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Gutachtliches Landschaftsprogramm Mecklenburg-Vorpommern

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- <strong>Landschaftsprogramm</strong> <strong>Mecklenburg</strong>- <strong>Vorpommern</strong>-<br />

II.GRUNDLAGEN<br />

2 DIE NATURGÜTER<br />

arten sowie brackwasserertragende Süßwasserarten. 1 In der Arkonasee können noch ca. 10 % der marinen<br />

Nordsee-Tierarten leben, in den stark ausgesüßten Binnenbodden (Saaler Bodden, Kleines Haff)<br />

praktisch keine.<br />

Die bedeutsamsten Elemente der Ostsee- und Boddengewässer sind:<br />

1. Flachwasserbereiche, marine Block- und Steingründe, großflächige Muschelvorkommen,<br />

2. Bereiche mit artenreicher Ausbildung des Benthals sowie großflächige Makrophytenbestände,<br />

3. submarine Reliefelemente (Barrieren und Untiefen) mit weitreichenden ökologischen Funktionen.<br />

Landschaftszone 1: Ostseeküstengebiet<br />

Diese Landschaftszone entlang der Ostseeküste schließt neben dem Grenzbereich Land-See einen<br />

Streifen des Küstenhinterlandes ein, der landschaftsgenetisch und funktionell weitgehend der angrenzenden<br />

Landschaftszone entspricht, mesoklimatisch jedoch u.a. durch geringere Niederschläge, engere<br />

Temperaturamplitude, jahreszeitlich verzögerte Vegetationsentwicklung und höhere Windexposition<br />

gekennzeichnet ist.<br />

Die Vielfalt der Küstenbildungen ist die Grundlage für zahlreiche verschiedene, küstentypische Lebensraumtypen<br />

(vgl. Kap. II-2.1.2) mit einem hohen Anteil von spezialisierten Pflanzenarten, die unter<br />

den besonderen Bedingungen der Küstenlandschaft (Salzeinfluss, hohe Dynamik, Rohböden,<br />

Nährstoffmangel), jedoch kaum unter anderen Bedingungen konkurrenzfähig sind (vgl. Abb. 11).<br />

Von großer Bedeutung sind darüber hinaus Vorkommen zahlreicher Tierarten, die auf Küstenlebensräume<br />

angewiesen sind, da sie unterschiedliche Lebensraumtypen (z.B. für Nahrungssuche und Reproduktion)<br />

zur Sicherung ihrer Existenz benötigen. Auch die herausragende Bedeutung der Küstengewässer<br />

und der küstennahen Nahrungsgebiete für rastende Wat- und Wasservogelarten ist hier einzuordnen.<br />

Abb. 11: Kennzeichnung des Ostseeküstengebietes durch ausgewählte Pflanzenarten 2<br />

Unter den Fließgewässern, die gewöhnlich nur mit ihren Mündungsbereichen zum Küstengebiet zählen,<br />

nehmen die Bäche der Halbinsel Jasmund durch ihr starkes Gefälle und den kalkhaltigen Untergrund<br />

eine Sonderstellung ein, zumal sie überwiegend naturnah, teilweise sogar natürlich sind. Die für<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> einmalige Ausprägung der hier auftretenden basen- bis kalkreichen Buchenwälder<br />

ist ebenfalls auf die oberflächennah anstehende Kreide zurückzuführen.<br />

Die bedeutsamsten naturräumlichen Elemente im Ostseeküstengebiet sind:<br />

1 I.L.N. (1998)<br />

2 AG Geobotanik M-V (2000) Charakteristische 43 Pflanzenarten der Bodden, Strände, Spülsäume, Dünen, Salzwiesen- und<br />

röhrichte bilden die Summenverbreitungskarte.<br />

08.03 113

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