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I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

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<strong>Pflanzliche</strong> <strong>Parasiten</strong>.<br />

unter günstigen Nährverhältnissen zu keimen, erscheint weniger<br />

lichtbrechend, streckt sich mehr <strong>und</strong> mehr <strong>und</strong> gleicht schliesslich<br />

ganz der Mutterzelle.<br />

Nach manchen Forschern soll die Sporenbildung erst bei Erschöpfung<br />

des Nährbodens beginnen, also dann, wenn die Erhaltung<br />

der Art gefährdet ist; soviel ist sicher, dass zu ihrer Entwicklung<br />

die Sauerstoffzufuhr durchaus nöthig ist <strong>und</strong> gewisse<br />

Temperaturgrenzen eingehalten werden müssen.<br />

Die zweite Art der Sporulation wird als Arthro- oder Glieder-<br />

Sporenbildung bezeichnet. Sie soll darin bestehen, dass sieh einzelne,<br />

morphologisch keineswegs scharf charakterisirte Zellglieder<br />

abschnüren <strong>und</strong> eine Dauerform bilden. Weitere Untersuchungen<br />

haben noch zur Lösung dieser Frage beizutragen.<br />

Die Sporen stellen wirkliche Danerformen vor, die sich<br />

durch ihre hervorragende Widerstandsfähigkeit vor den Mutterzellen<br />

auszeichnen. Sie sind auch dadurch unterschieden, dass<br />

sie im Gegensatz zur Mutterzelle die Farbstoffe nur unter besonderen,<br />

unten näher zu schildernden Verhältnissen in sich<br />

aufnehmen; bei der gewöhnlichen Färbung heben sie sich als<br />

helle ungefärbte Lücken von dem tingirten Protoplasma der<br />

Mutterzelle ab.<br />

Dieser Umstand hat anfänglich dazu geführt, die mit solchen<br />

ungefärbten Zonen behafteten Stäbchen als „sporenhaltige"<br />

Bacillen anzusprechen. (S. u. a. bei dem Tuberkelbaeillus.)<br />

Deshalb sei schon hier betont, dass solche helle Lücken sowohl<br />

in Folge der Degeneration als auch der ,.Präparations-Plasmolyse"<br />

1 ) auftreten können. Die Entscheidung ist im Einzelfalle<br />

nicht leicht; für die endogene Sporulation ist eigentlich<br />

nur die Beobachtung des Auskeimens beweisend.<br />

') Durch Zusatz von 1 — 10% starken Salzlösungen, die man vom<br />

Deckglasrande her einwirken lässt, werden z. B. in anfangs homogenen<br />

Pilzfäden hellglänzende Körper erzeugt, die beim Auswaseheu mit Wasser<br />

verschwinden <strong>und</strong> offenbar dadurch entstehen, dass sich'das Protoplasma<br />

von der Zellenmembran ablöst, <strong>und</strong> zuKlumpen zusammenzieht: nach dem Auswaschen<br />

der Salzlösung dehnt es sich bis zum früheren Umfang wieder aus.<br />

Je nach der Länge der Bakterien beobachtet man bald eine, bald zwei<br />

oder gar mehrere helle Zonen, die von Unbefangenen sehr wohl als Sporen<br />

gedeutet werden könnten; ihre Entstehung bei Zusatz, ihr Verschwinden<br />

beim Auswaschen der Salzlösung überzeugt aber leicht, dass es sich tun<br />

Kunstprodukte handelt.

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