Gutachtliches Landschaftsprogramm Mecklenburg-Vorpommern
Gutachtliches Landschaftsprogramm Mecklenburg-Vorpommern
Gutachtliches Landschaftsprogramm Mecklenburg-Vorpommern
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
- <strong>Landschaftsprogramm</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>-<br />
IV Zusammenfassung<br />
2 Lebensraumübergreifende Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege<br />
Erhaltungsziele<br />
Wichtigstes qualitatives Ziel ist zuerst die Sicherung der Naturgüter bzw. der Bereiche, die einen<br />
guten ökologischen Zustand aufweisen, die also den in Kap. III definierten Ansprüchen entsprechen.<br />
Das Land <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> zeichnet sich im bundesweiten Vergleich durch einen besonders<br />
großen Bestand an schützenswerten naturnahen Bereichen und Naturgütern hoher Qualität aus.<br />
Diesen „Schatz“, auch als Voraussetzung für den wirtschaftlich für das Land bedeutsamen Tourismus,<br />
gilt es zu wahren.<br />
Es gelten folgende vorrangige Erhaltungsziele, die vor allem auch „Wildnisgebiete“ sichern sollen:<br />
1. Sicherstellung von Bereichen mit naturnahem (Nähr-) Stoffhaushalt und naturnahen Strukturen:<br />
1.1 Mesotrophe und schwach eutrophe Seen.<br />
1.2 Fließgewässer hoher Güte.<br />
1.3 Naturnahe Moore.<br />
1.4 Magerbiotope (durch Nutzung).<br />
2. Sicherstellung von Feuchtgebieten mit naturnahem Wasserhaushalt:<br />
2.1 Naturnahe Moore.<br />
2.2 Überflutungsbereiche an der Küste und an Fließgewässern.<br />
2.3 Feuchtgrünland (durch Nutzung) und Feuchtwälder.<br />
3. Sicherstellung von Bereichen geringer menschlicher Störung mit hoher biologischer Vielfalt und<br />
hoher landschaftlicher Eigenart und Schönheit:<br />
3.1 Große unzerschnittene landschaftliche Freiräume und ungestörte Bereiche mit Bedeutung für<br />
rastende Vögel (Binnenland und Binnengewässer) sowie von Wanderungskorridoren für Tierarten<br />
mit großen Raumansprüchen.<br />
3.2 Große ungestörte Küstengewässer-Bereiche.<br />
3.3 Naturnahe Lebensräume der Küste mit einer natürlichen Küstendynamik.<br />
3.4 Naturnahe Fließ- und Stillgewässer.<br />
3.5 Naturnahe und struktur- und altholzreiche Laubwälder.<br />
3.6 Trocken- und Magerbiotope, Heiden (durch Nutzung).<br />
Entwicklungsziele<br />
Neben der Sicherung der Bereiche, in denen die Naturgüter eine gute Qualität aufweisen, ist es auch<br />
Aufgabe der vorsorgenden Planung, unter Prognose der künftigen Entwicklungen und Anforderungen<br />
die Verbesserungsnotwendigkeit des Zustandes beeinträchtigter Naturgüter darzustellen oder<br />
Maßnahmen aufzuzeigen, die eine zunehmende Gefährdung der Qualität von Naturgütern vermeiden<br />
helfen. Insbesondere dort, wo auch Landnutzungen ökonomisch wenig sinnvoll und nicht nachhaltig<br />
sind, soll ein „geordneter Rückzug“ dieser Nutzungen gewährleistet werden.<br />
Das sind folgende lebensraumübergreifende Entwicklungsziele:<br />
1. Verminderung übermäßiger Nähr- und Schadstoffeinträge in Gewässer, Böden und Lebensräume:<br />
1.1 Durch die flächendeckende Verringerung der diffusen Nährstoffeinträge in Folge von<br />
Düngung und Bodenerosion mittels nachhaltiger Landnutzungen. Dies erfordert vor allem eine<br />
Landwirtschaft gemäß den Regeln der „guten fachlichen Praxis“ („integrierte Produktion“) oder<br />
weitergehend als „Ökolandbau“.<br />
1.2 Durch eine besonders umweltschonende landwirtschaftliche Nutzung von Bereichen, die<br />
besonders empfindlich gegen Stoffeinträge sind wie z.B. Gewässerränder, Böden mit geringem<br />
Nitrat-Rückhaltevermögen.<br />
1.3 Durch die Verringerung der Schadstoffeinträge und Minimierung des Risikos von<br />
katastrophalen Öleinträgen in die Küstengewässer.<br />
1.4 Durch eine Renaturierung von Niedermooren mit dem funktionalen Ziel der<br />
Nährstoffrückhaltung und -bindung.<br />
261