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Gutachtliches Landschaftsprogramm Mecklenburg-Vorpommern

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- <strong>Landschaftsprogramm</strong> <strong>Mecklenburg</strong>- <strong>Vorpommern</strong>-<br />

II.GRUNDLAGEN<br />

2 DIE NATURGÜTER<br />

Landschaftszone 3: Rückland der Seenplatte<br />

Südlich bzw. südwestlich des Grenztals zwischen <strong>Mecklenburg</strong> und Pommern steigt die Grundmoräne<br />

allmählich bis zum Rand der Hauptendmoräne an. Mit dem Anstieg wird ihre Oberfläche zunehmend<br />

wellig bis kuppig. Die Landschaftszone ist auch im Nordwesten (Küstengebiet) und im Osten (Odertal)<br />

durch pleistozäne Formen abgegrenzt, durch die Becken des Beltsee- und des Odergletschers. Das<br />

Rückland der <strong>Mecklenburg</strong>ischen Seenplatte ist durch zahlreiche pleistozäne Bildungen gegliedert,<br />

die zum Teil durch holozäne ergänzt sind.<br />

Die überwiegend ackerbaulich genutzte Grundmoräne weist eine engere Verzahnung mit strukturierenden<br />

Elementen wie Feldgehölzen und Hecken, kleineren Waldgebieten, Söllen und Mergelgruben,<br />

offenen Niederungen und baumbegleiteten Bächen auf und wird u.a. von Greifvogelarten wie dem<br />

Rotmilan als Nahrungshabitat genutzt. Insbesondere die Offenlandbereiche im räumlichen Zusammenhang<br />

zu den Seen sind als Nahrungsflächen von großer Bedeutung für den Vogelzug. Die für diese<br />

Landschaftszone besonders charakteristischen Oser sind als Standorte wertvoller Mager- und Halbtrockenrasen<br />

Lebensraum für zahlreiche gefährdete Pflanzen- und Tierarten. Als Sonderstandorte<br />

treten weiterhin Drumlins und Kames auf. Die zahlreichen Sölle, die in der offenen Agrarlandschaft<br />

besonders auffällig hervortreten, haben als Kleinstlebensräume für aquatische und amphibische Tierund<br />

Pflanzenarten sowie für die Bewohner der Säume besondere Bedeutung.<br />

Die Gletscherzungenbecken und Schmelzwasserabflussrinnen haben mit ihren Mooren, Seen und<br />

Fließgewässern vielfältige Lebensraumfunktionen und bilden darüber hinaus, z.T. von der Ostsee bis<br />

in den Höhenrücken hineinreichende Verbindungsachsen im überregionalen Biotopverbund. Auf den<br />

Hängen sind naturnahe Hangwälder, offene Trocken- und Magerstandorte, Hangquellmoore und naturnahe<br />

Bäche als wertvolle Lebensräume hervorzuheben. Die Regenmoore im westlichen Teil weisen<br />

z.T. Reste der ursprünglichen Fauna und Flora auf und haben daher große Bedeutung für die Wiederausbreitung<br />

gefährdeter Arten.<br />

Die Endmoränen mit den oft kleinräumigen Substratwechseln, dem stark bewegten Relief mit zahlreichen<br />

abflusslosen Senken sowie einem hohen Grünland- und Waldanteil sind durch eine besondere<br />

Lebensraumvielfalt gekennzeichnet. Hänge und Hochflächen mit unterschiedlicher Exposition und<br />

Hangneigung sowie Schluchten mit spezifischem Mikroklima, Kesselmoore, Quellen und kleine Bäche<br />

gehören zur vielfältigen Ausstattung. Insbesondere die Häufungen nährstoffärmerer und trockenerer<br />

Standorte sind von Interesse für den Naturschutz.<br />

Abb. 13: Kennzeichnung des Rücklandes der Seenplatte durch ausgewählte Pflanzenarten 1<br />

1 AG Geobotanik <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> (2000): Charakteristische 32 Pflanzenarten der Halbtrockenrasen, Äcker, wärmeliebenden<br />

Wälder und Säume sowie Zwergbinsen-Pionierfluren bilden die Summenverbreitungskarte.<br />

116 08.03

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