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I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

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Die Untersuchung des Harns.<br />

stammen, zu finden sind. Besteht gleichzeitige Nierenreizung,<br />

so fehlen nur selten hyaline <strong>und</strong> körnige Cylinder.<br />

Die Menge des Harns ist fast stets vermehrt auf 3, 4 <strong>und</strong><br />

mehr Liter, sein specifisches Gewicht ist vermindert, 1008 bis<br />

1010. Albuminurie ist nicht selten.<br />

Oft kommt es zu Blutungen <strong>und</strong> zum Abgang cylindrischer,<br />

5—5 mm dicker, 8—12 cm langer Blutgerinnsel.<br />

Bei der sogenannten „Cystenniere" bietet der Harn nicht selten<br />

eine ganz ähnliche Beschaffenheit, kann aber dadurch dem Schrumpfnierenharn<br />

noch mehr gleichen, dass der Eitergehalt lange Zeit völlig<br />

fehlen kann <strong>und</strong> andere morphotische Elemente äusserst selten vorkommen.<br />

Cystitis. Bei leichter Blasenreizung bez. schleimigem Katarrh<br />

ist der Harn meist schwach sauer, eiweissfrei, blassgelb,<br />

mit spärlicher wolkiger Trübung, die mikroskopisch nur etwas<br />

vermehrte Blasenepithelien <strong>und</strong> Leukocyten enthält. Auch bei<br />

eitrigem Katarrh findet man meist einen ähnlichen Bef<strong>und</strong>. Das<br />

Sediment ist feinflockig im sauren, grünlich schleimig im alkalischen<br />

Urin. Die Formelemente sind meist vermehrt, auch ist<br />

eine geringe albuminöse Trübung nachweisbar.<br />

Ammoniakalisch entleerter Harn bietet widerlichen Geruch,<br />

schmutzig bräunliche Färbung <strong>und</strong> dichtes gummiähnliches<br />

Sediment dar, das durch die unter dem Einfluss des kohlensauren<br />

Ammoniaks bewirkte Zersetzung der Eiterkörperchen<br />

gebildet ist <strong>und</strong> vorwiegend massenhafte Bakterien <strong>und</strong> Tripelphosphatkrystalle<br />

enthält.<br />

Die Zersetzung des Harnstoffs in kohlensaures Ammoniak findet<br />

entweder schon in der Blase oder kurz nach der Entleerung statt,<br />

stets unter dem Einfluss bestimmter Mikrobien, unter denen nach<br />

J. Schnitzler der Proteus vulgaris Hauser am häufigsten gef<strong>und</strong>en<br />

wird; er kann den Harnstoff zerlegen <strong>und</strong> ammoniakalische<br />

Gährung erzeugen. Er kommt nicht nur in der Blase, sondern auch<br />

im Nierenbecken in Reinkultur vor. Das gleichfalls wichtige Bacterium<br />

coli ist weniger infektiös. Der Blasenkatarrh wird entweder<br />

mittelbar durch den zersetzten Harn (Rovsing) oder unmittelbar<br />

durch Eiterbakterien, wahrscheinlich durch beider Einfluss bewirkt<br />

(Schnitzler).<br />

Bei tuberkulöser Cystitis zeigt der eitrige Harn deutlich<br />

saure Reaktion.

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