Gutachtliches Landschaftsprogramm Mecklenburg-Vorpommern
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- <strong>Landschaftsprogramm</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>-<br />
III Entwicklungskonzeption<br />
3. Maßnahmen<br />
Niederschlagsarm<br />
Niederschlagsreich<br />
Landbausystem Integriertes Ökologisches Integriertes Ökologisches<br />
Mittlerer N-Austrag<br />
(kg/ha/a)<br />
Nitratkonzentration<br />
(mg NO 3 /l)<br />
Tab. 82: Landbausystem und Stickstoffaustrag<br />
Maßnahme<br />
Ausbringung und Lagerung von Wirtschaftsdüngern:<br />
Zeitpunkt der Ausbringung<br />
38 25 48 38<br />
113 90 64 57<br />
Quellenbezogene<br />
Minderung in %<br />
Rein – N (kt/a)<br />
35 29<br />
Sofortige Einarbeitung auf Ackerland mindestens 80 139<br />
Bodennahe Ausbringungstechnik, z.B. auf Grünland mit<br />
Schleppschlauchtechnik<br />
30-50 67-112<br />
Injektions- und Schlitzgeräte 90-95 202-213<br />
Lagerung von Wirtschaftsdüngern 50-95 45-85<br />
Stallbau und –technik bis 50 45<br />
Bedarfs- und leistungsorientierte Fütterung: mindestens<br />
(davon 50 % Luft- und Wasserpfad)<br />
10 44-87<br />
beim Rind 10-15 61-91<br />
beim Schwein 20-30 20-30<br />
Reduzierung des Düngeniveaus bei mineralischen<br />
Düngern (25 % Verluste)<br />
Reduzierung des Düngeniveaus bei mineralischen und<br />
organischen Düngemitteln (mittlerer Verlust 35 %)<br />
Steigerung der N-Effizienz durch höhere Entzüge bis zum<br />
Jahr 2005<br />
15-40 61-161<br />
15-40 133-355<br />
15 309<br />
Tab. 83: Minderungspotenziale an Stickstoff von Einzelmaßnahmen in der Landwirtschaft 1<br />
Tierhaltung: Trotz extrem geringer Viehdichten im Landesdurchschnitt kann lokal die Viehhaltung<br />
Probleme verursachen. Durch die Güllewirtschaft verursachte Ammoniak- und Methanemissionen<br />
sollen durch die Vermeidung von Gülleanfall (Tieranlagen auf der Basis von Stallmist statt Gülle)<br />
bzw. eine sachgerechte Gülleausbringung auf ausreichend großen Flächen reduziert werden (vgl.<br />
Leitfaden zur weiteren Entwicklung einer tier- und umweltgerechten Schweineproduktion 2 ). Um<br />
Gewässerbelastungen zu vermeiden, ist die Ausbringung vollständig pflanzenbedarfsgerecht sowie<br />
zeitlich optimiert vorzunehmen. Am effektivsten wird dies durch eine schlagbezogene Nährstoffbilanzierung<br />
erreicht. Auf vegetationsfreien Flächen soll die Einarbeitung innerhalb einer Stunde<br />
nach Ausbringung erfolgen. Eine Lagerung soll nur in geschlossenen Behältern erfolgen 3 .<br />
Pflanzenschutzmittel: Zur Sorgfaltspflicht des Anwenders gehören insbesondere die Berücksichtigung<br />
spezieller Risiken z.B. durch Abtrift oder Abschwemmung (vgl. §§ 2, 6 PflSchG). Die Abstandvorschriften<br />
nach dem Landeswassergesetz (§ 81 Abs. 3 LWaG) an natürlichen Gewässern<br />
oder die Einschränkungen für Naturschutzgebiete beim Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln sind<br />
einzuhalten. Die Pflanzenschutzintensität (€/ha/a) im Betrieb soll nicht größer als 120 % des regionalen<br />
Richtwertes sein (vgl. Vorschläge „KUL“).<br />
1 Stickstoffminderungsprogramm 1997, Umweltgutachten (2000), S. 299<br />
2 LM M-V (1999): Leitfaden zur weiteren Entwicklung einer tier- und umweltgerechten Schweineproduktion in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
3 vgl. DAF (1995)<br />
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