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I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

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Forensischer Nachweis von Blutspuren. 161<br />

Der mikroskopische Nachweis des Blutfarbstoffes wird<br />

durch die Darstellung der von Teichmann entdeckten<br />

Häminkrystalle erbracht. Die Bildung derselben beruht<br />

darauf, dass das Hämatin mit Chlorwasserstoff, selbst bei Gegenwart<br />

geringster Blutspuren, in sehr charakteristischen Krystallformen<br />

auftritt. Die Teichmann'sche Methode wird am besten<br />

folgendermaassen ausgeführt:<br />

Man lässt einen kleinen Tropfen physiologischer Kochsalzlösung<br />

auf einem Objektträger bei massiger Wärme völlig verdunsten, legt<br />

sodann auf die zarte Krystallschicht eine Spur des abgeschabten<br />

Bluts oder der mit demselben durchsetzten, möglichst fein zerzupften<br />

oder zerriebenen Substanzen <strong>und</strong> bedeckt sie mit dem Deckglas.<br />

Alsdann lässt man zwischen die beiden Gläser vorsichtig soviel Eisessig<br />

einfliessen, dass der Zwischenraum gerade ausgefüllt ist. Jetzt<br />

erwärmt man etwa %—1 Minute lang über der Flamme, bis sich<br />

Bläschen entwickeln, <strong>und</strong> setzt bei fortschreitendem Verdunsten<br />

tropfenweise weiter Eisessig- zu, bis sich ein zarter, rothbrauner<br />

Farbenton zeigt. Sobald dies erreicht ist, lässt man in grösserer<br />

Entfernung von der Flamme die letzten Spuren des Eisessigs abdunsten<br />

<strong>und</strong> bettet zum Schluss, der Aufhellung <strong>und</strong> Konservirung<br />

wegen, das Präparat in Glycerin ein, das man vom Rande des Deckgläschens<br />

zufliessen lässt.<br />

Schon mit blossem Auge erkennt man bei Gegenwart von<br />

Blut hier <strong>und</strong> da unter dem Deckglas vertheilte, blutig oder<br />

mehr braunroth gefärbte Punkte <strong>und</strong> Streifen. Nachdem man<br />

diese Stellen bei schwacher Vergrösserung eingestellt hat, sucht<br />

man bei 250—400facher Vergrösserung die feineren Eigenschaften<br />

festzustellen. (Taf. III, 17.)<br />

Die Hämin- oder salzsauren Hämatinkrystalle sind helloder<br />

dunkelbraune, oft mehr braunröthliche, rhombische Tafeln<br />

oder Säulen von sehr wechselnder Länge <strong>und</strong> Breite. Hin <strong>und</strong><br />

wieder begegnet man auch wetzsteinähnlichen Gebilden von<br />

gleichem Farbenton. Die Grösse der Krystalle hängt zum<br />

Theil von der Art der Darstellung ab; je langsamer <strong>und</strong> behutsamer<br />

man den Eisessig verdunsten lässt, um so zahlreicher<br />

trifft man grosse, bis zu 15 <strong>und</strong> 18 p lange Stücke an. Aber<br />

in jedem Fall sieht man die verschiedensten Grössen, von<br />

eben wahrnehmbaren bis zu den eben angegebenen Maassen.<br />

Sie liegen theils einzeln, theils in Haufen, oft in der Form des<br />

Andreaskreuzes zusammen; sehr häufig lagern sie quer über-<br />

Lenhartz. 3. Aufl. 11

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