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I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

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302<br />

Die Untersuchung des Harns.<br />

Ueber die Entstehungsweise der Harncylinder haben sowohl<br />

die klinischen <strong>und</strong> pathologisch-anatomischen, als die<br />

experimentellen Untersuchungen noch keine allgemein gültige<br />

Vorstellung schaffen können. Am wahrscheinlichsten ist die<br />

Annahme, dass sie als Eiweissabkömmlinge anzusehen sind<br />

<strong>und</strong> bald durch eine Umwandlung <strong>und</strong> Verschmelzung der<br />

Kanälchenepithelien, bald von diesen <strong>und</strong> den Leukocyten zusammen<br />

gebildet werden, oder endlich dass sie durch eine<br />

der Gerinnung des Blutfarbstoffes ähnliche Gerinnung von<br />

Eiweisskörpern in den Kanälchen entstanden sind. Dass die<br />

blosse Anwesenheit von Eiweiss nicht zur Cylinderbildung<br />

genügt, beweist schon die Thatsache, dass z. B. bei der Chylurie<br />

nie Cylinder auftreten; es ist daher wahrscheinlich, dass<br />

zu ihrer Bildung ausser der Albuminurie noch die Betheiligung<br />

der Epithelien erfordert wird (Senator).<br />

Cylindroide. Während die eigentlichen Harncylinder nur ab<br />

<strong>und</strong> zu zerklüftet, facettirt <strong>und</strong> an den Enden aufgefasert sind, stets<br />

aber eine zweifellose cylinderartige Gestalt zeigen, beobachtet man<br />

hin <strong>und</strong> wieder abgeplattete, bandähnliche GebUde, die wegen<br />

einer gewissen Aehnlichkeit mit den Cylindern Erwähnung verdienen.<br />

Auch ihnen können mancherlei feinkörnige Elemente anhaften.<br />

Sie sind am häufigsten bei Cholera, Scharlach, Febris recurrens<br />

<strong>und</strong> Pyelitis beobachtet. Dass sie in den Nieren entstehen,<br />

scheint äusserst unwahrscheinlich.<br />

5. Eiter. Die durch ihr körniges, oft in fettigem Zerfall<br />

begriffenes Protoplasma <strong>und</strong> polynukleäre Kernfigur ausgezeichneten<br />

Eiterkörperchen machen durch ihr (mikroskopisches)<br />

massenhaftes Zusammenliegen eine Eiterung wahrscheinlich,<br />

die in der Regel schon mit blossem Auge zu stellen<br />

ist. Ueber den Sitz der Eiterung müssen die sonstigen Formelemente<br />

Aufschluss geben. In der Form der Eiterkörperchen<br />

selbst ist kein Erkennungszeichen geboten. Manche geben an,<br />

dass bei chron. Pyelitis die Eiterkörperchen vielfache Ausläufer<br />

zeigen (?). Nach v. Dittel wird saurer Cystitisharn schon<br />

nach wenigen St<strong>und</strong>en neutral oder alkalisch, während bei<br />

Nierenbecken- <strong>und</strong> Nierenerkrankungen die saure Reaktion<br />

tagelang fortbesteht.<br />

Bei der ammoniakalischen Gährung tritt eine<br />

eigenthümliche gummiartige Verflüssigung des Eiters

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