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I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

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Die Untersuchung des Blutes.<br />

<strong>und</strong> tuberkulöser Meningitis andererseits beitragen können. In<br />

beiden Fällen wird ein eben normaler oder subnormaler Bef<strong>und</strong><br />

an Leukocyten die Diagnose zu Gunsten des Typhus, bez. der<br />

tuberkulösen Erkrankung entscheiden können.<br />

Um einen Einblick in das Wesen der entzündlichen Leukocytose<br />

zu gewinnen, hat man das Experiment zu Rathe gezogen, v. Limbeck<br />

sah hochgradige Leukocytose nach Injektion von Bakterienkulturen,<br />

besonders des Staphylococcus eintreten, Binz <strong>und</strong> Meyer<br />

lehrten den Eintritt erheblicher Leukocytenvermehrung nach der<br />

Darreichung ätherischer Oele, Pohl nach Gewürzen u. s. f. kennen,<br />

Buchner u. a. machten es wahrscheinlich, dass nicht die toxischen<br />

(Zersetzungs-) Produkte der Bakterien, sondern in erster Linie oder<br />

gar ausschliesslich die Proteine (Eiweissstoffe) derselben, die nach<br />

Pfeffers Vorgang sogenannte positive Chemotaxis, d. h. eine<br />

Anlockung der Leukocyten bewirken. Der Umstand, dass nach der<br />

Exstirpation der Milz ebenso wie bei obigen Versuchen, neben dem<br />

Auftreten kernhaltiger rother Blutzellen, auch eine beträchtliche<br />

Leukocytose beobachtet wird, könnte für die oft empfohlene Annahme<br />

einer Reizwirkung sprechen, von der die „blutbereitenden''<br />

Organe betroffen würden. Immerhin könnte die Vennehrung der<br />

Leukocyten aber auch durch die Aufnahme der Wanderzellen oder<br />

durch eine rasche — innerhalb der Blutbahn, Löwit — stattfindende<br />

Zelltheilung bewirkt sein. Mit ersterer Hypothese würde Ehrlich's<br />

Lehre in Widerspruch stehen, da nach ihm stets nur einkernige<br />

Zellen dem Blute zugeführt werden, die überwiegende Mehrzahl der<br />

bei akuter Leukocytose gef<strong>und</strong>enen farblosen Zellen aber zweifellos<br />

polynukleärer Art ist. Indess wissen wir, dass die Umwandlung der<br />

ein- in mehrkernige Zellen ziemlich rasch erfolgt.<br />

Der Umstand, dass der Ausgang derjenigen Krankheiten, bei<br />

denen die entzündliche Leukocytose überhaupt vorkommt, bei beträchtlicher<br />

Vermehrung günstig, bei Verminderung der Leukocyten<br />

ungünstig verläuft, legt die Vermuthung einer „heilsamen" Einrichtung<br />

nahe. Eine befriedigende Erklärung der akuten entzündlichen<br />

Leukocytose steht aber noch aus.<br />

Beobachtungen des Bluts am warmen Objekttisch zeigen<br />

bei Leukocytose durchweg eine lebhafte Beweglichkeit<br />

der Leukocyten, die zur Hauptsache polynukleärer Art sind.<br />

Im Gegensatz dazu zeichnen sich die meist grossen einkernigen<br />

Zellen, deren gehäuftes Vorkommen für Leukämie bis zu einem<br />

gewissen Grade charakteristisch ist, durch nahezu völliges<br />

Fehlen jeglicher amöboider Bewegungserscheinungen aus.

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