Gutachtliches Landschaftsprogramm Mecklenburg-Vorpommern
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- <strong>Landschaftsprogramm</strong> <strong>Mecklenburg</strong>- <strong>Vorpommern</strong>-<br />
II.GRUNDLAGEN<br />
2 DIE NATURGÜTER<br />
An der südwestlichen Grenze des Landes fließt die Elbe im ehemaligen Urstromtal, welches Talsandablagerungen<br />
und Auensedimente aufweist. Im Elbetal (7) sind Talsandterrassen, die teils<br />
von aktiven, hohen Dünenfeldern überlagert sind, örtlich Steilabfälle der angeschnittenen Moränenplatten,<br />
grundwasserbeeinflusster Elbeschlick der Aue sowie An- und Niedermooren vorzufinden.<br />
Bodenbeeinträchtigungen<br />
Einen wesentlichen Einfluss auf den Zustand der Böden haben Nutzungen durch den Menschen. In<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> spielt dabei die Landnutzung „Landwirtschaft“ einschließlich der in ihrem<br />
Auftrag durchgeführten Meliorationsmaßmaßnahmen eine größere Rolle als Schadstoffeinträge durch<br />
andere Nutzungen und Überbauung. Trotzdem ist die Tendenz der Versiegelung von Böden in den<br />
letzten Jahren auch im Land deutlich gestiegen. Der Vergleich der Siedlungs- und Verkehrsfläche<br />
von 1993 und 1997 zeigt einen Anstieg von ca. 8500 ha (ermittelt nach Angaben in Statistischer Bericht-Bodenflächen<br />
Stand 1997), wonach ein jährlicher Zuwachs von über 2000 ha abgeleitet werden<br />
kann. Demnach würde bei einem derzeitigen Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche an der Gesamtfläche<br />
von ca. 6 % alle 10 Jahre eine Erhöhung dieses Anteils um ca. 1 % stattfinden.<br />
Veränderung der Bodenstruktur und Einwirkungen<br />
auf die Fläche<br />
⇒ Veränderung des Landschafts- und Bodenwasserhaushaltes<br />
(einschließlich Moordegradierung)<br />
⇒ Erosion durch Wind und Wasser<br />
⇒ Bodenverdichtung durch landwirtschaftliche<br />
und forstliche Bearbeitung<br />
⇒ Überbauung und Versiegelung von Boden<br />
⇒ Bodenabtragung, Bodenauftrag, großräumige<br />
Bodenbewegungen (Rohstoffgewinnung, Deponierung<br />
u.a.)<br />
Eintrag von Nähr- und Schadstoffen<br />
⇒ Düngemitteleintrag, Stickstoffüberschuss im<br />
Rahmen der landwirtschaftlichen Nutzung im<br />
Land im Mittel 1999 bei 62 kg N/ha/ (Bundesgebiet:<br />
86 kg) 1<br />
⇒ Pflanzenschutzmittel, Umfang des Eintrags in<br />
die Gewässer rd. 30 t/a im Bundesgebiet 2 ,<br />
Nachweis in allen oberflächennahen Grundwasser-Messstellen<br />
3<br />
⇒ Stickstoffeinträge aus der Luft (in offenen Lagen<br />
zwischen 7 und 30 kg/ha/a)<br />
⇒ organische und anorganische Schadstoffe<br />
Tab. 31: Anthropogene Einflüsse auf die Böden<br />
Flussgebiet<br />
N-Eintrag infolge Erosion<br />
(t N/a)<br />
P-Eintrag infolge Erosion<br />
(t P/a)<br />
Stepenitz ca. 18 ca. 12,1<br />
Warnow ca. 61 ca. 56,9<br />
Recknitz bei Ribnitz ca. 12 ca. 10,2<br />
Ryck ca. 4 ca. 3,5<br />
Peene gesamt ca. 95 ca. 79,6<br />
Trebel ca. 19 ca. 15,4<br />
Uecker gesamt ca. 49 ca. 40,9<br />
Randow ca. 14 ca. 11,4<br />
Sude ca. 34 ca. 30,8<br />
Elde ca. 41 ca. 39,5<br />
Tab. 32: Beispiele für geschätzte Nährstoffeinträge infolge von Wasser- und Winderosion in die Flüsse 4<br />
1 Düngemittelbericht, vgl. auch Stickstoffminderungsprogramm der Umwelt- und Agrarminister<br />
2 UBA (2001): Daten zur Umwelt.<br />
3 LUNG (2001a): Gewässergütebericht 1998/1999<br />
4 DEUMLICH & FRIELINGHAUS (1994b) in FRIELINGHAUS, M. (1997b): Informationshefte zum Bodenschutz in <strong>Mecklenburg</strong>-<br />
<strong>Vorpommern</strong> -<strong>Vorpommern</strong>, Heft 2: Bodenerosion. Müncheberg.<br />
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