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Gutachtliches Landschaftsprogramm Mecklenburg-Vorpommern

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- <strong>Landschaftsprogramm</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>-<br />

II. GRUNDLAGEN<br />

2 DIE NATURGÜTER<br />

Problemfeld<br />

dörfliche<br />

Siedlungsstruktur<br />

Bauweise,<br />

Altbausanierung<br />

Gestaltung des<br />

Wohnumfeldes<br />

Stallanlagen,<br />

Speicher, ländliche<br />

Wirtschaftsgebäude<br />

Veränderung der Lebensbedingungen<br />

Aufgabe von Nutzgärten und Nutztierhaltung<br />

Abdichtung von Gebäuden ohne verbleibende<br />

Einschlupfmöglichkeiten, dichter Sitz von Dachziegeln,<br />

Schutz- und Isolieranstriche, Verfugung<br />

alter Feldsteinmauern<br />

Beseitigung von Ruderalflächen durch Anlage und<br />

Pflege von Grünflächen, Versiegelung unbefestigter<br />

Wege, Anlage von Zierrasen, artenarme Gärten<br />

oder Verdrängen traditioneller Nutz- und Zierpflanzenarten,<br />

Buschobst, Beseitigung von Laub,<br />

Beseitigen von Gebüschen und Totholz<br />

Aufgabe der traditionellen Kleintierhaltung und<br />

Umnutzung von Stallgebäuden, Abdichtung,<br />

Zwangsbelüftung, Futterlagerung in geschlossenen<br />

Silos, einstreulose Haltung, Fehlen von Heuböden<br />

Beispiele von betroffenen Arten /<br />

Artengruppen<br />

dörfliche Ruderalpflanzen, Feldspatz,<br />

Star, Gelbspötter, Igel<br />

mehrere Fledermausarten, Dohle,<br />

Hausrotschwanz, Mauersegler, Mauerrautenfarn,<br />

Mehlschwalbe, Hausspatz, Klappergrasmücke,<br />

Grauer Fliegenschnäpper,<br />

Laubfrosch, dörfliche<br />

Ruderalpflanzen, Schmetterlingsarten,<br />

Bock- und Holzkäferarten<br />

Rauchschwalbe, Schleiereule, Dohle,<br />

Mauersegler , Zahnlose Schließmundschnecke,<br />

Gierkäfer<br />

Tab. 28: Problemfelder des Artenschutzes im besiedelten Bereich<br />

Nutzungsart<br />

Friedhöfe<br />

Parks<br />

alte Obstgärten,<br />

Obstbaumbestände<br />

auf<br />

Grünland<br />

Sand- und<br />

Kiesgruben<br />

Kreidebrüche<br />

Art des Potenzials für Natur und Landschaft<br />

Altbäume, Baumhöhlen, Gebüsche<br />

Altbäume, abseits von Wegen auch Totholz,<br />

Baumhöhlen, geschützte besonnte Bereiche<br />

Altbäume, Totholz, Fallobst, nicht geerntete<br />

Reste, geschützte besonnte Bereiche, Baumhöhlen<br />

Rohböden, Restgewässer, trockenwarme<br />

Bereiche, Relief (renaturiert, nicht rekultiviert!)<br />

kalkreiches Substrat, Rohböden, kalkreiche<br />

Restgewässer, trockenwarme Bereiche, Relief<br />

Beispiele von zu fördernden Arten bzw.<br />

Artengruppen<br />

höhlenbrütende Vogelarten, Hautflügler,<br />

Holz- und Mulmkäfer, andere wärmeliebende<br />

Insektenarten, Fledermäuse, Lurche<br />

Holz- und Mulmkäfer, Tag- und Nachtfalter,<br />

Drosseln (Herbst- und Winternahrung),<br />

höhlenbrütende Vogelarten, Hautflügler,<br />

andere wärmeliebende Insektenarten, Fledermäuse,<br />

Lurche, Kriechtiere<br />

konkurrenzschwache Pflanzenarten armer,<br />

überwiegend saurer Standorte, wärmeliebende<br />

Insektenarten, Lurche, Kriechtiere<br />

konkurrenzschwache Pflanzenarten armer,<br />

überwiegend basischer Standorte, wärmeliebende<br />

Insekten, Lurche, Kriechtiere<br />

Tab. 29: Potenziale des Artenschutzes im besiedelten Bereich und Beispiele zu fördernder Arten bzw. Artengruppen<br />

Außerdem gibt es in einigen durch den Menschen geschaffenen Lebensräumen (z.B. alte Friedhöfe,<br />

Parks und Obstgärten) und im Gefolge intensiver Landschaftsveränderungen (z.B. Sand, Kies- und<br />

Kreideabbaue) auch erhebliche Potenziale zum Schutz mancher Arten der freien Landschaft<br />

(vgl. Tab 29).<br />

Aufgelassene Kreidebrüche unterliegen dem gesetzlichen Biotopschutz nach § 20 LNatG.<br />

Gefährdungsursachen<br />

Die wesentliche Gefährdung der Lebensräume der besiedelten Bereiche besteht in der zunehmenden<br />

„Verstädterung“ der Dörfer mit dem Verlust typisch dörflicher Strukturen (Ruderalfluren, Obstwiesen<br />

usw.). Die Lebensraumfunktion baulicher Anlagen wird durch „perfekte“ Bauweisen vermindert (Verlust<br />

von Habitaten).<br />

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08.03

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