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I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

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Verhalten des Harns bei einzelnen Krankheiten. 325<br />

Urethritis. Einfache akute Entzündungen der Hahrnröhre<br />

kommen fast ausschliesslich nach direkten Reizungen vor <strong>und</strong><br />

laufen rasch ab; schleimiger oder eitriger Ausfiuss mischt sich<br />

dem Harn bei, <strong>und</strong> zwar in der Regel in Form schleimigeitriger<br />

Fäden, die meist wohl beim Durchspülen des Harns<br />

erst gebildet werden. Die genaue Untersuchung des Eiters,<br />

den man in solchen Fällen am besten durch Ausdrücken der<br />

Harnröhre sich rein zu verschaffen suchen muss, hat die Abwesenheit<br />

von Gonokokken zu beweisen.<br />

Viel häufiger begegnet man, besonders bei Männern, schleimigen<br />

oder schwach eitrig-schleimigen Fäden, die aus ätiologischen<br />

Gründen als „Tripperfäden" bezeichnet werden.<br />

Tripper. Bei der akuten Infektion wird der Ausfluss, nachdem<br />

er etwa 2—3 Tage einfach schleimig gewesen ist, deutlich<br />

gelbgrünlich eitrig, oder schmutzig braunröthlich, wenn die<br />

Entzündungserscheinungen sehr heftig sind <strong>und</strong> zu Blutbeimengungen<br />

in das Sekret führen. Bei Nachlass der Entzündung<br />

nimmt der Ausfluss wieder eine mehr schleimige Beschaffenheit<br />

an. Zur Untersuchung des Sekrets eignet sich am<br />

besten ein frisch herausgedrückter Tropfen Eiter, doch kann<br />

man diesen auch mit der Pipette aus dem Harn entnehmen.<br />

Bei Frauen erkrankt ausser der Harnröhre hauptsächlich der<br />

Cervix.<br />

Mikroskopisch findet man in dem schleimigen Sekret<br />

neben Leukocyten verschiedenartige Epithelien, bald einfach<br />

plattenförmig, bald mehr polygonaler oder ovaler Art mit geschwänzten<br />

Fortsätzen. Fürbringer sah vielfach eigenthümliche<br />

hyaline Epithelien, die er wegen ihrer Neigung, sich mit<br />

Jod lebhaft zu bräunen, als jodophile bezeichnet hat. In dem<br />

Stadium blennorrhoicum begegnet man fast ausschliesslich<br />

Eiterkörperchen, die fast durchweg als polynukleäre <strong>und</strong> bei<br />

Färbung des Trockenpräparats als neutrophile Leukocyten zu<br />

erkennen sind. Fast regelmässig findet man darin aber auch<br />

grosse eosinophile Zellen, wie man sie bei Leukämie im<br />

Blut nicht strotzender mit Granulis gefüllt erblicken kann.<br />

Zu jeder Zeit der Virulenz gelingt es, in dem Sekret die<br />

charakteristischen Diplokokken nachzuweisen; am reichlichsten<br />

findet man sie in dem rahmigen Eiter.

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