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Gutachtliches Landschaftsprogramm Mecklenburg-Vorpommern

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- <strong>Landschaftsprogramm</strong> <strong>Mecklenburg</strong>- <strong>Vorpommern</strong>-<br />

II.GRUNDLAGEN<br />

2 DIE NATURGÜTER<br />

westlich des Schweriner Sees verbreiteten Hecken und Knicks vielerorts die Landschaft. Als charakteristischer<br />

Fließgewässertyp treten vor allem der Grundmoränenbach bzw. –fluss in Erscheinung<br />

(z.B. Maurine und Radegast, Oberläufe von Elde und Warnow, Mildenitz, Mühlbach bei Ankershagen,<br />

Godendorfer Mühlenbach). Hier sind die Radegast und die Stepenitz mit langen, zusammenhängenden<br />

Abschnitten mit einer naturnahen Gewässerstruktur hervorzuheben. Im klimatisch durch höhere<br />

Niederschläge gekennzeichneten westlichen Teil der Landschaftszone sind bei entsprechenden<br />

hydrologischen Verhältnissen Hochmoore aufgewachsen, die jedoch durch Torfabbau bzw. durch<br />

Entwässerung stark beeinträchtigt sind. Von der ursprünglichen Artenausstattung dieser Standorte<br />

sind nur noch Reste erhalten. Die Verbreitung der Oser ist innerhalb dieser Landschaftszone auf das<br />

Schaalseegebiet beschränkt.<br />

Ausgedehnte, relativ mächtige Sander, die überwiegend von Wald bedeckt sind, gibt es in der<br />

Schwinzer Heide sowie südlich von Mirow, Kratzeburg, Neustrelitz und Carpin. Natürlicherweise<br />

müssten hier überwiegend bodensaure Eichen-Kiefern-Wälder vorkommen, doch ist der Anteil einförmiger<br />

Kiefernforsten sehr hoch. Umstritten, doch nicht unwahrscheinlich ist, dass in einigen besonders<br />

armen Bereichen ein Potenzial für die Entwicklung von Zwergstrauch-Kiefernwäldern besteht.<br />

Stellenweise sind Zwergstrauchheiden sowie Trocken- und Magerrasen ausgebildet, die auf<br />

(frühere extensive) Überweidung, heute in etlichen Fällen auf militärische Nutzung, zurückgehen. Der<br />

vorherrschende Fließgewässertyp wechselt zwischen dem Sandbach und dem Niederungsbach in den<br />

vermoorten Bereichen der Schmelzwasserabflussrinnen und Beckenlagen (z.B. Teile der Oberläufe<br />

von Havel, Elde, Warnow und Nebel). Besonders wertvolle Lebensräume stellen hier bei einer guten<br />

Wasserqualität die Abschnitte mit einer naturnahen Fließgewässerstrukturgüte dar. Die zahlreichen<br />

Ausflussbereiche der Seen sind als seengeprägte Fließgewässer zu kennzeichnen, die stark vom durchflossenen<br />

Gewässer überprägt sind. In den von Sandern geprägten Teilen der Landschaftszone sind<br />

gebietsweise, flächenmäßig kleine arme und saure Moore vom Kesselmoortyp und häufiger saure<br />

Versumpfungsmoore zu finden, die wohl überwiegend auf übersandete Toteisblöcke zurückgehen<br />

(z.B. im Serrahner Teil des Müritz-Nationalparks).<br />

Abb. 14: Kennzeichnung der Landschaftszone Höhenrücken und Seenplatte durch ausgewählte Pflanzenarten 1<br />

Die zahlreichen Seen, namensgebend für diese Landschaftszone, weisen insbesondere in Abhängigkeit<br />

von Nährstoffgehalt und hydrochemischen Bedingungen unterschiedliche Lebensraumqualitäten<br />

auf. Ursprünglich waren alle Seen des Landes nährstoffärmer als heute. Die wenigen verbliebenen<br />

mesotrophen Seen und die schwach eutrophen Seen (eutroph 1) kommen ihrer natürlichen Trophie am<br />

nächsten und sind durch Vorkommen stenöker, ehemals verbreiteter Tier- und Pflanzenarten gekennzeichnet,<br />

die heute im Ergebnis der Gewässereutrophierung stark gefährdet oder vom Aussterben be-<br />

1 AG Geobotanik <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> (2000): Charakteristische 53 Pflanzenarten der Arm- und Zwischenmoore,<br />

Seen und Verlandungsbereiche und Unterwasserfluren nähstoffarmer Seen bilden die Summenverbreitungskarte.<br />

118 08.03

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