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I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

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Prüfung der Magenfunktionen. 241<br />

mengungen in der Spülflüssigkeit, so sind die motorischen Kräfte<br />

normal.<br />

2. Die Salolprobe von Ewald-Sievers. Von der Erwägung<br />

ausgehend, dass das Salol nur im alkalischen Dünndarmsaft in seine<br />

Komponenten, Phenol <strong>und</strong> Salicylsäure, zerlegt werden kann, der<br />

Nachweis der letzteren im Harn also den Uebergang des Salols aus<br />

dem Magen anzeigt, führt man mit den von Zeit zu Zeit gelassenen<br />

Harnproben die Eisenchloridreaktion (s. u.) aus. Man reicht das<br />

Salol gewöhnlich kurz nach der Mahlzeit zu 1,0 in Kapseln; in<br />

der Regel tritt die Reaktion schon, nach %— 1— 5 /4 St<strong>und</strong>en deutlich<br />

auf.<br />

3. Die Oelprobe von Klemperer. Man giebt in den nüchternen<br />

Magen eine genau bestimmte Menge (105 g) Olivenöl, das vom Magen<br />

nicht resorbirt <strong>und</strong> nur ausnahmsweise verändert wird, durch das<br />

Schl<strong>und</strong>rohr <strong>und</strong> sucht nach 2 St<strong>und</strong>en den vorhandenen Rest aus<br />

dem Magen zu gewinnen, was theils durch Aspiration, theils durch<br />

Auswaschen erfolgt. Das Oel wird vom Wasser im Scheidetrichter<br />

getrennt, mit Aether aufgenommen <strong>und</strong> nach Vertreibung des<br />

Aethers der Rest des Oels gewogen. K. fand bei Ges<strong>und</strong>en etwa<br />

20—30 g Rest.<br />

Kritik der Methoden. Es ist in erster Linie zu betonen,<br />

dass keins der angegebenen Verfahren als exakt bezeichnet<br />

werden kann. Für die Praxis dürfte das Leübe'sche Verfahren<br />

wegen der grösseren Genauigkeit vorzuziehen sein; meist giebt<br />

aber schon die Ausheberung nach dem Probefrühstück genügenden<br />

Anhalt. Ist dasselbe nach 1 1 /2 St<strong>und</strong>en entfernt, so wird der<br />

Magen in der Regel motorisch normal sein. Eine Ausnahme<br />

machen nur die Fälle von Tympanie des Magens, die durch<br />

änderweite Zeichen charakterisirt sind; hier kann man u. U.<br />

nichts exprimiren, während die Auswaschung noch Inhalt ergiebt.<br />

Die Oelmethode Klemperer's ist zu umständlich, die<br />

Salolprobe zu unsicher, da das Salol gelegentlich auch vom<br />

Magenschleim gespalten werden <strong>und</strong> andererseits die Reaktion<br />

durch Darmstörungen verzögert werden kann.<br />

Grössere Reste zeigen stets eine Herabsetzung der motorischen<br />

Kraft an; in der Regel folgt dann stärkere Stagnation<br />

<strong>und</strong> Zersetzung. Bisweilen nur massige Stagnation, aber übler<br />

bis aashafter Geruch. Dies ist meiner Erfahrung nach<br />

gerade für die Frühdiagnose des Krebses von hohem<br />

Werth.<br />

Lenhartz. 3. Auü. 16

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