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Gutachtliches Landschaftsprogramm Mecklenburg-Vorpommern

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- <strong>Landschaftsprogramm</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>-<br />

II. GRUNDLAGEN<br />

Watvögel<br />

Kranichartige<br />

2 DIE NATURGÜTER<br />

Großer Brachvogel, Gold- und Kiebitzregenpfeifer, Alpenstrandläufer (freigefallene Bereiche)<br />

Kranich<br />

Arten mit natürlichem Verbreitungsschwerpunkt an Stränden<br />

Gruppe Beispiele von Arten<br />

Blütenpflanzen Salzmiere, Europäischer Meersenf, Echter Meerkohl, Strandmelde, Strandroggen, Kali-<br />

Salzkraut, Binsen-Quecke, Stranddistel<br />

Spinnen Wolfsspinnen<br />

Schmetterlinge Strand-Erdeule<br />

Laufkäfer Meerstrand-Sandlaufkäfer, Lagunen-Ahlenläufer, Kalk-Ahlenläufer, Enghalsläufer, Salz-<br />

Rotstirnläufer<br />

Vögel<br />

Zwergseeschwalbe, Sandregenpfeifer<br />

Säugetiere Kegelrobbe (Ostsee-Unterart, Wiederansiedlung), Seehund<br />

Kliffs. Die Kliffs der südlichen Ostseeküste bestehen aus geologisch relativ jungem, wenig verfestigtem<br />

Material (Kreide, Geschiebemergel der Grund- und Endmoränen oder Sande der Stauchendmoränen).<br />

Daneben gibt es noch Kliffs aus alluvialem Material, überwiegend Schwemm- und Dünensande<br />

der Nacheiszeit, die heute von der See angeschnitten werden. Aktive Kreidekliffs gibt es nur auf der<br />

Halbinsel Jasmund, wo sie stellenweise Höhen über 100 m erreichen. Charakteristisch für die Küste<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>s sind Kliffs aus Geschiebemergel. Neben den aktiven Kliffs gibt es inaktive<br />

Kliffs, auch fossile Kliffs genannt. Diese sind an geschützten Standorten der inneren Küstengewässer<br />

zu finden. Die Dynamik inaktiver Kliffs ist wohl erheblich vermindert, doch unterscheidet sich<br />

die Pflanzen- und Tierwelt auch hier noch in zahlreichen Elementen von der benachbarter Standorte –<br />

die Ursachen sind oft expositionsbedingt kleinklimatische Besonderheiten.<br />

Aktive Kliffs sind durch fortwährenden Abbruch gekennzeichnet, so dass sich keine langlebige Vegetation<br />

(Wald, älter als ca. 50 Jahre) etablieren kann. sie weisen deshalb die Pflanzen- und Tierwelt<br />

sehr dynamischer Standorte auf. Die immer wiederkehrenden natürlichen Rohbodenaufschlüsse dienen<br />

einer typischen Pioniervegetation als dauerhafte Lebensgrundlage, die in ihrer Zusammensetzung<br />

von den Boden- und Wasserverhältnissen sowie der Exposition bestimmt wird. Einmalig in ihrer Ausprägung<br />

sind hier die kalkreichen Magerrasen der Jasmunder Kreideküste mit ihren in <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

<strong>Vorpommern</strong> einmaligen Orchideenvorkommen zu nennen. Ebenfalls bedeutend sind die Vorkommen<br />

verschiedener Insektenarten, für welche die Kliffs z.T. die einzigen Primärstandorte darstellen.<br />

Arten mit natürlichem Verbreitungsschwerpunkt an Kliffs<br />

Gruppe<br />

Beispiele von Arten<br />

Blütenpflanzen Huflattich, Gemeiner Wundklee<br />

Hautflügler Seidenbiene, Pelzbienen, Schornsteinwespen<br />

Schmetterlinge Spülsaum-Rohrschwingel-Halmeule<br />

Laufkäfer<br />

Haarahlenläufer, Ziegelei-Handläufer, Gelbrandiger Dammläufer, Ahlenläufer<br />

Kurzflügelkäfer Glattschienen-Kleinringhalbflügler, Kleinringhalbflügler, Großaugendüsterhalbflügler<br />

Vögel<br />

Brandgans, Mittelsäger, Uferschwalbe<br />

Dünen. Im Hinterland der Strände entstehen durch äolische Verfrachtung von Material Dünen. Diese<br />

werden nach ihrem Alter eingeteilt, also dem Stadium der Bodenbildung aus dem überwiegend silikatischen<br />

Flugsand. Die einzelnen Dünenstadien werden z.T. von jeweils anderen hochspezialisierten<br />

Pflanzen- und Tierarten besiedelt.<br />

Die Vordüne, auch Primärdüne genannt, ist eine spülsaumnahe Sandaufwehung von kurzem Bestand,<br />

denn sie kann beim nächsten Sturmhochwasser bereits wieder umgelagert werden. Der Bewuchs ist<br />

deshalb i.d.R. spärlich und besteht aus Pflanzen mit hoher Salztoleranz. Boden hat sich noch nicht<br />

gebildet; weitgehend unzersetzte organische Substanzen können durch Angespül in die Vordüne geraten.<br />

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08.03

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