Gutachtliches Landschaftsprogramm Mecklenburg-Vorpommern
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- <strong>Landschaftsprogramm</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>-<br />
II. GRUNDLAGEN<br />
Einflüsse auf die<br />
Biotopentwicklung<br />
Lage und Exposition<br />
zu Wind,<br />
Strömung und<br />
Eisschub, Materialversorgung,<br />
Angespül, Salinität,<br />
Küstenschutz<br />
Nutzung<br />
Ostsee (Außenküste)<br />
Innere Seegewässer,<br />
Bodden<br />
Sandstrand (an Abtragungsküsten der Moränen und alluvialer<br />
Bildungen sowie an allen Auflandungsküsten)<br />
Geröllstrand (nur Abtragungsküsten der Moränen- und Kreidekliffs)<br />
Blockstrand (nur Abtragungsküsten der Moränen- und Kreidekliffs)<br />
ohne Nutzung<br />
geringe Nutzung<br />
(z.B. Baden im<br />
Sommer)<br />
starke Nutzung<br />
(Ortsnähe, Baden,<br />
Lagern, ganzjährig<br />
Prominieren)<br />
2 DIE NATURGÜTER<br />
Besonderheiten<br />
spezifische Form des<br />
Sandstrandes: Sandhaken<br />
besondere Elemente<br />
aller Strandformen:<br />
Strandwall, Strandtümpel<br />
besondere Bildung der<br />
Küstendynamik: Strandsee<br />
Tab. 19: Lebensraumtypen der Strände und Ausbildungsformen unter verschiedenen Einflüssen<br />
Sandstrände kommen vor allem an Flachküsten (Auflandungsküsten) vor, wo sie aus dem von der See<br />
aufgearbeiteten und herantransportierten Abbruchmaterial benachbarter Steilküstenabschnitte aufgebaut<br />
werden. Der Wasserhaushalt des Wurzelhorizontes dieser Strände wird gewöhnlich vom Seewasser<br />
bestimmt, weshalb fast nur spärliche Vegetation aus halophilen oder stark halotoleranten Pflanzen,<br />
zumeist einjährigen, vorkommen. Ausgesprochene Sandstrände sind aber auch an Steilküsten (Abtragungsküsten)<br />
nicht selten, wo sandige Moränen und alluviale Bildungen (nacheiszeitliche Dünen oder<br />
Strandwälle) abgetragen werden. Eine spezifische Form des Sandstrandes ist der Sandhaken. Ihr Aufbau<br />
entspricht weitgehend dem gewöhnlicher Flachküsten-Sandstrände, doch sind sie oft breiter und<br />
Dünen entstehen erst in späteren Stadien. Bei fortschreitendem Wachstum können hinter Sandhaken<br />
Windwattflächen und Strandseen entstehen.<br />
Geröllstrände und Blockstrände befinden sich immer an Abtragungsküsten der Moränen- und Kreidekliffs.<br />
Die Steine, der zwischen ihnen liegende Kies und noch nicht fortgeräumte Sande sind die Reste<br />
der Aufarbeitung abgebrochenen Kliffmaterials durch die See. Das relativ grobe Lückensystem des<br />
Strandbodens erlaubt die Ansiedlung anderer Arten als an den Sandstränden. In den oberen Strandbereichen<br />
kann aus dem Kliff tretendes Grundwasser eine Minderung des Brackwassereinflusses bewirken,<br />
weshalb häufiger auch weniger salztolerante Arten vorkommen.<br />
Beispiele für Arten mit stärkeren Vorkommen im Sand und Schlick der Windwattflächen (ca. + 2 – 8 dm)<br />
Gruppe Beispiele von Arten<br />
Pflanzen Queller, Strandsode, Salz-Schuppenmiere<br />
Würmer Schillernder Meeresringelwurm, Vielborstenwürmer, Sandpier, Wenigborstenwurm,<br />
Krebse Schlickkrebs, Sandflohkrebs, Strandfloh, Scherenassel, Sandgarnele<br />
Schnecken u. Sandklaffmuschel, Wattschnecken, Lamarcks Herzmuschel, Baltische Plattmuschel<br />
Muscheln<br />
Beispiele für Vogelarten mit Bevorzugung von Windwattflächen (ca. + 2 – 8 dm) bei der Nahrungssuche<br />
Gruppe Beispiele von Arten<br />
Schwäne Höckerschwan<br />
Schwimmenten Stockente, Pfeifente, Krickente, Spießente, Schnatterente, Löffelente, Brandgans<br />
Tauchenten Schellente<br />
Watvögel Goldregenpfeifer, Kiebitz, Alpenstrandläufer, Großer Brachvogel, Sandregenpfeifer, Kiebitzregenpfeifer,<br />
Sichelstrandläufer, Zwergstrandläufer, Knutt, Pfuhlschnepfe<br />
Beispiele für Vogelarten, die Windwattflächen besonders als Schlafplätze bzw. Ruhebereiche vorziehen<br />
Gruppe Beispiele von Arten<br />
Schwäne Singschwan<br />
Gänse Bleßgans, Graugans, Saatgans, Kanadagans, Weißwangengans, Ringelgans<br />
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