Gutachtliches Landschaftsprogramm Mecklenburg-Vorpommern
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- <strong>Landschaftsprogramm</strong> <strong>Mecklenburg</strong>- <strong>Vorpommern</strong>-<br />
II.GRUNDLAGEN<br />
2 DIE NATURGÜTER<br />
Verlandungsmoor<br />
20%<br />
Regenmoor<br />
1%<br />
12%<br />
moor<br />
Versumpfungsmoor<br />
Überflutungsmoor<br />
50%<br />
moor<br />
Verlandungs-<br />
25%<br />
Regenmoor<br />
0,1%<br />
Überflutungs-<br />
2%<br />
Durchströmungs<br />
moor<br />
17%<br />
Ostseeküstengebiet<br />
Durchströmungsmoor<br />
58%<br />
Vorpommersches Flachland<br />
Versumpfungsmoor<br />
14%<br />
Quellmoor<br />
1%<br />
Kesselmoor<br />
0,2%<br />
Hangmoor<br />
0,1%<br />
Quellmoor<br />
0,4%<br />
Versumpfungsmoor<br />
17%<br />
Verlandungsmoor<br />
55%<br />
Verlandungsmoor<br />
31%<br />
Regenmoor<br />
1%<br />
Kesselmoor<br />
0,6%<br />
Durchströmungsmoor<br />
23%<br />
Überflutungsmoor<br />
Regenmoor<br />
2%<br />
2%<br />
Durchströmungsmoor<br />
53%<br />
Rückland der Seenplatte<br />
Versumpfungsmoor<br />
13% Hangmoor<br />
Kesselmoor<br />
0,8% Quellmoor<br />
0,4% 0,7%<br />
Höhenrücken und Seenplatte<br />
Verlandungs-<br />
Elbetal<br />
moor<br />
20%<br />
Überflutungsmoor<br />
100%<br />
Südwestliches Vorland<br />
Überflutungsmoor<br />
29%<br />
Durchströmungsmoor<br />
6%<br />
Versumpfungsmoor<br />
38%<br />
Quellmoor<br />
7%<br />
Abb. 10: Anteil der hydrologischen Moortypen an den Moorflächen nach Landschaftszonen<br />
2.8.2 Die Landschaftszonen<br />
Küstengewässer der Ostsee: Beltsee und Arkonasee<br />
Die submarine „Landschaft“ ist ein Produkt aus der Fortsetzung des landseitig anstehenden Reliefs<br />
unter Wasser sowie andauernden küstenformenden sowie benthischen Prozessen. Das i.d.R. eiszeitlich<br />
geformte submarine Relief hat nicht nur Bedeutung für die Wassertiefe. Barrieren und Untiefen<br />
vor Buchten und Bodden können den Austausch von Wasser und die Abschwemmung von Sedimenten<br />
in tiefere Bereiche behindern und auf diese Weise den Charakter der küstennahen Meeresgebiete<br />
stark beeinflussen, wie die Randschwellen der Wismarbucht (Lieps, Hannibal, Jäckelberg) und des<br />
Greifswalder Boddens (Boddenrandschwelle) zeigen. Neben aktuellen sind im südlichen Ostseeraum<br />
aufgrund der Landsenkung gebietsweise auch frühere küstenformende Prozesse für das heutige submarine<br />
Relief und die Beschaffenheit des Grundes bedeutsam.<br />
Blockbestreuung oder Hartböden aus Geröll oder Kies sind die Voraussetzung für das Vorkommen<br />
von sessilen Arten, die eine feste Unterlage benötigen (verschiedene Grün, Braun und Rotalgen, Seeanemonen,<br />
Miesmuscheln, Seepocken). Mittlere, feine oder schlickige Sande sowie mineralreiche<br />
Schlicke sind die Lebensstätten von wurzelnden bzw. grabenden Arten (z.B. Seegras, Laichkräuter,<br />
Seeringelwürmer, Muschelarten, Garnelen, Plattfische). Mineralarmer Schlick ist Lebensraum weniger,<br />
aber in sehr großer Anzahl auftretender Organismenarten, z.B. Zuckmückenlarven (in flacherem<br />
Wasser), Röhrenwürmer.<br />
Der noch relativ hohe Salzgehalt (11 … 14 ‰) in der Beltsee (westlich der Darßer Schwelle) ermöglicht<br />
in den marinen Lebensräumen der <strong>Mecklenburg</strong>er Bucht und ihrer Nebengewässer die Existenz<br />
einer ziemlich artenreichen marinen Lebewelt (noch fast 20 % der Nordsee-Tierarten) mit hoher Biomasseproduktivität.<br />
Auf marinen Block- und Steingründen des Litorals und Sublitorals gedeihen dichte<br />
Algen- und Miesmuschelbänke. Diese sowie Seegraswiesen und Zonen mit Vorkommen langlebiger<br />
Muschelarten (z.B. Arctica islandica, Astarte spec.) stellen die Hauptreproduktionsräume für<br />
zahlreiche Meerestiere sowie Nahrungsgebiete für rastende Wat- und Wasservögel dar 1 .<br />
Die Flachwasserzonen der Arkonasee (Meeresbereiche östlich der Darßer Schwelle bis Bornholm und<br />
Pommersche Bucht), die Bodden, Haffe und Ästuare einschl. Windwatten sind aufgrund des weit<br />
geringeren Salzgehaltes (Arkonasee 8-10 ‰, Bodden 1-7 ‰)Lebensraum für angepasste Brackwasser-<br />
1 vgl. GOSSELCK (1996), GOSSELCK & WEBER (1997)<br />
112 08.03