Gutachtliches Landschaftsprogramm Mecklenburg-Vorpommern
Gutachtliches Landschaftsprogramm Mecklenburg-Vorpommern
Gutachtliches Landschaftsprogramm Mecklenburg-Vorpommern
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
- <strong>Landschaftsprogramm</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>-<br />
III Entwicklungskonzeption<br />
Erhalt der teilweise mäandrierenden, naturnahen Fließgewässerabschnitte (u.a. Schaale, Schilde,<br />
Sude, alte Elde, Altlauf der Löcknitz, Stecknitz) und Renaturierung der Vielzahl naturfern ausgebauter<br />
Abschnitte (u.a. Boize, Rögnitz, Meynbach).<br />
Schutz und Entwicklung (Nutzungsextensivierung) der Lewitzniederung mit der Waldlewitz, der<br />
Wiesenlewitz sowie der Teichlewitz als bemerkenswerte Einzellandschaft in einer (mit Ausnahme<br />
von kleineren Seen im Mittleren Eldegebiet, Kleingewässern und des Dümmer Sees) nahezu seenlosen<br />
Landschaftszone.<br />
Erhalt der zahlreichen Binnendünen und Flugsandfelder als landschaftliche Besonderheiten.<br />
- Schutz ausgewählter historischer Kulturlandschaften wie der Heiderestbestände auf den Sanderflächen<br />
(z.B. Bretziner Heide, Marienfließ, Heideflächen bei Lübtheen, Ludwigsluster Heide) und der<br />
zahlreichen Landschaftsparks.<br />
- Schutz des im landesweiten Vergleich besonders hohen Bestandes an Alleen und Baumreihen.<br />
- Strukturanreicherung der großflächigen landwirtschaftlichen Nutzflächen in Abstimmung mit Belangen<br />
des Artenschutzes, insbesondere im Bereich der westlichen Prignitz und Parchim-<br />
Meyenburger Sand- und Lehmflächen sowie im südwestlichen Altmoränen- und Sandergebiet.<br />
- Insbesondere im Westen der Landschaftszone 5 sowie im Bereich der westlichen Prignitz und der<br />
Parchim-Meyenburger Sand- und Lehmflächen Erhöhung des Waldanteils (Waldmehrung).<br />
- Schutz und Entwicklung des vielfältigen Landschaftsbildes des Elbetals geprägt durch den<br />
kleinräumigen Wechsel von Feuchtwiesen, Überflutungsgrünland, Waldflächen mit teilweise<br />
Auwaldcharakter, Talhängen und Binnendünenkomplexen sowie die abschnittsweise naturnahen<br />
Nebenflüsse der Elbe.<br />
2.6 Unzerschnittene landschaftliche Freiräume (vgl. Karten 7a, 7b und VII)<br />
2.6.1 Schutzgutbezogene Leitlinien<br />
Unzerschnittene Freiräume sind eine Voraussetzung für die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes<br />
und für das Landschaftsbild. Flächenschonendes "Freiraummanagement" als zentraler Bestandteil<br />
einer ökologisch nachhaltigen Raumentwicklung ist daher ein Hauptanliegen des Naturschutzes und<br />
der Landschaftspflege. Ziele des Freiraummanagements sind:<br />
(1) Den anhaltenden Freiraumverbrauch durch Siedlungs- und Verkehrsflächen zu verringern und<br />
langfristig zum Stillstand zu bringen 1,2,3,4 (Reduzierung von 120 ha/d auf 30 ha/d bundesweit) (Mengenziel),<br />
(2) einen großräumigen Verbund von unzerschnittenen Freiräumen zu erhalten und zu entwickeln<br />
(Strukturziel) sowie<br />
(3) die ökologischen Qualitäten der Freiraumressource für die Hauptfunktionen zu erhalten oder wiederzustellen<br />
bzw. die Belastungen durch bestehende Siedlungs- und Verkehrsbauten zu vermindern<br />
oder auszugleichen (Qualitätsziel).<br />
Eine vorsorgende Erhaltung, Wiederherstellung und Verbesserung der großflächigen Struktur unzerschnittener<br />
Freiräume dient insbesondere den Zielen des Arten- und Biotopschutzes, der land- und<br />
forstwirtschaftlichen Bodennutzung sowie den Zielen zur Sicherung und Entwicklung von attraktiven<br />
Landschaftsräumen für die landschaftsgebundene Erholung und touristische Nutzung. Das Vorsorge-<br />
1 vgl. Umweltgutachten (2000)<br />
2 Bundesumweltministerium (1998): Entwurf eines umweltpolitischen Schwerpunktprogramms.<br />
3 ARL - Akademie für Raumforschung und Raumplanung (Hrsg.) (1999): Flächenhaushaltspolitik: Feststellungen und Empfehlungen<br />
für eine zukunftsfähige Raum- und Siedlungsentwicklung. Forschungs- und Sitzungsberichte 208, Hannover<br />
4 Umweltgutachten - Sondergutachten (2002)<br />
08.03 155