Gutachtliches Landschaftsprogramm Mecklenburg-Vorpommern
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- L a n d s c h a f t s p r o g r a m m M e c k l e n b u r g – V o r p o m m e r n -<br />
II GRUNDLAGEN<br />
II<br />
GRUNDLAGEN<br />
1. Das Land im Überblick<br />
1.1 Naturräumliche Gliederung (vgl. Karten VIII und 1)<br />
Anhand der naturräumlichen Gliederung werden typische Merkmale der Landschaft und ihre Entstehung<br />
deutlich, so dass sie die räumliche Grundlage für die Analyse und Bewertung von Naturraumpotenzialen<br />
bilden kann.<br />
Die vorliegende „Naturräumliche Gliederung“ des Landes baut im wesentlichen auf den Vorschlägen<br />
von HURTIG (1957) 1 sowie KLAFS & STÜBS (1987) 2 auf und wurde durch eine Gliederung der marinen<br />
Naturräume ergänzt. Die Gliederung im terrestrischen Bereich orientiert sich an stabilen Landschaftsmerkmalen<br />
(z.B. Geologie, Böden, Relief). Diese Komponenten werden durch klimatische Einflüsse<br />
überprägt (ozeanisch geprägter Westen, kontinentalerer Osten des Landes, Lage zur Ostsee, vgl. Kap.<br />
II 2.4). Eine weitere klimatische Differenzierung ergibt sich durch die Luv- und Leewirkung in den<br />
Hügel- und Beckengebieten. Die naturräumliche Gliederung liegt als Übersichtskarte im Maßstab<br />
1:250.000 vor und ist als Karte VIII im Kartenanhang sowie als Textkarte 1 beigefügt.<br />
In der naturräumlichen Gliederung der Landflächen werden vier hierarchische Ebenen unterschieden:<br />
Landschaftszone Großlandschaft Landschaftseinheit Naturraum<br />
Die Landschaftszonen bilden als „Naturräumliche Haupteinheiten Deutschlands“ auch die biogeografische<br />
Grundlage für die Entwicklung des europaweiten Netzes „NATURA-2000“ aus FFH- und Vogelschutzgebieten<br />
(Einheiten D01 bis D05 und D09 im „Nordostdeutschen Tiefland“ innerhalb der<br />
kontinentalen Region):<br />
• Im Ostseegebiet bis zur 12 Seemeilengrenze (ohne „Ausschließliche Wirtschaftszone“) wird zwischen<br />
dem Seegebiet westlich der Darßer Schwelle, der Beltsee und der sich östlich anschließenden<br />
Arkonasee unterschieden, die einen geringeren e Zustrom von salz- und sauerstoffreichem<br />
Tiefenwasser aufweist.<br />
• Das Ostseeküstenland umfasst den Küstensaum mit seinem unmittelbaren Hinterland, das auch<br />
durch regionale klimatische Besonderheiten beeinflusst wird.<br />
• Das Vorpommersche Flachland wird durch gering reliefierte Moränenplatten charakterisiert, die<br />
vor allem durch vermoorte Flusstäler der Recknitz, Trebel, Peene. gegliedert werden. Es schließt<br />
die Ueckermünder Heide sowie das flachwellige Südrügen mit ein.<br />
• Das Rückland der Seenplatte ist eine wellige bis teils kuppige Moränenlandschaft, die durch<br />
nach Süden bis Südwesten verlaufende Becken und Täler strukturiert wird.<br />
• Die Höhenrücken und die Seenplatte liegen (40 bis 80 Meter hoch) zwischen dem inneren und<br />
äußeren Hauptendmoränenverlauf der Weichsel-Kaltzeit und umfassen die <strong>Mecklenburg</strong>er Seenplatte<br />
sowie ausgedehnte Waldgebiete.<br />
• Das Südwestliche Vorland der Seenplatte wird von flachen Lehm- und Sandgebieten, Tälern,<br />
deren Fließgewässer zur Elbe fließen sowie Flugsandfeldern und Binnendünen gekennzeichnet.<br />
• Das Elbetal hat nur einen geringen Flächenanteil im Land und umfasst die Aue der Elbe.<br />
Die Ausgrenzung der Naturräume der Seegewässer innerhalb der 12 sm - Zone beruht vorrangig auf<br />
der räumlichen Verteilung der für die Organismenbesiedlung entscheidenden abiotischen Faktoren.<br />
Das sind im Bereich der Ostseeküste vor allem der Salzgehalt, die Eindringtiefe des Lichtes, der Sauerstoffgehalt<br />
im Tiefenwasser sowie die Substratverteilung. Besonders nachhaltig werden von den<br />
genannten Faktoren die benthischen Lebensgemeinschaften beeinflusst, so dass sich die naturräumliche<br />
Ausgrenzung auch deutlich an den Benthoszönosen orientiert. Aufgrund der großräumigen Gliede-<br />
1 HURTIG, TH. (1957): Physische Geographie von <strong>Mecklenburg</strong>. Berlin.<br />
2 KLAFS, G.; J. STÜBS (1987): Die Vogelwelt <strong>Mecklenburg</strong>s. Avifauna der DDR. Bd. 1. Jena.<br />
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