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I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

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Bacillen. 63<br />

mals im lebenden Blute solcher Kranken, die an schwerer —<br />

tödtlicher — Cholangoitis litten <strong>und</strong> bei einigen seltenen Fällen<br />

von Puerperalfieber, wo die Stäbchen mit Streptokokken<br />

vereint im Blute <strong>und</strong> in metastatischen Herden erschienen.<br />

Schmidt <strong>und</strong> Asch off fanden das Bact. coli comm. bei<br />

14 Fällen von Pyelonephritis 9 mal in Reinkultur vor. Es zeigt<br />

sich regelmässig im Dickdarm von Kindern <strong>und</strong> Erwachsenen,<br />

sowie in allen Darmentleerungen.<br />

Es erscheint in zarter oder plumper Kurzstäbchenform,<br />

von 0,4 fi mittlerer Länge, an denen träge Eigenbewegung<br />

erkannt werden kann, die durch eine oder mehrere polare<br />

Geisseifäden bewirkt wird. Die Stäbchen liegen oft paarweise<br />

zusammen. Die Färbung gelingt in der gewöhnlichen Weise;<br />

bei dem Gram'schen Verfahren werden sie entfärbt.<br />

Bei der Reinzüchtung auf der Gelatineplatte wachsen die<br />

Stäbchen in einer den Typhusbacillen gleichenden Form, indem sie<br />

in der Gelatine kleine weissliche Flecke, auf derselben mit leicht<br />

zackigen Rändern versehene Häutchen bilden <strong>und</strong> keine Verflüssigung<br />

bewirken. Sie trüben die Bouillon, wachsen auf Agar in Form<br />

grauweisser, auf Kartoffeln unter dem Bilde maisgelber saftiger<br />

Auflagerungen, (s. S. 49.) Von differentialdiagnostischer Bedeutung<br />

ist die Thatsache, dass sie Traubenzuckerlösungen unter reichlicher<br />

(C02) Gasbildung vergähren <strong>und</strong> die Milch (bes. bei Brutwärme)<br />

rasch unter starker Säurebildung zur Gerinnung bringen, dass endlich<br />

bei Züchtung auf peptonhaltigen Nährböden die Nitrosoindolreaktion<br />

hervorzurufen ist, die sich bei Zusatz von 1 ccm 0,02%<br />

Kaliumnitritlösung zu 10 ccm Bouillonkultur <strong>und</strong> Zuträufeln weniger<br />

Tropfen reinster Schwefelsäure in deutlicher Rosafärbung anzeigt.<br />

(S. hierzu auch S. 50 u. 57.)<br />

2. Das gleichfalls von Escherich zuerst beschriebene<br />

Bacterium lactis aerogenes hat mit dem Bact. coli comm.<br />

vielfache Aehnlichkeit. Es kommt regelmässig im Säuglingsstuhl,<br />

nicht selten auch im Stuhl von Erwachsenen vor, kann<br />

gelegentlich aber pathogene Wirkungen entfalten. Besonders<br />

interessant ist die Thatsache, dass es jüngst von Heyse als<br />

Erreger der Pneumaturie sicher erwiesen ist. Die Infektion<br />

der Blase war hier wahrscheinlich durch den Katheter bewirkt;<br />

die Stäbchen fanden sich bei der betr. Kranken sowohl in<br />

dem schaumigen Vaginalsekret als auch im Stuhl <strong>und</strong> (post<br />

mortem) im Koloninhalt vor.

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