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I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

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Bef<strong>und</strong> bei Erkrankungen des Darms. 247<br />

Die grosse Bedeutung der gerade auf ihren Nachweis gerichteten<br />

Untersuchungen erhellt aus der Thatsache, dass es<br />

wiederholt gelungen ist, nicht nur vorhandene <strong>Parasiten</strong> hierdurch<br />

erst zu erkennen, sondern durch deren Entfernung<br />

schwerste Krankheitszustände (S. 36 u. 105) zu heben. Ich<br />

selbst sah eine Petersburger Dame, die als Kind oft mangelhaft<br />

geräucherten Hecht in Finnland gegessen hatte <strong>und</strong> seit<br />

Jahren an schwerer Anämie litt, in einem Zustand bedrohlicher<br />

Anämie <strong>und</strong> Schwäche. Im Stuhl massenhafte Eier von Bothriocephalus.<br />

Abtreibung eines 8 Meter langen Wurms. Darnach<br />

stetige zuletzt durch Eisen beförderte Besserung <strong>und</strong> völlige<br />

Genesung. Die Häufigkeit der <strong>Parasiten</strong> wird durch die Zahlen<br />

von Heisig beleuchtet, der bei 230 Personen in 119 Fällen<br />

(=49,5%) Parasiteheier im Stuhl nachweisen konnte.<br />

In vielen Fällen wird ihre Gegenwart durch keinerlei<br />

makroskopisch wahrnehmbare Veränderungen der Stühle angezeigt.<br />

Dass gelegentlich aber chronischer Durchfall besteht,<br />

der nach Abtreibung von Bandwürmern aufhören kann, ist<br />

schon (S. 102 bei Taenia nana) erwähnt. Neuerdings sind ferner<br />

bei langdauernder Diarrhoe verschiedene Infusorien in<br />

solchen Mengen gelegentlich gef<strong>und</strong>en worden, dass allein schon<br />

ihr massenhaftes Auftreten Bedeutung beanspruchte. Konnte<br />

auch der Beweis für die ursächliche Beziehung der Infusorien<br />

zur Entstehung der Krankheit nicht erbracht werden, so blieb<br />

andererseits kein Zweifel, dass die Infusorien das Fortbestehen<br />

des Durchfalls veranlassten. Ausser dem schon S. 91 erwähnten<br />

Megastoma entericum wurden Cercomonas, Trichomonas<br />

<strong>und</strong> eigenthümliche pfriemenförmige Infusorien bei solchen<br />

Zuständen gef<strong>und</strong>en. Insbesondere sei hier nochmals auf die<br />

Bedeutung der Amöben bei Dysenterie hingewiesen, die wir<br />

S. 88 u. 89 schon besprochen haben.<br />

Quincke <strong>und</strong> Roos, die zuerst die Aufmerksamkeit hierauf<br />

gelenkt haben, fanden bei 2 Fällen von Dysenterie <strong>thierische</strong><br />

<strong>Parasiten</strong>. Bei dem 1. aus Neapel eingeschleppten Falle wurde eine<br />

mit der Amöbe Loesch (S. 88) identische Form gef<strong>und</strong>en, die<br />

bei Katzen tödtliche Dysenterie bewirkte, in dem 2. in Kiel entstandenen<br />

Falle wurde eine weit weniger infektiöse Amöbe bemerkt.<br />

Ich selbst habe bei mehreren tropischen Fällen von Dysenterie die<br />

Amöben besonders in den frisch entleerten blutig-eitrigen Flöckchen<br />

gef<strong>und</strong>en.

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