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I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

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Verhalten des Auswurfs bei besonderen Krankheiten. 207<br />

skopischen Eindruck, den diese Formen machen, mit gewisser Wahrscheinlichkeit<br />

zu folgern, dass es sich um veränderte Curschmann'sche<br />

Spiralen handelt. Schon Curschmann hat diese Ansicht ausgesprochen<br />

<strong>und</strong> die Bildung der Krystalle als „Alterserscheinungen"<br />

gedeutet, zumal das Auftreten der gelben, krystallführenden Formen<br />

besonders bei den ersten, nach längerer Pause einsetzenden Anfällen<br />

beobachtet wird. Zur Stütze dieser Ansicht kann ich u. a. selbst<br />

folgenden Fall anführen:<br />

Ein 27jähr. Hausbursche kommt wegen asthmatischer, seit 2 Tagen<br />

bestellender Beschwerden in meine Leipziger Poliklinik. Die deutlich<br />

exspiratorische Dyspnoe, der.Habitus des Brustkorbs weisen auf Asthma<br />

hin. In einer Sputumflocke, die der Kranke aushustet, sind einzelne gelbe<br />

Pfröpfchen eingebettet, die beim Zerdrücken mit dem Deckglas knirschen.<br />

Auf Jodkali folgt in den nächsten Tagen sehr reichliche Expektoration<br />

eines äusserst zähen, konfluirten, safrangelben Sputums, bei dem schon<br />

mit dem blossen Auge die Gelbfärbung auf die massenhaft die äusserst<br />

zähsehleimige Gr<strong>und</strong>substanz durchsetzenden, fast schwefelgelben Körner<br />

<strong>und</strong> weizenkorngrossen Bröekel bezogen werden konnte. Deutliche<br />

Eiterstreifen fehlten. Alle Flocken zeigten mikroskopisch massenhafte,<br />

kleinste <strong>und</strong> überraschend grosse Oktaeder neben äusserst zahlreichen<br />

eosinophilen <strong>und</strong> relativ häufigen Mastzellen. Der Kranke hatte früher<br />

öftere, seit l>/2 Jahren keinen einzigen Anfall gehabt. Es folgte<br />

rasche Besserung mit völligem Verschwinden der gelben Bröekel; deutliche<br />

Spiralen wurden 1 Jahr später beobachtet, als der Kranke mehrere<br />

leichtere Anfälle überstanden hatte <strong>und</strong> die Poliklinik aufs neue aufsuchte.<br />

Ueber das Zustandekommen der spiraligen Drehung der Schleimgerinnsel<br />

kann man nur Vermuthungen äussern. Curschmann<br />

führt die gedrehte Form auf die von F. E. Schultze nachgewiesene<br />

spiralige Einmündungsart der feineren in die gröberen Bronchialäste<br />

zurück. A. Schmidt lässt sie durch die Wirbelbewegungen<br />

der Ausathmungsluft zu Stande kommen. Das unterliegt jedenfalls<br />

keinem Zweifel, dass die Gebilde, so wie wir sie im Auswurf finden,<br />

schon in den Bronchiolen gebildet werden, denn sowohl in diesen,<br />

wie in den kleineren Bronchien fand sie A. Schmidt bei einer im<br />

asthmatischen Anfall verstorbenen Patientin; in den Alveolen<br />

selbst waren an dem Schleim noch keine Windungen wahrzunehmen.<br />

Welche Bedeutung kommt den Spiralen zu? Man wird<br />

nicht fehlgehen, wenn man sie mit Curschmann als Zeichen einer<br />

exsudativen Bronchiolitis anspricht. Ihr fast regelmässiges Auftreten<br />

beim Asthma, ihre eigenartige Gestalt schliessen die Annahme einer<br />

zufälligen Beimengung zum Sputum aus. Das zeitliche <strong>und</strong> mit der<br />

Häufigkeit <strong>und</strong> Heftigkeit der Asthmaanfälle parallele Vorkommen

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