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Gutachtliches Landschaftsprogramm Mecklenburg-Vorpommern

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- <strong>Landschaftsprogramm</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>-<br />

II. GRUNDLAGEN<br />

2 DIE NATURGÜTER<br />

Abb.8: Verbreitungsdichte der Heidelerche (Kartierung OAMV) 1<br />

Dauerkulturen. Der kleine Bestand an Dauerkulturen wird überwiegend von Obstbeständen bestimmt.<br />

Dazu kommen noch Baumschulen und Energieholzkulturen, letztere zukünftig möglicherweise<br />

zunehmend, während andere (z.B. Korbweiden) praktisch keine Rolle mehr spielen. Obstbestände<br />

und Baumschulen gehören zu den recht intensiv bearbeiteten Kulturen, sowohl vom Stoff- und Energie-,<br />

als auch vom Arbeitskräfteeinsatz, aus Sicht des Naturschutzes sind diese Flächen weniger interessant.<br />

Wichtiger sind die sog. Streuobstbestände, die es allerdings traditionell nicht im gleichen Umfang wie<br />

in Südwestdeutschland gibt. Doch strukturell ähnliche, wenn auch kleine Flächen mit Obstbaumbeständen<br />

auf Grünland, mitunter aufgelassenem, gibt es vereinzelt. Hier finden u.a. Höhlen- und Halbhöhlenbrüter,<br />

die parkartige, halboffene Nahrungshabitate bevorzugen, geeignete Lebensbedingungen<br />

Strukturelemente der Agrarlandschaft. Die eigentlichen landwirtschaftlichen Nutzflächen, bieten<br />

wie bereits mehrfach erwähnt vielen Tierarten nur einen Teillebensraum, beispielsweise für die Nahrungssuche.<br />

Angrenzende nutzungsfreie Bereiche, wie Kleingewässer und Sölle, Gebüsche, Brachen,<br />

Feldraine, Lesesteinwälle, Feldgehölze und Feldhecken bieten beispielsweise Unterschlupf und Nestbaumöglichkeiten<br />

und können daher ein wesentliches Merkmal für die Lebensraumqualität der Agrarlandschaft<br />

sein.<br />

Heckendichte in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

Dichte<br />

gering<br />

hoch<br />

Feldhecken wurden überwiegend in Westmecklenburg<br />

im 18. und 19. Jahrhundert zur Flächenabgrenzung<br />

angelegt und bis in das 20. Jahrhundert hinein<br />

in vielfältiger Weise, insbesondere als Holzreservoir<br />

genutzt. Eine Auswertung der Biotop- und Nutzungstypenkartierung<br />

zeigt, dass die größte Heckendichte<br />

mit 9,7 m/ha 2 in Westmecklenburg zu finden<br />

ist, wo sie noch heute öfter Schlaggrenzen säumen.<br />

In den östlichen Landesteilen waren Heckenzüge vor<br />

allem für Nutzungslücken (Gemarkungs- und Nutzungsgrenzen)<br />

typisch, die aktuelle Heckendichte<br />

liegt zwischen 2,1 und 4,2 m/ha. Feldhecken wurden<br />

in der Vergangenheit zur Vergrößerung der Schläge<br />

vielerorts beseitigt, so dass vor allem in Westmecklenburg<br />

der Feldheckenbestand von 1900 bis 1991 um 66 % reduziert wurde. Spätestens mit ihrer<br />

Sicherung als gesetzlich geschützte Biotope (vgl. Kap. I-1.5) konnte diese Entwicklung gestoppt werden.<br />

Feldhecken weisen als lineare, vorwiegend aus Sträuchern aufgebaute und z.T. von Bäumen durchsetzte<br />

Gehölze in der offenen Landschaft eine Vielfalt von Funktionen für die Agrarlandschaft auf.<br />

Neben positiven Auswirkungen auf Mikroklima und Bodenschutz, ihren landschaftsästhetischen<br />

Funktion und der kulturhistorischen Bedeutung bieten Feldhecken einer Reihe von Pflanzen und vor<br />

1 GIS (2000): Darstellung der Brutverbreitung von Zielarten des Naturschutzes<br />

2 LUNG (2001): Landschaftsökologische Grundlagen zum Schutz, zur Pflege und zur Neuanlage von Feldhecken in M-V.<br />

08..03 71

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