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I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

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Schimmel- oder Fadenpilze. 75<br />

oft ausgedehnte Borkenbildung, an deren äusserer Zone meist noch<br />

die Scutulumbildung deutlich ist. Die Haare erscheinen stets glanzlos,<br />

werden brüchig, fallen aus oder sind durch leichten Zug zu entfernen,<br />

ihre Wurzelscheiden sind angeschwollen <strong>und</strong> <strong>und</strong>urchsichtiggelb.<br />

Die an den Fingernägeln vorkommende Pilzwucherung führt<br />

entweder nur zu umschriebenen gelblichen Auflagerungen oder zu<br />

einer tieferen Erkrankung des Nagels selbst, der seinen Glanz verliert<br />

<strong>und</strong> brüchig wird.<br />

Die von Schoenlein 1839 zuerst entdeckten <strong>und</strong> nach<br />

ihm benannten Pilze sind sowohl in den Wurzelscheiden <strong>und</strong><br />

zwischen den Fasern des Haarschafts, als auch in den abgeschabten<br />

Bröckeln der Fingernägel, ganz besonders massenhaft —<br />

oft geradezu in Reinkultur — in den dellenförmigen, gelben<br />

Scutulis zu finden. Zur Untersuchung genügt es, ein Flöckchen<br />

davon mit Wasser oder etwas ammoniakhaltigem Alkohol<br />

zu verreiben <strong>und</strong> in Glycerin anzusehen.<br />

Die Pilze bilden ein dichtes Mycel, das aus geraden<br />

<strong>und</strong> wellig gebogenen, verzweigten, glasigen Fäden besteht,<br />

die hier <strong>und</strong> da deutliche Ausbuchtungen oder ganze Reihen<br />

von ziemlich grossen, stark lichtbrechenden Sporen zeigen,<br />

die mehr oder weniger reichlich auch frei, aber dann meist in<br />

Ketten <strong>und</strong> Häufchen zu sehen sind.<br />

Trichophyton tonsurans. (Fig. 7.)<br />

Während die Auffindung der Pilze beim Favus stets leicht<br />

<strong>und</strong> regelmässig gelingt, bietet dieselbe beim Herpes tonsurans<br />

meist grosse Schwierigkeiten dar <strong>und</strong> erfordert stets viele<br />

Geduld. Dies rührt daher, dass die Pilzelemente nie in der<br />

Massenhaftigkeit wie beim Favus vorhanden <strong>und</strong> die entzündlichen<br />

Reizerscheinungen weit stärker sind.<br />

Die Pilzwucherung befällt sowohl die behaarte, als auch<br />

die unbehaarte Haut <strong>und</strong> die Haare <strong>und</strong> Nägel. Die erkrankte<br />

Oberhaut wird nur in den allerobersten Schichten betroffen,<br />

Die im Beginn kleinen, rothen <strong>und</strong> oft schuppenden Flecke, später<br />

durch Konfluenz selbst handgrossen Herde sind meist von Bläschenoder<br />

Pustelbildung begleitet. Ist — wie so häufig — die Bartgegend<br />

befallen, so sind in der Regel heftige Entzündungserscheinungen<br />

vorhanden. Hier sowohl, wie an der Kopfhaut, wo die<br />

entzündlichen Reizerscheinungen aber stets geringer sind, werden<br />

die Haare zunächst glanzlos <strong>und</strong> brüchig, dann durch den Process

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