24.12.2013 Aufrufe

Gutachtliches Landschaftsprogramm Mecklenburg-Vorpommern

Gutachtliches Landschaftsprogramm Mecklenburg-Vorpommern

Gutachtliches Landschaftsprogramm Mecklenburg-Vorpommern

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

- <strong>Landschaftsprogramm</strong> <strong>Mecklenburg</strong>- <strong>Vorpommern</strong>-<br />

II.GRUNDLAGEN<br />

2 DIE NATURGÜTER<br />

In der Bodenverbreitung werden naturräumliche Gesetzmäßigkeiten und wesentliche landschaftliche<br />

Merkmale deutlich (vgl. auch Kap. II-1.1 Naturräumliche Gliederung), die sich letztlich in der realen<br />

und potenziell natürlichen Vegetation widerspiegeln.<br />

Bodentypen und -arten<br />

Die Bodenverbreitung in kann auf Grund der geologischen Verhältnisse folgendermaßen charakterisiert<br />

werden:<br />

In Nordwest- <strong>Mecklenburg</strong> (Raum Wismar bis Schwerin) herrschen pseudovergleyte<br />

Böden vor. Die dominanten Grundmoränen sind häufig wellig bis kuppig ausgeprägt und werden von<br />

stark hügeligen Endmoränenzügen gegliedert. Die Hauptbodentypen der stau- und teils grundwasserbeeinflussten<br />

Lehme und Tieflehme sind Pseudogley, Parabraunerde und Gley.<br />

Die Pseydogley-/Gley-Bodengesellschaften setzen sich im gesamten östlichen O stseeküstengebiet<br />

und Vorpommerschen Flachland fort. Die Grundmoränenplatten weisen<br />

Böden mit stark hydromorphen Charakter auf. Das heißt, neben der Stauvernässung ist ein Grundwassereinfluss<br />

der Lehme und Tieflehme häufig vorhanden. Die Lehme werden teils großflächig von<br />

Sanden überlagert, so dass Fahlerden, Parabraunerden und Braunerden vorkommen. Im unmittelbaren<br />

Küstenbereich sind verschiedene nacheiszeitliche Bildungen als Ergebnis der Küstenausgleichsprozesse<br />

sowie der Dünenentstehung vorzufinden. Weitere größere Sandgebiete sind die Rostocker und<br />

die Ueckermünder Heide sowie auf dem Darß und im zentralen Bereich von Rügen verbreitet. Je nach<br />

Höhenlage sind die Sande grundwasserbeeinflusst, so dass Gleyböden entstanden, oder sickerwasserbestimmt<br />

mit Podsolen und Braunerden. Lokal treten in Senken und Rinnen Anmoorböden, Moorgley,<br />

und Niedermoor auf. Insbesondere auf den Küsten- und Binnendünen ist je nach Alter der Aufwehung<br />

eine Bodenentwicklung von Rohböden über die Podsol-Entwicklungsreihe (Weiß-, Grau-, Braundüne)<br />

gegeben. Die Lehmplatten werden von teils markanten Talungen (Flusstalmooren) und unterschiedlich<br />

großen Niederungen gegliedert, die bereichsweise sehr tiefgründige Niedermoore und in den<br />

Rändern zu den Mineralböden Anmoore und Gleye aufweisen.<br />

Im R ückland der Seenplatte (3) überwiegen ebenfalls lehmige Böden der Moränengebiete.<br />

Infolge der vielgestaltigen eiszeitlichen Entstehung sind deutliche Reliefunterschiede in den<br />

wellig-hügeligen Gebieten und morphologische Formen wie randzertalte Gletscherzungenbecken,<br />

kleine Täler und Niederungen vorzufinden. Insgesamt nimmt der hydromorphe Charakter entsprechend<br />

des Wandels von Klima, Bodenart und Grundwassereinfluss gegenüber dem Küstengebiet ab,<br />

so dass die Bodentypen Parabraunerde, Fahlerde und Pseudogley vorherrschen. Moorbodengesellschaften<br />

und Gley bestimmen die Becken, Täler und Niederungen.<br />

Die Böden der <strong>Mecklenburg</strong>ischen Höhenrücken und Seenplatte (Landschaftszone<br />

4) werden von überwiegend sickerwasserbestimmten, sandigen Substraten der Sander und Endmoränen<br />

und lehmigen Sande der Grundmoränen gekennzeichnet. Die Landschaftszone lässt sich als<br />

Braunerde-Fahlerde-Bodengebiet charakterisieren. In den etwas lehmigeren Bereichen sind Parabraunerden<br />

und teils Pseudogley vertreten. Bei Grundwassereinfluss sind Gley und Niedermoore verbreitet.<br />

Das Altmoränengebiet (Grund- und Endmoräne der Saale-Kaltzeit und vorgelagerte Sander und Talsandgebiete)<br />

des S üdwestlichen Vorlandes der Seenplatte (6) ist insgesamt<br />

eine Landschaft mit armen Sandböden und geringen Reliefunterschieden, welche von Schmelzwasserbahnen<br />

der letzten Eiszeit (Weichsel-Kaltzeit) in Richtung Elbe durchzogen wird. Die heutigen<br />

Niederungen der Schmelzwasserbahnen sind vermoort und vereinigen sich in Becken zu größeren<br />

Moorgebieten wie der Lewitz. Der nördliche Teil der Landschaftszone ist von jüngeren Sandern überschüttet.<br />

Der südliche Teil umfasst Talsandgebiete und ältere Moränenflächen mit großflächiger Ü-<br />

berlagerung von Flugsandfeldern. Die sickerwasserbestimmten Sande der Grundmoränen, Sander und<br />

Flugsanden sind von Braunerde-, Podsol- und Gley-Bodengesellschaften gekennzeichnet, in denen<br />

kleinere Bereiche mit Mergel und Lehm (Braunerde, Fahlerde, Parabraunerde, Pseudogley) eingebettet<br />

sind.<br />

76 08.03

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!