Gutachtliches Landschaftsprogramm Mecklenburg-Vorpommern
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- <strong>Landschaftsprogramm</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>-<br />
III Entwicklungskonzeption<br />
dingungen, die Uferzonen mit ihren ökologischen Funktionen sowie die freie Verbindung der Seen<br />
mit anderen Gewässern.<br />
Der Anteil von Seen mit einem natürlichen Trophiezustand soll entsprechend dem Leitbild des<br />
potenziell natürlichen Zustandes erhöht werden 1 . Ein besonderer Schutz soll den nährstoffarmen<br />
(mesotrophen) Seen gelten. Langfristig sollen oligotrophe Seen wieder vorkommen, hochpolytrophe<br />
und hypertrophe Seen sollen hingegen nicht mehr zu finden sein (dargestellt in den<br />
Karten III und V).<br />
Kleingewässer wie Sölle und Teiche sollen mit naturnahen Verlandungszonen und Uferbereichen<br />
erhalten bzw. entwickelt und ihre Funktion im Naturhaushalt als Stoffsenken wieder hergestellt<br />
werden.<br />
Fließgewässer<br />
Langfristig soll ein naturraumtypisches Fließgewässersystem entwickelt werden. Dementsprechend<br />
sind naturnahe Fließgewässer in ihrem Zustand zu erhalten und in ihrer Struktur beeinträchtigte<br />
Fließgewässer entsprechend ihrem natürlichen Gewässertyp (vgl. Kap. II-2.3, dargestellt in den<br />
Karten III und V) einschließlich ihrer Niederungen zu renaturieren.<br />
In Fließgewässern mit Beeinträchtigungen der Gewässergüte soll eine Verbesserung der Wasserqualität<br />
erzielt werden. Dabei soll langfristig für alle Gewässer mindestens die Güteklasse 2 angestrebt<br />
werden (dargestellt in Karte III).<br />
Die Wiederherstellung naturnaher Verhältnisse in Fließgewässern und ihren Niederungen soll insbesondere<br />
die Erhöhung der Wasserrückhaltung in der Landschaft, die Entwicklung der natürlichen<br />
Strukturvielfalt des Gewässerbettes und der Ufer, die Verbesserung des biologischen<br />
Selbstregulationsvermögen und die Wiederherstellung der Durchlässigkeit für wandernde Tierarten<br />
beinhalten. Die gewässertypische Eigendynamik soll dabei gewährleistet werden (dargestellt in<br />
den Karten III und V).<br />
Überschwemmungsgebiete und Vernässungszonen<br />
Die Funktionen natürlicher Überschwemmungsgebiete, Vernässungszonen und Flusstalmoore sollen<br />
als Retentionsräume gesichert bzw. in beeinträchtigten Bereichen wiederhergestellt werden.<br />
Eine Beeinträchtigung derartiger Bereiche, z.B. durch intensive landwirtschaftliche Nutzung, Ü-<br />
berbauung oder Eindeichung soll vermieden bzw. beseitigt werden (dargestellt in Karte III).<br />
Die Sicherung und Wiederherstellung natürlicher Wasserverhältnisse von Moorstandorten in Ü-<br />
bereinstimmung mit dem Moorschutzkonzept soll aufgrund der besonderen Bedeutung natürlicher,<br />
wassergesättigter Moore für den Landschaftswasserhaushalt und Gewässerschutz (v.a. Funktionen<br />
der Wasserspeicherung, Abflussregulation, Stoffspeicherung und -filterung) ein vorrangiges Ziel<br />
sein (dargestellt in Karte V).<br />
Grundwasser<br />
Die Verfügbarkeit und die Qualität des Grundwassers, als wichtigste Ressource für die Trinkwasserversorgung<br />
und als wesentliche Voraussetzung für die nachhaltige Sicherung funktionsfähiger<br />
Wasserkreisläufe, sollen dauerhaft gesichert werden. Dabei soll die Ressource Grundwasser sowohl<br />
in quantitativer Hinsicht als auch hinsichtlich der Qualität geschützt werden.<br />
Einen besonderen Schutz sollen Bereiche mit unbeeinträchtigten Grundwasservorkommen, mit<br />
einem hohen Grundwasserneubildungspotenzial (Klasse 4 in Karte III), mit einem hohen Grundwasserdargebot<br />
(Klasse 4 in Karte III) sowie mit ungeschützten Grundwasservorkommen erfahren<br />
(Vermeidung von Versiegelung, Schad- und Nährstoffeintrag etc., dargestellt in Karte III).<br />
1 „Es wird eingeschätzt, dass die meisten Seen in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> mindestens eine Trophiestufe über ihrem potenziell<br />
natürlichen Trophiezustand liegen. (MATHES et al. 1999)<br />
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08.03