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I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

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222 Die Untersuchung des M<strong>und</strong>höhlensekrets etc.<br />

der Zunge oder Wange. Durch das Zusammenfiiessen vieler einzelner<br />

Pilzeruptionen kommt es oft zu ausgedehnten, die M<strong>und</strong>- oder<br />

Rachenhöhle auskleidenden Belägen, deren rein weisse oder schmutzig<br />

graugelbe Farbe <strong>und</strong> leichte, ohne Verletzung der ScMeimhaut zu<br />

bewirkende Abhebbarkeit für den Soorpilz schon charakteristisch ist.<br />

Bringt man ein kleines Theilchen der „Pseudomembran" unter das<br />

Deckglas, so ist die Diagnose sofort zu entscheiden (s. Fig. 5).<br />

Gleichzeitig mit dem Soor, aber auch ohne diesen, begegnet<br />

man bei Säuglingen in der Gegend der Hamuli pterygoidei nicht<br />

selten symmetrischen, weissen oder mehr weissgelblichen Stellen, die<br />

gewöhnlich als Bednar'sche Aphthen beschrieben werden. Die r<strong>und</strong>en<br />

oder mehr ovalen, 2—4—8 mm im Durchmesser grossen Stellen<br />

bluten leicht bei Berührung; schabt man etwas von den nicht selten<br />

erodirten Stellen ab, so findet man in dem gefärbten Troekenpräparat<br />

ausschliesslich Staphylo- <strong>und</strong> Streptokokken.<br />

Auf die seltene Gonokokkeninvasion in der M<strong>und</strong>schleimhaut<br />

von Neugeborenen ist S. 31 schon hingewiesen worden.<br />

In den gelblichen oder weissgelben Pfropfen bei Angina<br />

tonsiUaris acuta findet man bei der mikroskopischen Untersuchung<br />

ausser Eiterkörperchen <strong>und</strong> fettigem Detritus massenhafte<br />

Bakterien, die auch sonst in der M<strong>und</strong>höhle angetroffen<br />

werden. Eine specifische Art ist noch nicht entdeckt.<br />

Aus den TonsiUen solcher Leute, die schon öfter lakunäre<br />

Entzündungen überstanden haben, kann man nicht selten gelbliche,<br />

meist sehr übelriechende, unter dem Deckglas platt zerdrückbare<br />

Pfropfe herausnehmen, die mikroskopisch ausser<br />

massenhaften Bakterien fettigen Detritus <strong>und</strong> Fettnadeln erkennen<br />

lassen.<br />

Ganz gleichartige Bröckelchen, hin <strong>und</strong> wieder mit Kalk<br />

inkrustirt, werden von manchen Individuen mit Husten <strong>und</strong><br />

Räuspern allein oder in Schleim eingebettet, ausgespieen <strong>und</strong><br />

veranlassen oft grosse Beunruhigung. Sie stammen entweder<br />

aus den Lakunen der Tonsillen oder aus den Schleimhautfollikeln<br />

der seitlichen Rachenwände. Gewöhnlieh haben<br />

die Pfropfe Hirsekorngrösse, bisweilen aber sogar<br />

Bohnengrösse! Die grössten, die ich selbst beobachtete,<br />

hatten Kleinerbsengrösse.<br />

Manchmal sieht man bei solchen Kranken erbsen- bis<br />

kleinkirschengrosse Cystenbildungen an den TonsiHen. Das<br />

durch oberflächlichen Einstich entleerte Sekret hat bald eine

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