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I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

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Thierische <strong>Parasiten</strong>.<br />

sie auch in dem frischen, bei der Autopsie aus einem kleinen<br />

Herd entnommenen Eiter auffinden, ein Beweis, dass sie<br />

dem Sputum nicht erst in den oberen Athmungswegen oder<br />

in der M<strong>und</strong>höhle beigemengt waren. Dass sie pathogene<br />

Wirkungen ausüben, erscheint sehr fraglich; wenigstens möchte<br />

ich für diese beiden Fälle eine ursächliche Beziehung nicht<br />

vertheidigen, da ausser den Cercomonaden auch zahlreiche<br />

Kokken vorhanden waren, die ganz der M<strong>und</strong>höhlenflora<br />

glichen.<br />

Von klinischem Interesse ist ferner, dass die Gebilde auch<br />

im frischen Harn von Männern beobachtet worden sind<br />

(Marchand, Miura). Beide Male handelte es sich um ältere<br />

Individuen. InMiura's Fall sprach viel dafür, dass man den<br />

Sitz der Gebilde in der Harnröhre suchte.<br />

Die geisselführenden Gebilde fand ich besonders reichlich<br />

in kleinsten, bis hirsekorn- <strong>und</strong> bohnengrossen, hell <strong>und</strong><br />

schmutziggelb gefärbten Flocken; sie konnten sofort im frischen<br />

Quetschpräparat besichtigt werden. Die mehr eiförmigen Gebilde<br />

waren zwischen 6—10 p breit <strong>und</strong> meist 12 p lang, die<br />

peitschenschnurähnliche Geissei etwa IV2—2' ,'2 mal so lang, wie<br />

das ganze Körperchen.<br />

Das Protoplasma ist entweder ganz homogen oder — <strong>und</strong><br />

dies ist der häufigere Fall — mit Körnchen <strong>und</strong> kleinen<br />

Vakuolen durchsetzt; eine M<strong>und</strong>öffnung ist nicht wahrzunehmen.<br />

An der einen Längsseite des Thierchens ist bisweilen ein deutlich<br />

<strong>und</strong>ulirender (gezähnelter) Saum zu beobachten.<br />

Die Peitsche wird entweder zu kreisförmigen Drehungen<br />

der Zelle oder zum Festhalten, scheinbar auch zum Einfangen<br />

benutzt. Hat sich das Infusorium mit der Peitsche fixirt, so führt<br />

der Zellleib oft die lebhaftesten Kreisbewegungen aus. Dabei<br />

erscheint die Zelle mehr kugelig <strong>und</strong> auf ihrer Oberfläche der<br />

koncentrisch geringelte, bewegliche Geisselfaden. In meinem den<br />

Tonsillareiter betreffenden Falle nahm der helle Protoplasmaklumpen<br />

beim Durchzwängen durch das aus dichten Leptothrixfäden<br />

gebildete Geflecht vielfache Formänderungen an.<br />

Eine Färbung der Gebilde ist unnöthig <strong>und</strong> schwierig. Kannenberg<br />

giebt dafür folgende Vorschrift. Der dünn ausgebreitete<br />

Pfropf wird mit etwas 1% Kochsalzlösung verrieben. Davon ein<br />

Tropfen am Deckgläschen frei ausgebreitet <strong>und</strong> getrocknet. Färbung

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