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I. Pflanzliche und thierische Parasiten.

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Verhalten des Auswurfs bei besonderen Krankheiten. 197<br />

gewebige, in Essigsäure aufquellbare, zarte Stränge dar, die<br />

von massenhaften Bakterien <strong>und</strong> fettigem Detritus, Fetttropfen,<br />

Fettnadeln <strong>und</strong> dunkelschwärzlichem Pigment <strong>und</strong> Hämosiderin<br />

umgeben sind. Sehr selten finden sieh Hämatoidinkrystalle.<br />

Aber auch die für gewöhnlich fehlenden elastischen<br />

Fasern kommen, wie ich oben schon erwähnt habe,<br />

unzweifelhaft beim Lungenbrand vor.<br />

Die im Sputum auftretenden Bakterien erinnern sofort an<br />

die Bilder, die man jederzeit aus schlecht gepflegter M<strong>und</strong>höhle<br />

gewinnen kann. Ausser massenhaften Kugelbakterien kommen<br />

Stäbchen, Spirillen <strong>und</strong> die zu den Algen gehörenden Leptothrixstäbchen,<br />

seltener Cercomonasformen vor. Dieselbe Flora<br />

findet man in den Bröckeln, die man der zu Heilzwecken<br />

geöffneten Brandhöhle frisch entnimmt.<br />

Als diagnostisch wichtig ist das Vorkommen von Pseudotuberkelbacillen<br />

hervorzuheben, die erst durch sorgfältige<br />

Färbung von Koch sehen Tuberkelbacillen zu unterscheiden<br />

sind. (s. S. 40 u. f.).<br />

Aus der Beschreibung erhellt, dass das Sputum bei der<br />

Gangrän Aehnlichkeit mit dem flötid-bronchitischen Auswurf<br />

zeigt. In der That kann die Uebereinstimmung derart sein,<br />

dass man in der Diagnose schwanken muss. In solchen Fällen<br />

ist die Auffindung der gröberen Gewebspfröpfe, mögen sie<br />

elastische Fasern enthalten oder nicht, von entscheidendem<br />

Werth. Abstossung von Gewebe kommt bei der fötiden Bronchitis<br />

nie, bei der Gangrän in der Regel vor. Gar nicht selten<br />

gesellt sich aber zu dem Brand noch- eine fötide Bronchitis in<br />

anderen Lungenabschnitten hinzu.<br />

Der Lungenbrand schliesst sich gelegentlich an eine Pneumonie<br />

an; ob es sich dabei meist um die echte kroupöse Form<br />

handelt, erscheint mir sehr zweifelhaft, wahrscheinlicher geht die<br />

Aspiration von Fremdkörpern voraus oder nebenher. Grössere<br />

Fremdkörper (Knochenstücke, Fischgräten, Obstkerne, Knöpfe<br />

u. dgl.) können selbst nach langem Verweilen zur Pneumonie<br />

<strong>und</strong> Gangrän führen. Ferner kommt die Entstehung des<br />

Lungenbrands bei fötider Bronchitis <strong>und</strong> bei Eiterungs- <strong>und</strong><br />

Verjauchungsprocessen in der Umgebung der Luftwege in<br />

Frage. Endlich führen embolische Vorgänge bei septischen<br />

Zuständen <strong>und</strong> Verletzungen des Brustkorbs zu Gangrän.

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