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Gutachtliches Landschaftsprogramm Mecklenburg-Vorpommern

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- <strong>Landschaftsprogramm</strong> <strong>Mecklenburg</strong>- <strong>Vorpommern</strong>-<br />

II.GRUNDLAGEN<br />

2 DIE NATURGÜTER<br />

Wasserläufe zu Kanälen umgebaut und weitgehend reguliert wurden, was die Entwässerung dieser<br />

Moore frühzeitig erleichterte. Ziemlich naturfern sind die Boize, die Motel, der Brahlstorfer Mühlenbach,<br />

der Strom, die Alte Elde und der Meynbach, Klinkener und Domsühler Bach sowie Tarnitz und<br />

Löcknitz. In besserem Zustand sind nur die Schaale und abschnittsweise der Gehlsbach. In den übrigen<br />

Fließgewässern (Nostorfer Mühlenbach, Schilde, Sude, Gramnitzbach, Rögnitz, Elde und<br />

Moosterbach) liegen im Wechsel sowohl stärker geschädigte als auch naturnahe Abschnitte vor. Hervorzuheben<br />

sind die Vorkommen der vom Aussterben bedrohten Bachmuschel in einigen Elbezuflüssen,<br />

unter denen jedoch nur noch wenige reproduzierende Populationen zu finden sind. 1 Die einzigen<br />

großflächig offenen Binnendünen liegen bei Klein Schmölen (Dömitz) am Rand der Landschaftszone,<br />

wo ca. 20 ha vegetationsarme Fläche von öfteren Materialumlagerungen zeugen.<br />

Die bedeutsamsten Elemente des Südwestlichen Vorlandes der <strong>Mecklenburg</strong>ischen Seenplatte sind:<br />

1) die Binnendünen mit ihrem Potenzial zur Entwicklung nährstoffarmer, trockener Standorte mit<br />

ärmeren Laubwaldformen, mit halboffenen bis offenen Halbkulturlandschaften (Heiden, Hutungen,<br />

Trocken- und Magerrasen) oder mit offener Dünenlandschaft, zumindest aber zur Entwicklung<br />

weniger naturferner Stieleichen-Kiefern-Mischforsten mit Anteilen anderer Laubbaumarten;<br />

2) die Moore mit erhöhtem Regenerationspotenzial, vor allem entlang der in Resten noch verbliebenen<br />

natürlichen Wasserläufe;<br />

3) die Lewitz mit ihrer derzeitigen Funktion als Rastgebiet ziehender Wasservögel und dem Potenzial<br />

zur Wiederherstellung verlorener Funktionen (z.B. für Vögel des Grünlandes und der Moore) in<br />

geeigneten Teilen des Gebietes;<br />

4) die noch naturnahen Abschnitte der Fließgewässer und das Potenzial weiterer Abschnitte zur<br />

Wiederherstellung einer naturnahen Gewässer- und Talraumstruktur.<br />

Landschaftszone 6: Elbetal<br />

Die Landschaftszone ist durch den Stromlauf der Elbe sowie den Talraum mit allen natürlichen Überflutungsräumen<br />

bis zu den natürlichen Talhängen gekennzeichnet, einschließlich der gegenwärtig<br />

eingedeichten Bereiche und der stromnahen Teile der Zuflüsse. Die Böden sind überwiegend durch<br />

schlickhaltige Auenlehme gekennzeichnet, in die z.T. von den seitlichen Zuflüssen Schwemmsande<br />

eingetragen wurden. Gelegentlich ragen in den Talraum eiszeitlich angelegte, von Dünen überzogene<br />

Schwemmsandrücken hinein (z.B. an der Sudemündung bei Boizenburg). Natürlicherweise würde das<br />

Elbetal von Auenwäldern eingenommen, in denen Nebenströme, Altwässer und bei Überflutungen<br />

gefüllte Tümpel zurückbleiben. Im zentralen Teil wären große Bereiche des Stromtales als Weichholzauen<br />

(Weiden-Pappel-Auenwälder) ausgebildet, während Hartholzauen (mit Eschen, Ulmen,<br />

Stieleichen und Bergahorn) auf wenige höhere Lagen beschränkt wären.<br />

1 ZETTLER (1996)<br />

08.03 121

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