Gutachtliches Landschaftsprogramm Mecklenburg-Vorpommern
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- <strong>Landschaftsprogramm</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>-<br />
III Entwicklungskonzeption<br />
3. Maßnahmen (Handlungskonzept)<br />
3.1.7 Großräumiger Biotopverbund und Grundsätze für ein landesweites Schutzgebietssystem<br />
3.1.7.1 Großräumiger Biotopverbund (vgl. Karten V und VII)<br />
Entsprechend den Regelungen des § 3 BNatSchG und den Empfehlungen des Sachverständigenrates<br />
für Umweltschutz 1 soll das überregionale Biotopverbundsystem bis zum Jahr 2004 bundesweit umgesetzt<br />
worden sein. Die europa- und landesweit bedeutsamen Kernflächen sollen als Vorranggebiete<br />
für Naturschutz und Landschaftspflege in den Raumordungsplänen gesichert werden (Kap. III-3.3,<br />
Karte VII Ziele der Raumentwicklung).<br />
Wie bereits in Kap. II-1.6 dargestellt, sind die Hauptbestandteile des nationalen und internationalen<br />
ökologischen Verbundsystems die NATURA-2000-Gebiete, die Ostseeküstenlebensräume, die Fließgewässer<br />
und Talauen, die großräumigen, störungsarmen Waldgebiete im Verbund mit grundwassernahen<br />
Extensivgrünländern und naturnahen Stillgewässern.<br />
Europaweit bedeutsame Biotopverbundachsen sind im Sinne des Art. 10 der FFH-Richtlinie (dargestellt<br />
in der Karte VII):<br />
• Küstenlinie mit Boddengewässern: Rostocker-Heide - Fischland – Darß – Zingst und Barther Boddenkette<br />
– Westrügensche Bodden mit Hiddensee und Ummanz – Nordrügen – Ostrügen; Westrügensche<br />
Bodden – Strelasund und Halbinsel Zudar – Greifswalder Bodden und Oderbucht –<br />
Nordusedom (Anschluss an den Odermündungsraum)<br />
• (Lübecker Bucht) - Wismar-Bucht – Schaalseebecken – Schaale - Elbetal<br />
• Wismar-Bucht – Schweriner See – Lewitz – Elde (Müritz-Elde-Wasserstraße zwischen Plau und<br />
Dömitz sowie Alte Elde) – Elbetal<br />
• <strong>Mecklenburg</strong>ischer Höhenrücken (Hauptendmoräne): Neukloster-Wariner Seengebiet – Sternberger<br />
Seengebiet – Krakower Seen- und Sandergebiet – Großseenlandschaft mit Müritz, Kölpin- und<br />
Fleesensee – Neustrelitzer Kleinseenplatte – Feldberger Seenlandschaft<br />
• Warnowtal und Nebenflüsse<br />
• Grenztalmoor: Recknitz – Trebel – Peene einschließlich <strong>Mecklenburg</strong>ische Schweiz<br />
• Peene – Tollense und Landgrabental – Tollensesee – Zuflüsse zum Tollensesee – Anschluss an den<br />
<strong>Mecklenburg</strong>ischen Höhenrücken<br />
• Brohmer Berge und Galenbecker See<br />
• Odermündungsraum: Peenestrom – Achterwasser – Kleines Haff – Randow-Niederung – Weiterführung<br />
in Richtung Oder- und Welsetal.<br />
Die ökologische Verbundfunktion dieser Achsen sind durch die in diesem Kapitel genannten Maßnahmen<br />
sowie vor allem durch die Instrumente der Raumordnung (vgl. Kap. III 3.3) zu sichern. Die<br />
Funktion dieser Achsen ist auch vorrangig zu entwickeln, sie stellen gleichzeitig die wichtigsten<br />
Kompensationsräume für nicht ausgleichbare Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes oder des Landschaftsbildes<br />
sowie die Schwerpunkträume für Projektfördermaßnahmen dar. Die Biotopverbundflächen<br />
sind deswegen auch in der Karte V „Maßnahmen“ enthalten, um das Entwicklungserfordernis<br />
deutlich zu machen.<br />
Die flächenscharfe Bestimmung der Erhaltungs- und Entwicklungsziele der Biotopverbundachsen ist<br />
in den Gutachtlichen Landschaftsrahmenplänen vorzunehmen.<br />
Neben den Verbundachsen mit europaweiter Bedeutung ist in der Karte VII auch der ergänzende Biotopverbund<br />
mit Landes-Bedeutung dargestellt. Damit wird ein „Netz“ von Verbundstrukturen sichergestellt.<br />
1 Umweltgutachten (1996) und (2000)<br />
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08.03