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I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

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Bacillen. 45<br />

färbenden zu warnen. Wässrige Lösungen von Bismarckbraun<br />

oder Methylenblau färben die Deckgläser in zwei<br />

Minuten sehr prägnant. Ab <strong>und</strong> zu sieht man den protoplasmatischen<br />

Innenkörper <strong>und</strong> die Hülle deutlich hervortreten, in der<br />

Regel nur bei Bacillen, die dem Thierkörper unmittelbar entnommen<br />

sind.<br />

In unserer Abbildung (Taf. I, Fig. 5) zeigt sich das von mancher<br />

Seite bestrittene Verhalten, dass die Bacillen vielfach von Leukocyten<br />

aufgenommen sind.<br />

Bei der Gram'schen Methode tritt leichte Entfärbung ein.<br />

Die Kulturen wachsen bei Brutwärme üppiger als bei Zimmertemperatur;<br />

das Optimum liegt bei 37°. Unter 16° <strong>und</strong> über 45° hört<br />

das Wachsthum auf.<br />

Auf der Platte zeigen die grösseren, bis zur Oberfläche der<br />

etwas verflüssigten Gelatine vorgedrungenen weissgelblichenKulturen<br />

einen ziemlich körnigen Bau <strong>und</strong> massenhafte verschlungene Fäden<br />

um den Rand herum („Lockenbildung", „Medusenhaupt"). Diese<br />

Fädennetze sind durch das üppige Wachsen der Milzbrandglieder<br />

gebildet, die rascher wachsen, als die Verflüssigung der Gelatine<br />

fortschreitet, <strong>und</strong> so, auf Widerstände stossend, abgelenkt werden.<br />

Die feste Verfilzung ist sowohl im hängenden Tropfen wie im Klatschpräparat<br />

sehr instruktiv zu beobachten.<br />

In der Stichkultur sind gleichfalls die zahlreichen Fäden in<br />

vielfacher Verschling'ung' wahrnehmbar; mit fortschreitender Verflüssigung<br />

sinkt die weissliche Flockenkultur etwas tiefer. Auf<br />

Agar zeigt die Kolonie ein eigenthümlich mattglänzendes Aussehen;<br />

als üppig' wachsender, weisser, trockner Belag breitet er sich auf<br />

der Kartoffel aus.<br />

Unter gewissen noch nicht genügend geklärten Umständen<br />

kommt es zur Sporenbildung. Unbehinderter Zutritt von Sauerstoff<br />

<strong>und</strong> bestimmte — nicht unter 18 <strong>und</strong> über 30° C. liegende —<br />

Temperaturgrade sind jedenfalls nothwendige Vorbedingungen für<br />

das Zustandekommen dieses Vorgangs, den man am einfachsten <strong>und</strong><br />

schnellsten bei Temperaturen von 25—30° C. auf der Oberfläche der<br />

Kartoffelscheiben hervorrufen kann.<br />

Die Sporen, deren Entwicklung wegen der behinderten Sauerstoffzufuhr<br />

nie im lebenden Körper oder in der frischen, unversehrten<br />

Leiche zu beobachten ist, stellen perlschnurartige Reihen von Einzelgliedern<br />

dar, die durch ihre helle, stark lichtbrechende Eiform schon<br />

am ungefärbten Präparat ausgezeichnet sind <strong>und</strong> eine ungewöhnliche<br />

Dauerhaftigkeit besitzen. Während sporenfreie Bacillen durch<br />

Fäulniss, 1% Karbollösung <strong>und</strong> durch den Magensaft rasch getödtet<br />

werden, können die Sporen selbst monatelanger Fäulniss, mehr-

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