und Freizeit<br />

die Natur mit der ihr innewohnenden Ruhe und Stille genießen (FORSA/DAK) 2 . Unzerschnittene<br />

Freiräume gewährleisten eine relative Abwesenheit von störenden Elementen, wie Lärm, bauliche<br />

Anlagen und Straßenverkehr. Insbesondere unzerschnittene Freiräume mit einem hohen Anteil von<br />

naturnahen Landschaftsbestandteilen, wie Wälder, Küstenbereiche, Seen, Feldgehölze, Moore und<br />

Sümpfe, besitzen einen hohen Erholungs- und Erlebniswert. Störungsarme Landschaftsräume, die<br />

+<br />

1 Hinweis auf BauGB erfolgt nur insoweit, wie kein Spezialrecht vorhanden ist.<br />

2 FORSA/DAK (2001) Was die Deutschen im Urlaub suchen. TZ Gesundheitsmagazin 10/01:9<br />

96 08.03

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!