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Gutachtliches Landschaftsprogramm Mecklenburg-Vorpommern

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- <strong>Landschaftsprogramm</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>-<br />

II. GRUNDLAGEN<br />

2 DIE NATURGÜTER<br />

Gefährdungsursachen<br />

1. Die größten Beeinträchtigungen der Wälder werden durch Entwässerungsmaßnahmen verursacht.<br />

Dabei wirken besonders die großflächigen Entwässerungen im landwirtschaftlich genutzten<br />

Einzugsgebiet.<br />

2. Die Bestockung entspricht in Folge der forstwirtschaftlichen Nutzung auf großen Flächen nicht<br />

den potenziell natürlichen Waldgesellschaften. Das gilt sowohl für die Hauptbaumarten als auch<br />

für alle übrigen Pflanzen.<br />

3. Die Altersstruktur insbesondere der Alterklassenbestände entspricht nicht annähernd den natürlichen<br />

Wäldern. Der ökologisch notwendige Bestand aus Altbäumen sowie stehendem und liegendem<br />

Totholz ist zu gering .<br />

4. Unter Artenschutzaspekten sind vor allem folgende Waldformen bzw. -gebiete mit ihren Strukturen<br />

zu erhalten, die durch die Intensivierung forstlicher Maßnahmen gefährdet sein können:<br />

- natürliche und naturnahe Waldformen auf Standorten mit besonderen Umweltbedingungen<br />

(z.B. Kreide, alte Dünen und Strandwälle, niederschlagsarme Gebiete, besonders grundwasserferne<br />

und –nahe Bereiche);<br />

- großflächige, alte bzw. historische Waldstandorte, zumindest solche, die seit den großflächigen<br />

Entwaldungen im Mittelalter ständig von Wald bedeckt waren;<br />

- Reste historischer Nutzungsformen, insbesondere Mastbäume der Hutewälder.<br />

Moore (vgl. Karten I b, II und 5 a)<br />

Die Schwerpunkte der Moorverbreitung sind die Küstenüberflutungsräume, die im östlichen bis in<br />

den mittlerem Landesteil auftretenden großen Flusstäler und Becken, die Verlandungszonen der<br />

<strong>Mecklenburg</strong>ischen Seenlandschaft sowie die Versumpfungsgebiete im Südwestlichen Vorland<br />

(vgl. Abb. 3 und Karte II Funktionsbereiche 9 bis 12). Daneben finden sich besonders im Jungmoränengebiet<br />

zahlreiche vermoorte Kleinhohlformen. Moore haben eine herausragende Bedeutung für die<br />

Lebensraumfunktion der gesamten Landschaft.<br />

Moore entstanden durch das Wachstum torfbildender Vegetation, verbunden mit der Akkumulation<br />

abgestorbenen Pflanzenmaterials. Allen Mooren gemeinsam sind daher Torfböden unterschiedlicher<br />

Mächtigkeit, die überwiegend aus nicht vollständig zersetzten Teilen früheren Pflanzenwuchses bestehen.<br />

Ihre Funktionsfähigkeit wird in erster Linie durch den Wasserhaushalt bestimmt, der für den<br />

Erhalt des Moores und seiner Eigenschaften und vor allem für das weitere Moorwachstum (Torfbildung)<br />

immer überschüssig sein muss. Durch die Besonderheiten des Wasserregimes in den verschiedenen<br />

Gebieten und durch die im Wasser gelösten Stoffe (Herkunft des Wassers) entstehen<br />

unterschiedliche hydrologische und ökologische Moortypen. 1<br />

anliegendes<br />

Gewässer<br />

häufige Überflutung<br />

maßgebliche Herkunft des Wassers für die Moorbildung<br />

Niederschlagswasser<br />

aus<br />

dem Moorbereich<br />

Verlandungsmoor<br />

Überflutungsmoor<br />

Versumpfungsmoor<br />

Grundwasser<br />

des nahen Einzugsgebietes<br />

Dränagewasserstrom<br />

von<br />

den Talflanken<br />

Durchströmungsmoor<br />

zu Tage tretendes<br />

Dränagewasser<br />

oberflächliches<br />

Rieselwasser<br />

Oberflächenwasser<br />

des<br />

nahen Einzugsgebietes<br />

Quellmoor Hangmoor Kesselmoor Regenmoor<br />

Nährstoffgehalt <br />

oligotroph mesotroph eutroph<br />

Sauer-Armmoor Sauer-Zwischenmoor Basen-Zwischenmoor Kalk-Zwischenmoor Reichmoor<br />

sauer schwach sauer kalkhaltig<br />

pH-Wert, Basen- bzw. Kalkgehalt <br />

Tab. 22: Einteilung der Moortypen nach hydrologischen und nach ökologischen Merkmalen<br />

1 vgl. SUCCOW (1988)<br />

08..03 49

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