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I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

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Protozoen. 83<br />

Das Proteosoma findet sich bei verschiedenen Vögeln (Sperlingen<br />

u. s. w.) der warmen Länder. Es erscheint im Blut dieser Thiere<br />

in Form kleinerer oder grösserer Plasmakörperchen innerhalb der<br />

rothen Blutzellen <strong>und</strong> ist bei Anwendung der Romanowsky'schen<br />

Färbung (s. u.) durch den rubinrothen Chromatinkern <strong>und</strong><br />

das blau gefärbte Protoplasma leicht zu erkennen. Beim allmählichen<br />

Wachsthum der „Ringe" lagert sich in ihnen feinkörniges<br />

Pigment ab. Dann folgt die Theilung der ausgewachsenen <strong>Parasiten</strong><br />

in 4—8—16 Theile, die alle aus einem kleinen Chromatinkern<br />

<strong>und</strong> Protoplasma bestehen. Die Jugendformen dringen wieder in<br />

rothe Blutzellen ein, <strong>und</strong> so wiederholt sich der Kreislauf von neuem.<br />

Ausser diesem Entwicklungsgang, der von R. Koch als endogener<br />

bezeichnet wurde, ist noch ein zweiter „exogener" festgestellt.<br />

Man sieht bei einigen <strong>Parasiten</strong> dem Chromatinkern kleine,<br />

fadenartige Gebilde, Spermatozoon, entschlüpfen, die lebhafte<br />

peitschenartige Eigenbewegungen zeigen <strong>und</strong> vermittels dieser in<br />

ein anderes Plasmodium eindringen. Damit ist die Entwicklung im<br />

ersten Wirthe, soviel bisher bekannt, abgeschlossen, <strong>und</strong> es folgt<br />

das weitere Wachsthum in einem Zwischenwirth. Als solcher ist<br />

eine besondere Mückenart ermittelt. Hat diese von malariakranken<br />

Vögeln Blut angesaugt, so kann man nach 12—15 St<strong>und</strong>en<br />

unter dem Mikroskop beobachten, wie aus den <strong>Parasiten</strong>, die man<br />

zuletzt im Vogelblut gesehen, sich eine neue „würmchenartige"<br />

Form entwickelt. Es wölbt sich zunächst aus dem kugelförmigen<br />

Plasmodium ein Fortsatz hervor, der sich stetig vergrössert <strong>und</strong> die<br />

Form eines Würmchens zeigt. Dies entschlüpft der Hülle <strong>und</strong> nach<br />

48 St<strong>und</strong>en sind diese neuen Gebilde verschw<strong>und</strong>en. Dafür treten<br />

an der Aussenseite der Magenwand kugelförmige, pigmenthaltige,<br />

konidienartige Körperchen auf, die sich im Laufe von 6—7 Tagen<br />

in zahlreiche Sichelkeime verwandeln. Diese dringen dann schnell<br />

in die Giftdrüse der Mücke, um von hier aus in den Thierkörper<br />

überzugehen, wenn die Mücke einen Vogel sticht.<br />

Diese Art der Infektion von Vögeln durch Mücken ist Ross<br />

<strong>und</strong> R. Koch in einwandfreier Weise gelungen Aehnlich gestaltet<br />

sich der Verlauf beim Halteridium. Der junge Parasit hat eine<br />

hanteiförmige Gestalt, die bald in eine kugelartige übergeht. Das<br />

Blutkörperchen wird zerstört <strong>und</strong> der Parasit frei.<br />

Mit der Romanowsky'schen Färbung ist es nun gelungen,<br />

2 Arten von Plasmodien zu unterscheiden. Die eine charakterisirt<br />

sich durch einen grossen, compakten Chromatinkern, die andere<br />

durch einen kleinen, der eben von intensiv blau gefärbtem Protoplasma<br />

umgeben ist.<br />

Aus den ersteren Plasmodien (den männlichen Individuen), <strong>und</strong><br />

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