Gutachtliches Landschaftsprogramm Mecklenburg-Vorpommern
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- <strong>Landschaftsprogramm</strong> <strong>Mecklenburg</strong>- <strong>Vorpommern</strong>-<br />
II.GRUNDLAGEN<br />
2 DIE NATURGÜTER<br />
Die kleinen Endmoränen und Sander weisen aufgrund der geringen Bodenqualität einen hohen<br />
Waldanteil auf, wobei zahlreiche Flächen erst nach 1815 mit Nadelwald aufgeforstet wurden. Dadurch<br />
finden sich noch heute in einigen Bereichen einförmige Kiefernforsten (z.B. Karbower Wald).<br />
In die Endmoränen, vor allem im Bereich Greifswald-Lassan, sind zahlreiche kleinere Moore eingebettet,<br />
von denen etliche noch heute mesotrophe Verhältnisse aufweisen, außerdem einige Seen und<br />
Bäche.<br />
Abb. 12: Kennzeichnung des Vorpommerschen Flachlandes durch ausgewählte Pflanzenarten 1<br />
In der Vorpommerschen Heide- und Moorlandschaft wurde im 19. Jahrhundert auf den hier vorherrschenden<br />
Sanden der Waldanteil stark erhöht. Besonders im Norden und Westen ist noch heute<br />
ein hoher Anteil überwiegend einförmiger Kiefernforsten zu finden, während im zentralen bis südöstlichen<br />
Teil bei überwiegend bodensauren Verhältnissen der Anteil von Laubwald höher ist, neben<br />
Stieleiche, Birke und Buche tritt südwärts die Traubeneiche als bestandsbildende Art hinzu. Die Moore<br />
der Vorpommerschen Heide- und Moorlandschaft wurden bis auf geringe Reste am Galenbecker<br />
See stark entwässert und sind weitgehend zerstört. Bedeutsam für den Schutz von Natur und Landschaft<br />
sind darüber hinaus die nährstoffarmen Standorte (Binnendünen, Schwemmsande) sowie<br />
staunasse Bereiche auf Beckentonen, außerdem der überwiegend geringe Erschließungsgrad weiter<br />
Teile dieser Landschaft.<br />
Die bedeutsamsten Elemente des Vorpommerschen Flachlandes sind:<br />
1. die Flusstalmoore, besonders Bereiche mit funktionsfähigem Durchströmungsmoor, mäßig entwässerte,<br />
extensiv genutzte Flächen, unwegsame und störungsarme Bereiche sowie die trockenwarmen<br />
Standorte an den Talflanken;<br />
2. die Moore auf den eiszeitlichen Randlagen sowie an deren Südrändern mit Schwerpunkt bei<br />
Mooren mit erhöhtem Regenerationspotenzial bzw. funktionsfähigen Moorresten (überwiegend<br />
Kessel- und Versumpfungsmoore);<br />
3. die naturnahen Waldgesellschaften mit Altbeständen einheimischer Laubbaumarten auf allen<br />
4. Standortformen des Gebietes (verschiedene Buchenwaldformen auf den Lehmplatten, erhöhter<br />
Anteil der Stieleiche, lokal auch der Kiefer), auf den sandigen Böden der Eisrandlagen und der<br />
Ueckermünder Heide sowie den nassen Böden (dort besonders mit Eschen vergesellschaftet);<br />
5. die Fließgewässer (überwiegend Grundmoränenbäche und Niederungsflüsse);<br />
6. die Funktion der Agrargebiete für die Rast und die Überwinterung nördlicher und östlicher Zugvogelarten<br />
und die dafür erforderliche Landschaftsstruktur und Störungsarmut.<br />
1 AG Geobotanik <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> (2000) Charakteristische 14 Pflanzenarten der Pfeifengraswiesen, Kleinseggenriede<br />
und -röhrichte bilden die Summenverbreitungskarte.<br />
08.03 115