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I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

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<strong>Pflanzliche</strong> <strong>Parasiten</strong>.<br />

Die Gonokokken sind in Reinkultur — zuerst von Bumm —<br />

gezüchtet <strong>und</strong> mit vollem Erfolg auf die Harnröhrenschleimhaut<br />

zweier ges<strong>und</strong>er Personen übertragen. Ueber seine specifische Pathogenität<br />

kann demnach kein Zweifel obwalten.<br />

Die Reinzüchtung des Gonococcus wird jetzt allgemein nach<br />

dem von E. Wertheim angegebenen Verfahren ausgeführt, bei dem<br />

mit Agar versetztes Blutserum als Nährboden dient. „Man<br />

vertheilt zunächst mehrere Dosen Trippereiter in flüssigem menschlichem<br />

Blutserum <strong>und</strong> legt — nach der oben S. 14 angegebenen<br />

Vorschrift — 2 Verdünnungen an. Die Röhrchen werden sofort nach<br />

der Beschickung in ein Wasserbad von 40° gestellt <strong>und</strong> ihr Inhält<br />

mit der gleichen Menge verflüssigten <strong>und</strong> in demselben Wasserbade<br />

auf 43° abgekühlten Agars (2% Agar, 1% Pepton, 0,5% Kochsalz)<br />

gut gemischt <strong>und</strong> zu Platten ausgegossen. Diese werden in die feuchte<br />

Kammer gebracht <strong>und</strong> im Brutofen bei 37° C. aufbewahrt. Schon<br />

nach 24 St<strong>und</strong>en sind auf der Orginalplatte diffuse Trübungen, auf I<br />

<strong>und</strong> II isolirte, mit freiem Auge sichtbare Kolonien aufgegangen, die<br />

auf Platte II eine zum Abimpfen schon genügende Grösse haben."<br />

Ueppige Fortzüchtung im Brutofen gelingt dann in Röhrehen,<br />

die mit Agar versetztes Blutserum (am besten mit schräg erstarrter<br />

Oberfläche) enthalten. Die Mischung' von 1 Theil flüssigen menschlichen<br />

Serums <strong>und</strong> 2—3 Theilen des Fleischwasserpeptonagars erwies<br />

sich am günstigsten. Schon nach 12 St<strong>und</strong>en sind reichliche Reinkulturen<br />

im Röhrchen entwickelt. „Meist beginnt schon nach einigen<br />

St<strong>und</strong>en das Aufschiessen weisslichgrauer Pünktchen, die sich rasch<br />

vergrössern, zusammenfliessen <strong>und</strong> einen grossen, zusammenhängenden,<br />

weisslichgrauen, feucht glänzenden Rasen bilden, der im weiteren<br />

Wachsthum vom Rande aus einen farblosen, zarten Belag vorschiebt.<br />

Das Kondenswasser ist ebenfalls von einer zusammenhängenden<br />

Haut bedeckt, die ebenso wie die übrigen Kulturen massenhafte<br />

Gonokokken in grösseren Verbänden zeigt."<br />

Nach Steinschneider ist ein auf l'/2—2% erhöhter Peptongehalt,<br />

sowie ein Zusatz von steril aufgefangenem, menschlichem<br />

Harn für das üppige Wachsthum der Kulturen von Vortheil.<br />

Der Nachweis, dass es sich bei den Wertheim sehen Kulturen<br />

um Reinzüchtung des N eis s er'sehen Gonococcus handelte, wurde<br />

schon von Wertheim selbst durch mehrere erfolgreiche Uebertragungen<br />

(bei Paralytikern) erbracht.<br />

In meinem Krankenhause wird der von Kiefer angegebene<br />

Nährböden bevorzugt. Er besteht aus 1 Theil Ascitesflüssigkeit<br />

<strong>und</strong> 1 Theil einer Mischung, die 3y„% Agar, 5% Pepton,<br />

2% Glycerin <strong>und</strong> 0,5% Kochsalz enthält.

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