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I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

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142 Die Untersuchung des Blutes.<br />

Die zuerst von Virchow 1845 als eine besondere Krankheit<br />

beschriebene, von Vogel im Jahre 1849 zum ersten Male am Lebenden<br />

diagnosticirte Bluterkrankung befällt in der Mehrzahl das männliche<br />

Geschlecht zwischen dem 30.—40. Lebensjahre. Unter den<br />

Ursachen werden chronische Infektionskrankheiten, wie Syphilis <strong>und</strong><br />

Malaria, ferner chronische Darmkatarrhe, Alkoholismus <strong>und</strong> ganz<br />

besonders traumatische Einflüsse genannt. Die Dauer der Krankheit<br />

beträgt in der Regel 1—2 Jahre; es kommt aber auch ein rapider<br />

Ablauf in wenigen Tagen oder Wochen vor. Das Bild auf Taf. IH 15,<br />

stammt von einem solchen, 1892 von mir beobachteten Falle. Der<br />

68jähr. Mann sollte etwa ] /4 Jahr vor der Krankmeldung einige<br />

Male starke Durchfälle gehabt haben; er besorgte aber seinen anstrengenden<br />

Briefträgerdienst bis 2'/2 Wochen vor seinem Tode. Es<br />

handelte sich um eine fast rein lymphatische Form — alle Lymphdrüsen<br />

zeigten Hyperplasie —, die Milz war normal gross, das<br />

Knochenmark kaum verändert. Besonders bemerkenswerth war ausgebreitete<br />

Lymphombildung im Herzen, v. Jaksch sah bei<br />

einem Fall von primärem Thymussarkom ein rasch letal endigendes<br />

Krankheitsbild entstehen, das der lymphatischen Leukämie entsprach;<br />

ich beobachtete das gleiche bei einem 50jähr. Manne, der an einem<br />

mächtigen Magenkrebs zu Gr<strong>und</strong>e ging. Ich halte es aber nicht<br />

für richtig, solche Fälle der „Leukämie" zuzurechnen.<br />

Seither sind von A. Fraenkel u. a. mehrere gleichartige Fälle<br />

beschrieben worden; ich selbst habe schon über 4 eigene Beobachtungen<br />

berichtet, deren stürmischer fieberhafter Verlauf die Annahme<br />

einer acuten Infektionskrankheit aufdrängte; im Oktober 1899<br />

sah ich den 5. Fall.<br />

Eine sichere Diagnose der Leukämie ist nur durch die<br />

mikroskopische Untersuchung des Bluts möglich. Der entnommene<br />

Blutstropfen erscheint bisweilen normal, öfter aber<br />

blassröthlich, dünn fleisch-Wasserfarben, seltener chokoladenartig.<br />

In ausgesprochenen Fällen belehrt der erste Blick über<br />

die beträchtliche Vermehrung der farblosen Blutkörper. Auch<br />

fallen an diesen sofort grosse Verschiedenheiten auf. Es zeigen<br />

sich sowohl mehr oder weniger erhebliche Grössenunterschiede,<br />

als Abweichungen in der sonstigen morphologischen Erscheinung.<br />

In der Regel findet man neben kleinen <strong>und</strong> mittelgrossen<br />

Leukocyten, die eine zarte Granulirung darbieten,<br />

manche Zellen, die deutlich stärker lichtbrechende, gröbere<br />

Körnungen enthalten.<br />

Die rothen Blutzellen sind blasser als gewöhnlich <strong>und</strong>

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