Gutachtliches Landschaftsprogramm Mecklenburg-Vorpommern
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- <strong>Landschaftsprogramm</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>-<br />
III Entwicklungskonzeption<br />
3. Maßnahmen (Handlungskonzept)<br />
Schutzgebietsausweisungen<br />
• Lebensraumschutz gemäß FFH-Richtlinie<br />
Zu den „natürlichen Lebensräumen von gemeinschaftlichen Interesse gehören im Land folgende nutzungsabhängige<br />
Lebensraumtypen: „Trockene Heiden“, „Wacholderheiden“, „Blauschillergrasrasen“,<br />
„Naturnahe Kalk-Trocken- und Halbtrockenrasen“, „Borstgrasrasen“ und „Magere Flachland-<br />
Mähwiesen“. In 25 der insgesamt 139 gemeldeten FFH-Gebiete kommt mindestens einer dieser Lebensraumtypen<br />
vor (Stand 1999). Die Vorschläge für eine Nachmeldung in 2003 enthalten auch im<br />
größeren Umfang „Heiden“.<br />
Für FFH-Gebiete mit hoher Konfliktdichte sind Managementpläne zu erarbeiten.<br />
Bereiche pflegender Nutzung (in Karte V dargestellt):<br />
− Trockene bis wechseltrockene, nährstoffarme, nutzungsabhängige Grasländer mit einem typischen Artenspektrum<br />
(Trocken- und Magerrasen),<br />
− Offenlandschaften (militärisch bedingt, ehemalige Grenzanlagen),<br />
− naturnahe Heidestandorte mit einem typischen Artenspektrum (Zwergstrauch- und Wachholderheiden),<br />
− offene Binnendünen.<br />
Maßnahmen:<br />
Durch die Fortführung der pflegenden Nutzung (extensive Bewirtschaftung und / oder Pflegemaßnahmen) sind<br />
die typischen Lebensgemeinschaften zu erhalten. Die Nutzung soll so erfolgen, dass eine Gehölzansiedlung<br />
bzw. -ausbreitung verhindert wird und durch Biomasseentnahme der nährstoffarme Status erhalten bleibt. Nährstoffeinträge<br />
durch angrenzende Nutzflächen sollen vermindert werden (Anlage von Pufferzonen, z.B. durch<br />
Anlage von Hecken oder extensive Nutzung angrenzender Bereiche). Die gebietsspezifischen Möglichkeiten<br />
der Offenhaltung sind in Tabelle 62 dargestellt.<br />
Bereiche zur Entwicklung:<br />
− Aufgelassene, ehemals landwirtschaftlich genutzte Mager- und Trockenstandorte, auf denen bei Wiederaufnahme<br />
einer extensiven Bewirtschaftung die Entwicklung von Trocken- und Magerrasen zu erwarten ist<br />
− Potenzielle und ehemalige Standorte von Arten der Trocken- und Magerrasen nach den Prioritäten der Tab.<br />
40<br />
− Aufgelassene, ehemals militärisch genutzte Heidestandorte mit einem hohen Regenerationspotenzial (Zwergstrauch-<br />
und Wachholderheiden)<br />
Maßnahmen:<br />
Durch die Wiederaufnahme einer extensiven Bewirtschaftung und / oder Pflegenutzung soll eine für Magerstandorte<br />
und Heiden typische Artenzusammensetzung wiederhergestellt werden. Die Verbuschung auf diesen<br />
Standorten ist durch Wahl einer geeigneten Nutzungsform (z.B. Mahd, Beweidung) zurückzudrängen. Bei<br />
Eutrophierungserscheinungen soll durch Biomasseentzug der natürliche Nährstoffstatus erreicht werden (Aushagerung).<br />
Nährstoffeinträge durch angrenzende Nutzflächen müssen verhindert werden (Anlage von Pufferzonen).<br />
Ggf. ist vor Wiederaufnahme der Nutzung eine Erstpflege (z.B. Entkusseln, Plaggen) erforderlich.<br />
Tab. 60: Maßnahmen für offene Magerstandorte 1<br />
• EU-Vogelschutzgebiete<br />
Vor allem die gemeldeten Gebiete Nossentiner/Schwinzer Heide und <strong>Mecklenburg</strong>ische Schweiz<br />
dienen dem Erhalt von Vogelarten des Offenlandes.<br />
Zum Beispiel die Truppenübungsplätze Ueckermünder Heide, Retzower Heide und Lübtheen mit den<br />
großräumigen Heiden sind durch die Brutvorkommen von Heidelerche, Ziegenmelker und Brachpieper<br />
„Important Bird Areas“ 2 . Eine Prüfung hinsichtlich der Meldung als Vogelschutzgebiet ist erforderlich.<br />
• Gesetzlicher Biotop- und Geotopschutz<br />
1 Hinweise zur Darstellung in Karte V: Aufgrund der noch unzureichenden Datengrundlagen erhebt die Darstellung keinen<br />
Anspruch auf Vollständigkeit.<br />
2 OAMV M-V( 2002): Important Bird Areas in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>.<br />
192<br />
08.03